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Zukunftscluster-Initiative (Clusters4Future) : Datum: , Thema: innovationsnetzwerke

Die Schlagkraft regionaler Netzwerke nutzen, um aus exzellenter Forschung die Innovationen der Zukunft entstehen zu lassen – das ist die Mission der Zukunftscluster-Initiative. 

Clusters4Future © Adobe Stock / greenbutterfly

Die Vision

Die Zukunftscluster-Initiative startete 2019 mit dem Ziel, neue Wertschöpfung in Deutschland anzuregen, die unsere Position unter den Innovationsführern weltweit stärkt.

Deutschlands Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind in sehr vielfältigen Forschungsfeldern bereits exzellent aufgestellt. Damit aus grundlegenden Erkenntnissen – auch in den erst aufkeimenden Wissens- und Forschungsfeldern – schneller marktreife Lösungen werden, braucht es kluge Köpfe, gut kooperierende Teams und schlagkräftige Konzepte. Im Fokus stehen regionale Netzwerke, die die Vielfalt an Perspektiven und Kompetenzen einer Region bündeln. Sie schaffen die Innovationszentren von morgen.

Die Zukunftscluster sind der Schlüssel zum schnellen Transfer exzellenter Forschung in Innovationen, die den Bürgerinnen und Bürgern unmittelbar nutzen. Sie konzentrieren sich jeweils darauf, die Herausforderungen in zukunftsweisenden Feldern zu meistern und leisten damit einen wichtigen Beitrag zu den innovationspolitischen Zielen und Missionen der Zukunftsstrategie.
Durch die thematische und technologische Offenheit ist die Zukunftscluster-Initiative besonders flexibel und bietet so eine Chance, Antworten auf dringliche Fragen zu finden:  Wie kann die Mobilitätswende in Ballungszentren und ländlichen Regionen gelingen? Welche personalisierten Ansätze in der Medizin können betroffenen Patientinnen und Patienten helfen? Wie kann die Versorgung mit sauberem und bezahlbarem Wasser auf Basis einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft funktionieren? Wie können die Weltmeere in Einklang mit dem Natur- und Klimaschutz genutzt werden?

Das Grundprinzip der Offenheit

Die Zukunftscluster verbinden die Themen- und Technologieoffenheit mit einer offenen Innovationskultur, die im weltweiten Vergleich einzigartig ist. Diese Kombination gilt in Deutschland als eine der Erfolgsgrundlagen für den Transfer aus der Forschung in die Anwendung.

Als nächste Generation von regionalen Innovationsnetzwerken sind die Zukunftscluster dynamischer und risikofreudiger als jede zuvor geförderte Clusterstruktur. Hier verlassen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ihre Komfortzonen. Sie überwinden systemische Grenzen und schaffen neue Schnittstellen in aufkeimenden Technologie- und Wissensfeldern.

Als sich ständig weiterentwickelnde Netzwerke schöpfen die Zukunftscluster die Potenziale ihrer Region bestmöglich aus. Mit ihren individuellen Strukturen und einer gemeinsam abgestimmten Strategie ermöglichen sie zudem eine vertrauensbasierte und langfristig angelegte Zusammenarbeit. Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Großkonzerne und zivilgesellschaftliche Akteure wie auch Kommunen begegnen sich auf Augenhöhe. So entstehen branchen-, themen-, technologie- und disziplinübergreifende Kooperationen, die besonders flexibel und resilient gegenüber Krisen sind.

Clusters4Future-Wettbewerbsrunden

Unter dem Motto Clusters4Future startete im Sommer 2019 die erste Wettbewerbsrunde um die besten Ideen für neue Wertschöpfung in Deutschland. Aus 137 eingegangen Wettbewerbsskizzen wurden 16 Finalisten für eine sechsmonatige Konzeptionsphase ausgewählt. Im Februar 2021 wurden die ersten sieben Zukunftscluster auf Grundlage dieser Konzepte von einer unabhängigen Jury zur Förderung empfohlen. Seit Januar 2022 befinden sich alle sieben Zukunftscluster der ersten Wettbewerbsrunde in der Umsetzung.

Zeitversetzt begann im November 2020 die zweite Wettbewerbsrunde, die aus 117 Clusterideen schließlich 15 Finalisten kürte. Seit Juli 2022 stehen die nächsten sieben Zukunftscluster fest. Alle befinden sich seit Anfang 2023 in ihrer ersten Umsetzungsphase.

Aktuell gibt es 14 Zukunftscluster, die maximal drei Umsetzungsphasen à drei Jahren durchlaufen können. Jede Phase bringt eine Erweiterung der Partnerstrukturen und Erhöhung der finanziellen Eigenanteile mit sich. Insbesondere die Phasenübergänge werden durch eine unabhängige Jury begleitet. Sie begutachten die fortgeführten „Clusterstrategien“ (Forschungs- und Innovationsstrategien) und Projektvorschläge zu ihrer weiteren Umsetzung z.T. unter Hinzuziehung weiterer gutachterlicher Evaluierungen und Stellungnahmen.

Clusters4Future: Der aktuelle Stand der beiden Wettbewerbsrunden © BMBF

Auf der Deutschlandkarte erkennen Sie die Standorte der Zukunftscluster der ersten und zweiten Wettbewerbsrunde. Weitere Information zu den Zukunftsclustern und den ehemaligen Finalisten finden Sie unter: clusters4future.de

Die Förderung

Ablauf der Zukunftscluster-Initiative © PTJ

Wie funktioniert die Förderung genau, und nach welchen Kriterien werden die Regionen ausgewählt? Hier gibt es die wichtigsten Fragen und Antworten.

Welche Ziele werden mit der Förderung der Zukunftscluster verfolgt?

