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Polen: Nachbar und Partner : , Thema: Europa und die Welt

Mit unserem Nachbarland Polen funktioniert die Zusammenarbeit in Bildung und Forschung in vielen Bereichen bereits seit Langem sehr gut. Dies bietet eine hervorragende Ausgangslage für die gemeinsame Zusammenarbeit in Europa.

Skyline von Warschau
Skyline von Warschau © Thinkstock

 Polen und Deutschland haben eine lange gemeinsame Landesgrenze und sind zudem auch Anrainerstaaten der Ostsee. Deshalb gibt es viele Forschungsbereiche, in denen beide Länder sehr gut zusammenarbeiten können. Dazu gehört zum Beispiel der Umweltschutz in der ganzen Ostseeregion, der Küstenschutz an der Ostsee oder auch der Hochwasserschutz entlang der Oder. Aber auch die Regionen an der Landesgrenze machen viele grenzüberschreitende Aktivitäten gemeinsam. Hier gibt es zum Beispiel Themen in der Bildung, das Erlernen von Polnisch oder Deutsch oder auch gemeinsame Tourismusprojekte. In all diesen Forschungsbereichen hat das Bundesforschungsministerium bereits eine Reihe von Forschungsprojekten gefördert, bei denen deutsche und polnische Forschende beteiligt waren.

Die deutsch-polnische Zusammenarbeit in der Forschung basiert auf einem Abkommen für die sogenannte „Wissenschaftlich-Technologische Zusammenarbeit“ von 1989. Das Ministerium für Wissenschaft und Hochschulwesen ist der polnische Kooperationspartner des Bundesforschungsministeriums. Beide Ministerien treffen sich im Abstand von zwei Jahren und entscheiden über die Inhalte und Schwerpunkte der Zusammenarbeit. Hier werden dann auch gemeinsame Aktivitäten geplant, zu denen zum Beispiel Deutsch-Polnische Forschungsforen gehören. Zusätzlich finden regelmäßig Regierungskonsultationen abwechselnd in Berlin und Warschau statt, an denen alle Minister der verschiedenen Ministerien beider Länder teilnehmen. Im Mittelpunkt stehen dann für die beiden Forschungsministerien Themen der europäischen Forschungspolitik und Höhepunkte der deutsch-polnischen Zusammenarbeit.

Intensive deutsch-polnische Zusammenarbeit

Ein wichtiges Forschungsthema ist heute die Forschung für nachhaltige Entwicklungen. Sie befasst sich mit den globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Wasserknappheit oder Rohstoffmangel. Auf wissenschaftlicher Ebene besteht hier zwischen Deutschland und Polen seit Jahren eine vielfältige Zusammenarbeit von Hochschulen und Forschungseinrichtungen, etwa im Rahmen von Projekten des Bundesforschungsministeriums oder in den Forschungsrahmenprogrammen der Europäischen Union. 2011 wurde erstmalig eine gemeinsame deutsch-polnische Förderbekanntmachung von Bundesforschungsministerium und polnischem Wissenschaftsministerium auf dem Gebiet der Forschung für nachhaltige Entwicklung veröffentlicht. Themen dieser Förderbekanntmachung waren "Klima und Energie", "Nachhaltiges Wirtschaften und Ressourcen" sowie "Nachhaltiges Landmanagement".

Die Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung (DPWS) wurde von Deutschland und dem Land Brandenburg errichtet, die Beteiligung Polens ist durch ein Regierungsabkommen geregelt. Der Bund hat für die DPWS ein Stiftungskapital in Höhe von 50 Millionen Euro bereitgestellt, Polen hat Zustiftungen in Höhe von 10 Millionen Euro geleistet. Die Stiftung begann 2008 mit ihrer Förderung und unterstützt Vorhaben im Bereich der Geistes-, Kultur- sowie der Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Projekte werden in deutsch-polnischer Zusammenarbeit von Studierenden und Forschenden beider Länder beantragt und umgesetzt. Der Stiftung kommt eine Schlüsselrolle bei der Vertiefung der deutsch-polnischen Zusammenarbeit zu. Sie fördert den Dialog und die Verständigung zwischen unseren Ländern. Hiervon profitieren die Menschen in beiden Ländern und in ganz Europa.

Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrages finden im Jahr 2016 vielfältige Veranstaltungen beider Länder statt. Das Bundesforschungsministerium beteiligte sich außerdem in den Jahren 2005 bis 2014 regelmäßig an der größten internationalen Umweltmesse in Osteuropa, der POLEKO, im polnischen Poznań. Es präsentierte jedes Jahr rund 25 deutsche Forschungsinstitute und deren Forschungsprojekte auf einem großen Messestand. Auf Grund dieser Messebeteiligungen konnten zahlreiche neue Kontakte zwischen deutschen und polnischen Forschenden angebahnt werden, die zu erfolgreichen gemeinsamen Projekten in Deutschland und auch in Europa führten und führen.