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Mexiko: Allianz für Klimaschutz und Nachhaltigkeit : Datum: , Thema: Europa und die Welt

Mexiko bietet für Deutschland großes Kooperationspotenzial in Lateinamerika. Das liegt sowohl an der regionalen Bedeutung und wirtschaftlichen Stärke Mexikos als auch an den traditionell engen Beziehungen zwischen beiden Ländern.

Kartenausschnitt Lateinamerika
Kartenausschnitt Lateinamerika © Thinkstock/fpdress

Mexiko hat die Bedeutung von Bildung und Innovation erkannt, um sich weiterzuentwickeln. Gleichzeitig ist Mexiko ein wichtiger Standort für deutsche Firmen, die dort für den nordamerikanischen Markt produzieren, insbesondere in der Automobilindustrie. Insgesamt sind vor Ort ca. 2.100 deutsche Firmen in Mexiko ansässig und viele deutsche Forschungseinrichtungen haben enge Kontakte nach Mexiko.

Das mexikanische Strategieprogramm PRONACES (2019-2024) legt 16 Schwerpunktthemen für Wissenschaft, Technologie und Innovation fest und die Regierung fördert gezielt die Kooperation und Vernetzung zwischen Forschungszentren und Industrie.

Gemeinsame Forschung zwischen Deutschland und Mexiko

Die Kooperation mit Deutschland in Forschung, Wissenschaft und Bildung ist seit vielen Jahren intensiv und erfolgreich. Beide Regierungen tauschen sich regelmäßig zur wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit auf Regierungsebene bilateral aus, um gemeinsame Schwerpunkte und Zielsetzungen zu formulieren (zuletzt am 19. April 2021). Inhaltliche Schwerpunkte der letzten Gespräche waren die Bereiche nachhaltige Energie, Gesundheit, Geisteswissenschaften und Umweltforschung. Darüber hinaus wurden Querschnittsthemen wie Innovationsförderung, Berufliche Bildung und neue Kooperationsinstrumente in Bildung und Forschung besprochen.

Forschen für den Umgang mit Krisen

Die Perspektiven auf Reichtum, Macht sowie die Ungleichheiten in Lateinamerika sind die Forschungsthemen des deutsch-lateinamerikanischen Zentrums für Höhere Studien „Maria Sibylla Merian Centres for Advanced Latin American Studies in the Humanities and Social Sciences" (CALAS). Das Zentrum, eines von fünf Merianzentren weltweit, ist an der Universität Guadalajara, Mexiko, angesiedelt und hat Regionalstandorte in Buenos Aires, Quito und San José de Costa Rica etabliert. Unter der Leitung der Universität Bielefeld und gefördert durch das BMBF erforscht CALAS, wie gesellschaftliche Akteure multiple Krisen wahrnehmen und auf diese mit neuen Lösungsansätzen reagieren. Kernelement des CALAS Forschungskollegs ist ein Gastwissenschaftler-Programm, das es Spitzenforscherinnen und -forschern ebenso wie dem wissenschaftlichen Nachwuchs in Lateinamerika und Deutschland ermöglicht, sich auszutauschen und gemeinsam zu forschen.

Das Mexikanische Modell der dualen Berufsbildung

Seit 2013 arbeitet die Bundesregierung gemeinsam mit der mexikanischen Regierung an einem mexikanischen Modell der dualen Berufsausbildung (Modelo Mexicano de Formación Dual, MMFD), welches an die regionalen Gegebenheiten angepasst ist. Grundlage ist eine gemeinsame Absichtserklärung zur Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung sowie technische und berufliche Ausbildung zwischen dem BMBF, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), dem mexikanischen Bildungsministerium (SEP) sowie dem mexikanischen Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten (Secretaría de Relaciones Exteriores, SRE).

Eine gemeinsame Absichtserklärung von BMBF und SEP zur dualen Hochschulbildung und höheren (tertiären) Berufsbildung wurde im Jahr 2018 abgeschlossen und im Jahr 2021 erneuert.

Die inhaltlichen Schwerpunkte der Berufsbildungskooperation zwischen Deutschland und Mexiko liegen aktuell in der Schaffung der rechtlichen Grundlage des mexikanischen Systems zur dualen Berufsbildung, der Verbesserung der Qualität der dualen Ausbildung entlang beruflicher Karrierewege (Erstausbildung bis duales Studium) sowie der stärkeren Einbindung der Wirtschafts- und Sozialpartner. Bei der Unterstützung der mexikanischen Partner durch das BMBF werden unter anderem Expertendialoge und Förderprogramme umgesetzt, die die Entwicklung beruflicher Karrierewege erforschen.

Studieren ohne Grenzen

Im Jahr 2014 haben das Deutsche Hochschulkonsortium für Internationale Kooperation mit Sitz an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW Saar) und die technische Hochschule von Monterrey eine Vereinbarung unterzeichnet, um ein Doppelabschlussprogramm für Studierende aus 37 deutschen Hochschulen für angewandte Wissenschaft und der größten privaten Hochschule Mexikos aufzubauen. Finanziert durch das BMBF, wird Studierenden aus beiden Ländern ermöglicht, gleichzeitig einen deutschen und einen mexikanischen Hochschulabschluss zu erhalten. Die Studiengänge sind in den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik, Fahrzeugtechnik, Mechatronik, Wirtschaftsingenieurwesen, Informationstechnik, Nachhaltige Entwicklung und International Business angesiedelt. Industrieunternehmen sind eingebunden, um eine praxisnahe Ausbildung der Studierenden zu garantieren. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Bekämpfung des Facharbeitermangels sowohl in Mexiko als auch in Deutschland geleistet – die Absolventen sind bei Industrieunternehmen in beiden Ländern sehr begehrt.