a) Auftraggeber:
Bundesministerium für Bildung und Forschung, Ref. 324, 53170 Bonn
Tel.: (01888) 57-2167, Fax: (01888) 578 2167
b) Art der Vergabe: öffentliche Ausschreibung
c) Art und Umfang der Dienstleistung und Beschreibung
Anfertigung einer Studie zur Feststellung der Machbarkeit eines Systems, mit dem mittelfristige Arbeitsmarktentwicklungen erfasst werden können.
Beschreibung:
Das Thema "Ermittlung von zukünftigen Qualifikationsbedarf steht seit der Verabschiedung des Bündnisses für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit im Fokus der Aktivitäten des BMBF. Ergänzend zu den bereits laufenden Projekten zur "Früherkennung von Qualifikationsbedarf", in denen qualitative Veränderungen von Qualifikationsanforderungen ermittelt werden, soll nun im Rahmen einer Machbarkeitsstudie untersucht werden, welches System geeignet erscheint, quantitative Aussagen über mittelfristige Arbeitsmarktentwicklungen treffen zu können.
Ziel dieses Systems soll die Ermittlung, Darstellung und Information über Arbeitsmarktentwicklungen und –chancen sein (Arbeitsmarktradar), um frühzeitig über die sich abzeichnenden Verschiebungen in Richtung eines Überschusses bzw. Mangels in einzelnen Berufen und Qualifikationsstufen am Arbeitsmarkt zu informieren und darauf reagieren zu können.
Verschiebungen ergeben sich gegenüber der jeweils bestehenden Ausgangssituation. Sie können vorhandene Engpässe mildern oder neu entstehen lassen.
Der daraus entstehende Fachkräftemangel bzw. –überschuss auf dem Arbeitsmarkt, der einem volkswirtschaftlichen "Schweinezyklus" entspricht, soll vermieden werden. Dies erfordert eine kontinuierliche Arbeitsmarktuntersuchung, die neben der aktuellen Situation auch zukünftige Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt berücksichtigt.
Dabei sollen für einen begrenzten Zeithorizont von maximal fünf Jahren der Arbeitskräftebedarf und das Arbeitskräfteangebot prognostiziert werden.
Arbeitsmarktprojektionen, die nicht allein auf die Erfassung der Ist-Situation gerichtet sind, sondern zukünftige Entwicklungen berücksichtigen, benötigen spezielle empirische Instrumente und Methoden, um die bestehenden Unsicherheiten und Unschärfen bei prognostischen Ergebnissen zu minimieren. Es muss ein Methodenrepertoire zur Verfügung stehen, mit Hilfe dessen unter besonderer Berücksichtigung von Aufwand und Ertrag sowie der Verlässlichkeit (Reliabilität) der Daten Aussagen über die zukünftigen Arbeitsmarktentwicklungen zeitnah getroffen werden können. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem verfügbaren und notwendigen Datenmaterial.
Im Rahmen dieser Studie sollen begründete Vorschläge unterbreitet werden, wie ein solches Informationssystem zur Ermittlung mittelfristiger Arbeitsmarktentwicklungen gestaltet sein sollte. Die dafür notwendigen Untersuchungen, Sekundäranalysen, Recherchen und Analysen müssen wissenschaftlichen Maßstäben (Transparenz, Vollständigkeit, Systematik und Aussagekraft) genügen.
Für die Studie ergeben sich drei Aufgabenbereiche:
Vorschlag für ein Konzept zur Erfassung von mittelfristigen Arbeitsmarktentwicklungen
Anhand einer Zusammenstellung der Eckdaten aus dem vorhandenen und verfügbaren empirischen Datenmaterial der amtlichen Statistik und auf Grundlage der bisherigen Überlegungen in der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung sowie weiterer mit dem BMBF abzustimmender Konzepte (wie bspw. der occupational outlook) soll ein Entwurf für ein Informationssystem vorgelegt werden, welches Trendaussagen über die mittelfristige Entwicklung von Arbeitskräftebedarf und -angebot für jeden Beruf und jede Qualifikationsstufe enthält. In diesem Zusammenhang soll einerseits untersucht werden:
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inwieweit dieses Ziel erreicht werden kann und
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ob die geplanten Änderungen des verfügbaren statistischen Materials der amtlichen Statistik ausreichen oder eventuell weitere Änderungen notwendig sind.
