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Biobasierte Innovationen schaffen : Datum:

Die Nutzung von biologischem Wissen bildet die Basis für Innovation in der Bioökonomie. Um dieses Potenzial für neue Anwendungen zu erschließen, fördert das BMBF technologieoffen von der Grundlagenforschung bis hin zu Pilotanlagen.

Biobasierte Innovationen
© denisismagilov - stock.adobe.com

Biobasierte Innovationen entstehen, wenn kreative Köpfe biologisches Wissen durch Forschung erweitern und intelligent nutzen. Mit dem Start der „Innovationsinitiative industrielle Biotechnologie“ legte die „Nationale Forschungsstrategie Bioökonomie 2030“ im Jahre 2011 einen wichtigen Grundstein, um biobasierte Produkte und Anwendungen in der Wirtschaft zu etablieren. Die Initiative half Unternehmen, die nötige Ausdauer für Erforschung, Entwicklung und Innovation neuer Biotechnologien aufzubringen sowie diese in die Herstellung ihrer Produkte einzubinden.

Um die technische Umsetzung von Produktvisionen stärker voranzutreiben, wurde 2013 der Ideenwettbewerb „Neue Produkte für die Bioökonomie“ ins Leben gerufen. Damit bietet das Forschungsministerium Menschen mit originellen Produktideen für eine biobasierte Wirtschaft eine unkomplizierte Fördermöglichkeit. Ein Konzept, das funktioniert: In den ersten acht Runden des Ideenwettbewerbs wurden (Stand August 2022) 196 Produktideen mit insgesamt rund 54 Millionen Euro gefördert.

Viele Ideen – ein Ziel

2016 folgte die Maßnahme „Maßgeschneiderte biobasierte Inhaltsstoffe für eine wettbewerbsfähige Bioökonomie“. Ihr Ziel ist es, mit biologischen Ressourcen als biochemische „Fabriken" auf den Bedarf zugeschnittene Rohstoffe zu erzeugen. Die Verlagerung aufwändiger Synthese- oder Prozessstufen in Mikroorganismen wie Bakterien ermöglicht Produkte mit hoher Wertschöpfung. Das Spektrum reicht von Lebensmitteln und Medikamenten bis hin zu chemischen Komponenten für die Industrie. Die Zahl der eingereichten Anträge und Projektideen war so groß, dass für die „Maßgeschneiderten Inhaltsstoffe“ 2018 eine zweite Ausschreibungsrunde startete.

Da die Entwicklung einer Innovationskultur entscheidend zur Etablierung einer Bioökonomie beiträgt, wurden 2016 die „Innovationsräume Bioökonomie“ ins Leben gerufen. Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen werden darin unterstützt, gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsvorhaben einfacher anbahnen und durchführen zu können.

Zukunftsperspektiven für kleine und mittlere Unternehmen

Eine wichtige Rolle als Innovationstreiber fällt kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu. Um ihr Innovationspotenzial für die Bioökonomie langfristig zu stärken, hat das BMBF die Fördermaßnahme „KMU-innovativ: Bioökonomie“ im Mai 2020 aufgelegt. Mithilfe der Förderung sollen KMU darin unterstützt werden, den Technologietransfer aus der angewandten Forschung und vorwettbewerblichen Entwicklung in die praktische Anwendung zu beschleunigen. Ihre Innovationsfähigkeit wird gestärkt und der für das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele der UN-Agenda 2030 notwendige Ausbau der biobasierten Wirtschaft vorangetrieben.

Länderübergreifende Maßnahmen

Da die großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel oder Nahrungsmittelversorgung nur länderübergreifend gelöst werden können, wurde im Jahr 2009 die Initiative zur gemeinsamen Programmplanung (Joint Programming Initiative ¬JPI, siehe auch „Biobasierte Ressourcen nachhaltig nutzen“) mit dem Themen Landwirtschaft, Ernährungssicherung und Klimawandel (FACCE) initiiert. Das Ziel ist der Aufbau eines vernetzten europäischen Forschungsraumes. Die FACCE-JPI befördert auch nach über zehn Jahren die weltweite Ernährungssicherung und eine nachhaltige Agrarproduktion. Dazu tragen insbesondere regelmäßige neue, durch das BMBF geförderte, Maßnahmen bei.

Mit der Förderinitiative „Bioökonomie International 2021“ stärkt das Bundesministerium zusätzlich die Umsetzung der Nationalen Bioökonomiestrategie im internationalen Kontext. Mithilfe der Förderung von Forschung und Entwicklung mit ausländischen Verbundpartnern sollen biobasierte Innovationen und der Wandel hin zu einer Bioökonomie unterstützt werden. Dabei wird Forschung als der Schlüssel eingestuft, mithilfe dessen die Potenziale der Bioökonomie erkannt und gehoben werden.

Bioeconomy in the North

Da gesamteuropäische Fördermaßnahmen häufig nicht speziell auf regionale Gegebenheiten eingehen können, haben Finnland, Norwegen und Deutschland die Förderinitiative „Bioeconomy in the North" ins Leben gerufen. Transnationale Forschungsprojekte in der forstbasierten Bioökonomie, die für den nördlichen Teil Europas relevant sind, sollen so gemeinsam durchgeführt werden. Vorrangiges Ziel ist die Unterstützung von Forschung und Innovation zur Entwicklung von neuen Produkten und Versorgungsdienstleistungen auf Grundlage von biogenen Rohstoffen, die nicht als Lebens- oder Futtermittel dienen.