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Qualifizierungsinitiative Digitaler Wandel – Q 4.0 : Datum: , Thema: weiterbildung

Ausbilderinnen und Ausbilder sollen für den digitalen Wandel fit gemacht werden. Deshalb fördert das Bundesbildungsministerium die Entwicklung und Erprobung von Weiterbildungskonzepten für das Berufsbildungspersonal.

Mechatroniker in Ausbildung mit Tablet Computer
Digitalisierung ist für alle eine Herausforderung – auch für die Ausbilderinnen und Ausbilder. Mit "Q 4.0" macht das BMBF sie fit für den digitalen Wandel. © Robert Kneschke

Digitale Kompetenzen des Ausbildungspersonals auf dem Prüfstand

„Der digitale Wandel ändert die Art und Weise, wie wir arbeiten, rasant.“  Sätze wie diesen hören und lesen Ausbilderinnen und Ausbilder fast täglich – in den Medien, in vielen Gesprächen sowie im eigenen Betrieb. Doch was heißt das eigentlich für die Anforderungen an Ausbilderinnen und Ausbilder? Die Digitalisierung stellt die Berufliche Bildung und das pädagogische Personal vor eine große Herausforderung. Gleichzeitig kann sie als Chance genutzt werden: Denn zum einen bieten digitale Medien heutzutage ganz neue Möglichkeiten des Lehrens und Lernens – und das in allen Bereichen und Branchen der Ausbildung. Zum andern erfordern moderne Arbeitsprozesse auch eine Anpassung der Ausbildungsinhalte, die in der täglichen Ausbildungspraxis umgesetzt werden müssen.

MIKA-Seminare fördern die grundlegende medienpädagogische Kompetenz

Wie können digitale Medien das Lernen und Lehren in der Ausbildung unterstützen und attraktiver gestalten? Oft verhindern Unsicherheit und fehlendes Know-How den Einsatz digitaler Medien in der Ausbildung. Genau hier setzt das Teilprojekt „MIKA-Seminare“ (Medien- und IT-Kompetenz für Ausbildungspersonal) an:

In Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und Praxispartnern aus den Kammern fördert das Bundesbildungsministerium die Entwicklung und Erprobung von Weiterbildungsmodulen zur Stärkung der grundlegenden Medien- und IT-Kompetenz des Ausbildungspersonals. In sogenannten MIKA-Seminaren lernen und erproben die Teilnehmenden im Kontext ihres eigenen Ausbildungsalltags, wie sie digitale Medien passgenau und gewinnbringend in betriebliche Lehr- und Lernprozesse einsetzen können. Am Ende der Projektphase steht ein erprobtes und bundesweit einsetzbares Seminarkonzept.

Dabei sind die Seminare grundsätzlich unabhängig vom Wirkungsort des Ausbildungspersonals nutzbar und an keine besonderen Vorkenntnisse geknüpft.

Netzwerk Q 4.0 fördert Anpassung des Ausbildungsprozesses an Digitalisierung

Neben den technischen und didaktischen Fragen rund um die Anwendung digitaler Medien spielen im Ausbildungsalltag insbesondere auch neue inhaltliche Fragen der Ausbildung und des digitalen Wandels eine große Rolle. Digitale Technologien werden zunehmend Teil des betrieblichen Alltags: Prozesse in der Fertigung sind hoch digitalisiert, Maschinen kommunizieren miteinander und Algorithmen erleichtern Servicestrukturen. Der digitale Wandel kommt zunehmend in allen Bereichen der Arbeitswelt an. Dies erfordert ein „Weiterdenken“ in der Ausbildung: Ein Tischler-Lehrling lernt heute beispielsweise wie er oder sie mit einer 3D-Software den Prototypen entwickelt, und anschließend mit digitaler Lasertechnik das Holz zuschneidet. Ganze Wertschöpfungsketten und Arbeitsprozesse werden digitalisiert und Auszubildende zum Groß- und Außenhandelskaufmann kommen an E-Commerce nicht mehr vorbei. All dies entwickelt sich in einem stetigen Prozess des Wandels.