Grundlegende Ergebnisse aus der Spitzenforschung, die an der Schwelle zur Anwendung stehen, sollen schnell in erfolgreiche Produkte, Prozesse und Dienstleistungen überführt werden. Dabei geht es nicht nur um einzelne technologische oder soziale Innovationen. Vielmehr sollen unterschiedliche, sich ergänzende Akteure aus einer Region von den Ergebnissen der Forschung profitieren. Gemeinsam bauen sie neue Innovations- und Wertschöpfungsnetze auf. Der Wettbewerb ist grundsätzlich themenoffen. Im Blick stehen Lösungsansätze für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen.

Wie profitiert die Gesellschaft von den Ergebnissen der Zukunftscluster-Initiative?

Durch die Initiative werden regionale Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft auf Basis von vielversprechenden Forschungsergebnissen miteinander vernetzt. Dabei sollen einerseits neue Technologie- und Wissensfelder weiterentwickelt werden. Andererseits sollen erste Ergebnisse aus diesen Feldern möglichst schnell in die Anwendung überführt werden. Von diesen Innovationen profitiert die Gesellschaft unmittelbar.

Welchen Charakter haben die geförderten Projekte?

Junge Forschungsergebnisse mit einem hohen Durchbruchpotenzial sollen die Grundlage dafür sein, dass sich die nächste Generation von regionalen Innovationsnetzwerken an den wissenschaftlichen Hotspots Deutschlands entwickeln kann. In jeder Wettbewerbsrunde erhalten die ausgewählten Finalisten (15 in der 1. Wettbewerbsrunde; 16 in der 2. Wettbewerbsrunde) die Chance, während einer sechsmonatigen Konzeptionsphase eine tragfähige „Clusterstrategie“ (Forschungs- und Innovationsstrategie) zu erarbeiten. Die Konzeptionsphase wird mit maximal 250.000 Euro (einschließlich Projektpauschale) neben einer finanziellen Eigenbeteiligung von 20 Prozent gefördert. Die überzeugendsten Clusterkonzepte werden zur Förderung als Zukunftscluster weiterempfohlen. In maximal drei aufeinander aufbauenden Förderperioden von je drei Jahren dürfen die ausgewählten Zukunftscluster anschließend ihre Konzepte umsetzen.

In der Umsetzungsphase wird eine unterschiedliche Anzahl an FuEuI-Projekten gefördert. Sie schöpfen aus der Bandbreite der thematischen Ausrichtung des jeweiligen Zukunftsclusters. Flankiert werden diese Projekte durch innovationsbegleitende Maßnahmen, die sich beispielsweise auf Datenplattformen, Gender-Themen, Gründungen oder weitere verbindende Inhalte und den Aufbau übergeordneter Strukturen konzentrieren.

Welche Akteure werden konkret gefördert?

Die Zukunftscluster-Projekte sind in der Regel zunächst bei den antragstellenden Hochschulen und Forschungseinrichtungen angesiedelt. Auch forschungsstarke Unternehmen (Start-ups, KMU und Großunternehmen) beteiligen sich von Beginn an. Im weiteren Verlauf und mit steigender Anwendungsnähe kommen weitere, auch bislang unterrepräsentierte Akteure, z.B. aus dem zivilgesellschaftlichen Sektor hinzu. Sie vernetzen sich dynamisch im Sinne einer offenen Innovationskultur. Dadurch wird der Zukunftscluster nicht nur zahlenmäßig größer, sondern auch intensiver vernetzt und verzweigt.

Können bestehende Cluster, z. B. Spitzencluster, gefördert werden?

Bisherige Initiativen, wie der Spitzencluster-Wettbewerb, adressieren bereits etablierte Netzwerke, die in einem spezifischen Themen- oder Technologiefeld wirtschaftlich erfolgreich sind. Mit den Zukunftsclustern setzen wir früher an und bauen die Spitzencluster von morgen auf. Gleichwohl können auch die etablierten Regionen und ihre bewährten Akteure bei dieser Initiative erfolgreich sein, wenn sie neue, für ihr bisheriges Feld vielleicht sogar disruptive Erkenntnisse aufgreifen und das Spektrum der Akteure über die Organisations-, Fach- und Themengrenzen hinaus erweitern. Hier geht es um die Schaffung von neuen Kooperationsformen und disziplinübergreifenden Ansätzen.

Wie wird überprüft, ob die Zukunftscluster ihre Strategien erfolgreich realisieren?

Während der Umsetzungsphasen müssen die Zukunftscluster u. a. strategische Fortschrittsberichte vorlegen. Zudem müssen auf Basis einer fortgeschriebenen Strategie u. a. weiterführende Anträge zur Projektförderung in der folgenden Periode gestellt werden. Auf dieser Grundlage wird die unabhängige, expertengeleitete Jury (PDF, 12KB, Datei ist nicht barrierefrei) eine Empfehlung zur Fortsetzung der Förderung abgeben. Insgesamt ist eine Förderung von 3x3 Jahren möglich.

Welcher Finanzrahmen ist vorgesehen?

Die Bundesregierung beabsichtigt, mit den ersten beiden Wettbewerbsrunden insgesamt Mittel in Höhe von bis zu 630 Millionen Euro bereitzustellen. Rechnet man die durch die Maßnahme angeregten Folgeinvestitionen ein, so können durch die Zukunftscluster in den kommenden zehn Jahren über eine Milliarde Euro in Forschung und Entwicklung (FuE) investiert werden. Für jede der aufeinander aufbauenden drei Umsetzungsphasen à drei Jahren sind pro gefördertem Zukunftscluster und Jahr Fördermittel in Höhe von bis zu fünf Millionen Euro (einschließlich Projektpauschale) vorgesehen.