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Weiterbildungsmentorinnen und Weiterbildungsmentoren : Datum:

Mehr als 300 Weiterbildungsmentorinnen und Weiterbildungsmentoren setzen sich in bundesweit rund 100 Unternehmen und Verwaltungen für mehr Qualifizierung sowie Weiterbildung ein. Diese motivieren insbesondere Geringqualifizierte und Personen mit negativen Bildungserfahrungen, sich weiterzubilden.

© BMBF

Die berufliche, bedarfsbezogene Weiterbildung versteht das BMBF als Daueraufgabe: Sie ist der Schlüssel zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in einer sich wandelnden Arbeitswelt. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschlands. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer benötigen dabei unterschiedliche und individuelle Anreize, um sich während des Erwerbslebens weiter zu qualifizieren. Dabei zeigt sich, dass eine Eins-zu-eins-Betreuung zunehmend Bedeutung erlangt.

Geringqualifizierte nehmen Weiterbildungsmaßnahmen selten in Anspruch

Um die Weiterbildungsbeteiligung in den Unternehmen und Verwaltungen zu erhöhen, die besonders durch den technologischen Wandel betroffen sind, fördert das Bundesbildungsministerium von 2021 bis 2024 in vier Förderprojekten die Qualifizierung von Weiterbildungsmentorinnen und Weiterbildungsmentoren.

Zielgruppe der Initiative „Lernprozessbegleitung am Arbeitsplatz: Qualifizierung und Einsatz von Weiterbildungsmentorinnen und Weiterbildungsmentoren“ sind betriebliche Vertrauensleute beziehungsweise Betriebs- und Personalräte. Diese sollen durch niedrigschwellige Ansprache und arbeitsplatzbezogene Beratung insbesondere Arbeitnehmende mit negativen Bildungserfahrungen sowie Geringqualifizierte anregen, sich weiterzubilden. Denn diese Beschäftigtengruppe nimmt Weiterbildungsmaßnahmen deutlich seltener in Anspruch als Höherqualifizierte. Damit trägt das BMBF zur Umsetzung der Nationale Weiterbildungsstrategie bei.

Das Finanzvolumen der vier Förderprojekte im Zeitraum vom 1. Oktober 2020 bis 31. Dezember 2024 beträgt insgesamt rund 11,3 Millionen Euro. Darin enthalten ist die Fördersumme einer projektübergreifenden wissenschaftlichen Begleitung in Höhe von rund 0,7 Millionen Euro mit einer Laufzeit vom 1. Januar 2022 bis 30. Juni 2025.

Weiterbildungsmentoren und -mentorinnen gestalten eine positive Weiterbildungskultur

Die Weiterbildungsmentorinnen und Weiterbildungsmentoren arbeiten nach zwei Ansätzen.

  1. Mit dem individuellen Ansatz ermitteln sie Qualifizierungsbedarfe, motivieren und beraten Kolleginnen und Kollegen niedrigschwellig durch persönliche Ansprache und vermitteln bedarfsgerechte Weiterbildungsmaßnahmen. Hierdurch soll insbesondere die Weiterbildungsbeteiligung formal gering oder nicht qualifizierter Personen erhöht werden.
  2. Mit dem betrieblichen Ansatz setzen sich die Weiterbildungsmentoren und -mentorinnen als Initiatoren oder Netzwerker für Betriebsprojekte in Zusammenarbeit mit der Unternehmensleitung und Personalentwicklung ein. Sie entwickeln konkrete Maßnahmen wie Qualifizierungsbedarfsanalysen, Altersstrukturanalysen oder Kommunikationsstrategien.

Beteiligte Partner verankern den Ansatz nachhaltig und stukturell

Die Umsetzung der vier Projekte erfolgt durch die IG Metall, die ver.di, die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und die Sozialpartner IG BCE/ BAVC. Ziel ist es, die niedrigschwellige Weiterbildungsbegleitung strukturell und nachhaltig in den Bildungsträgern der Gewerkschaften, Unternehmen und Verwaltungen zu verankern.

Projektübergreifende wissenschaftliche Begleitung soll das Programm auf KMU ausweiten

Flankierend fördert das Bundesbildungsministerium eine projektübergreifende wissenschaftliche Begleitung der Förderprojekte mit dem Ziel, die Effektivität des Instruments „Weiterbildungsmentoring“ zu dokumentieren und auszuwerten. Es soll ein flexibles und standardisiertes Qualifizierungsinstrument entwickelt werden. Zusätzlich soll ein Transferprozess gestaltet werden, damit das Instrument auch auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) übertragen und ausgeweitet werden kann. Die wissenschaftliche Begleitung wird vom Bundesinstitut für Berufliche Bildung (BIBB) umgesetzt.

Zeitgleich werden die Projekte spezifisch von Forschungsbegleitungen durch die Fernuniversität Hagen (Prof. Elsholz) und Universität Rostock (Prof. Diettrich) unterstützt, die von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert werden.