Andererseits sind folgende Fragen zu untersuchen:
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Wie können Berufe mit geringen Quantitäten und insbesondere neue Berufe analysiert werden und in dem Informationssystem Berücksichtigung finden?
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Unter welchen Bedingungen bieten sich bei der Datenermittlung Regionalisierungen an (berufs-, konjunktur- oder branchenabhängig)?
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Welche statistischen Voraussetzungen sind zu berücksichtigen, wenn regionalspezifische Daten zusammengefasst werden, um bundesweite Aussagen zu treffen?
Modelle der Engpassdiagnostik und des man-power-Ansatzes sollen in die Betrachtung einbezogen werden.
Vorschläge für Untersuchungsfelder für Pilotstudien
Welche Branchen oder Berufsfelder eignen sich unter Berücksichtigung einer kostengünstigen, effizienten und zeitnahen Umsetzung, für eine Pilotphase? Welche dieser Bereiche sollten dabei so abgesteckt werden, dass mit den jetzt verfügbaren Daten schon die mittelfristig vorgesehenen Verfahren angewendet werden können.
Ermittlung von Anforderungen an ein solches Informationssystem unter zielgruppenspezifischer Betrachtung
Adressaten des Arbeitsmarktradars sind junge Menschen in der Ausbildungswahl, Auszubildende und Studierende, Bildungspolitik und Bildungsplanung, Bildungsanbieter und schließlich alle Erwerbsfähigen. Wie sollte(n) eine möglichst kostengünstige und aktuelle Informationsplattform(en) gestaltet werden, um die verschiedenen Nutzerkreise zielgerichtet informieren zu können? Bei dieser Fragestellung sollten die verfügbaren Strukturen (z. B. Berufe-net, KURS oder HIS, etc.) berücksichtigt werden.
Auf Anfrage werden das von der Geschäftsstelle der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung entwickelte Konzept sowie weitere Informationen über laufende Projekte in diesem Themenbereich zur Verfügung gestellt.
d) Dauer des Auftrages/Ausführungsfrist: 6 Monate
e) Anforderung von Bewerbungsunterlagen (Verdingungsunterlagen) bei:
BMBF
Ref. 324
Heinemannstr. 2
53175 Bonn
Tel.: 0228-57 2167 oder 0228-57-2741
Fax.: 01888-578-2167 oder 01888-578-2741
f) Frist zur Anforderung der Verdingungsunterlagen: 31.1.2003
g) Ablauf der Angebotsfrist / Einreichen der Angebotsunterlagen samt zugesandten Verdingungsunterlagen: 28.2.2003
h) Angebote für Teilleistungen: Nicht möglich
j) Nebenabsprachen
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Sprache: Deutsch (gilt auch für die Abfassung der Studie)
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Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen im September 2003 dem Ausschuss "Bildungsplanung" der BLK vorgelegt werden.
k) Voraussetzungen des Dienstleistungserbringers
Mit dem Antrag auf Teilnahme sollten die Antragsteller eine kurze Ausarbeitung von max. zehn DIN A 4 Seiten übermitteln, die gemäß folgender Gliederung aufgebaut sein sollte:
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Kurze Beschreibung des Anbieters und der beteiligten Partner (Organisationsform, Profil, Kontaktperson mit Telefon-, Faxnummer und e-mail)
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Jeweilige Kompetenzen der Partner auf dem Gebiet der Arbeitsmarktökonomie und –analyse
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Nachweis über Qualifikationen und Erfahrungen des Personals sowie Angaben über entsprechende Vorarbeiten und Veröffentlichungen
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Eigenes Konzept zur Erarbeitung der Studie einschließlich geplanter Methodik
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Zeitplan
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Angaben zu den Kosten der Studie