Für das Ausbildungspersonal bedeutet das, die Ausbildungsprozesse an digitale Veränderungen anzupassen. Und das mit zum Teil großen regionalen und branchenspezifischen Unterschieden. Das Bundesbildungsministerium fördert deshalb ein bundesweites Netzwerk Q 4.0 mit Fokus auf die Qualifizierung zur Anpassung der Ausbildung an den digitalen Wandel. In Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft und den Bildungswerken der Deutschen Wirtschaft werden sowohl branchen- als auch regionalspezifische Weiterbildungsmodule entwickelt und erprobt.

Fragen und Antworten zu Q 4.0

1. Wodurch unterscheiden sich die beiden Projekte?

MIKA-Seminare: Im Fokus stehen innovative Weiterbildungsmodule zur Stärkung der grundlegenden Medien- und IT-Kenntnisse des Ausbildungspersonals. Diese Module sollen grundsätzlich unabhängig vom Wirkungsort des Ausbildungspersonals nutzbar sein.

Netzwerk Q 4.0: Im Fokus stehen neuartige Weiterbildungsformate für die Anpassung der Ausbildungsprozesse an den digitalen Wandel. Hierbei werden insbesondere regional- und branchenspezifische Unterschiede bei der Entwicklung der Qualifizierungsmodule berücksichtigt.

In beiden Projekten könnte am Ende ein Prototyp eines erprobten Seminarangebots stehen, das dem Berufsbildungspersonal bundesweit zur Verfügung gestellt werden könnte.

2. Wer ist Zielgruppe der Projekte

Die Weiterbildungsformate, die in beiden Projekten entwickelt und erprobt werden, richten sich jeweils an das Berufsbildungspersonal. Dabei liegt der Fokus auf dem betrieblichen Ausbildungspersonal. Dennoch soll auch das pädagogische Personal aus anderen Bereichen der Beruflichen Bildung insbesondere im Sinne der Lernortkooperation einbezogen werden. Denn mit dem digitalen Wandel einhergehende Veränderungen betreffen das gesamte Berufsbildungspersonal mit seinen vielfältigen Anforderungen und Aufgaben.

3. Wer sind die Praxispartner, die vom BMBF im Rahmen der Initiative gefördert werden?

Dem BMBF geht es darum, wissenschaftliche Expertise und praktische Umsetzung zusammen zu bringen. So kann ein nachhaltiges Netzwerk im Rahmen der Weiterbildung des Berufsbildungspersonals entstehen.

MIKA-Seminare - Praxispartner des BIBB:

  • IHK Akademie Ostwestfalen
  • Bildungswerk der ostwestfälischen Wirtschaft e. V.
  • Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld
  • Handwerkskammer Aachen
  • IHK Akademie Schwaben
  • Handwerkskammer Erfurt

Netzwerk Q 4.0 – Praxispartner des IW:

  • Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V.
  • Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.
  • bbw Bildungswerk der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg e. V.
  • Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.
  • Bildungswerk der Wirtschaft Hamburg e.V.
  • Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V.
  • Bildungswerk der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e. V.
  • AFZ Rostock
  • Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gGmbH
  • Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft e. V.
  • vem.die arbeitgeber e.V.
  • Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft e. V.
  • Bildungswerk der Wirtschaft Sachsen-Anhalt e. V.
  • Technische Akademie Nord e.V.
  • Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e. V.

4. Sind weitere Förderprojekte im Rahmen der „Qualifizierungsinitiative Digitaler Wandel – Q 4.0“ vorgesehen?

Zunächst arbeiten wir in der „Qualifizierungsinitiative Digitaler Wandel – Q 4.0“ mit dem Institut der deutschen Wirtschaft und der Arbeitsgemeinschaft der Bildungswerke der deutschen Wirtschaft sowie mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung und Praxispartnern zusammen. Diese Förderung wird bis Ende 2022 erfolgen. In Auswertung der Ergebnisse werden wir uns mit den Sozialpartnern und Ländern über das weitere Vorgehen beraten.

Insbesondere das Netzwerk Q 4.0 soll jedoch in allen Regionen mit weiteren Partnern der Beruflichen Bildung im Sinne der Lernortkooperation Kontakte knüpfen. Eine Zusammenarbeit der Bildungswerke der Wirtschaft mit den jeweiligen Partnern vor Ort ist wünschenswert.