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Firmengründungen fördern : , Thema: Forschung

Manches Forschungsergebnis führt zu einer guten Geschäftsidee. Da liegt es nahe, eine Firma zu gründen. Das ist nicht einfach und auch nicht billig – aber Förderprogramme können helfen und haben schon so mancher jungen Firma auf die Beine geholfen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, erfolgversprechende Forschungsergebnisse zu kommerzialisieren. Oft kann als erster Schritt ein Patent angemeldet werden, um sich die Rechte an der Idee zu sichern. Viele Universitäten und Forschungseinrichtungen unterstützen Mitarbeiter und Studierende, aus deren Forschung kommerziell wertvolle Ergebnisse hervorgehen. Manchmal kann es sich lohnen, die Nutzungsrechte zu lizenzieren, oder es kann eine gute Idee sein, eine Firma zu gründen.

Die wenigsten der Geschäftsideen im Bereich der Biotechnologie sind jedoch unmittelbar reif für die Vermarktung. Meistens wird weitere, oft umfangreiche und teure Forschung benötigt, bis das Produkt marktreif ist. Gerade Ideen in der Biotechnologie brauchen daher oft viel Startkapital. Und noch schlimmer: Gewöhnlich gibt es keine Garantie, dass die Marktreife jemals erreicht werden wird; das Risiko zu scheitern ist verglichen mit vielen anderen Wirtschaftszweigen relativ hoch.

Handschlag
GO-Bio unterstützt gründungsbereite Forscherteams aus den Lebenswissenschaften © Thinkstock/Wavebreakmedia Ltd

Aus diesen Gründen kann es schwierig sein, das notwendige Kapital zusammen zu bekommen, selbst wenn eine Idee sehr vielversprechend ist und potenziell hohe Gewinne abwerfen könnte. Manche gute Idee ist schon an dieser Hürde gescheitert.

GO-Bio – Förderung für Gründungen in den Lebenswissenschaften

Die Bundesregierung hat mehrere Programme, um Gründer zu unterstützen; jedoch sind nicht alle an die Bedingungen in der Biotechnologie angepasst. Als spezielles Programm unterstützt GO-Bio daher seit 2005 gründungsbereite Forscherteams in den Lebenswissenschaften. Hier werden die für biotechnologische Forschungsprojekte typischen langen Entwicklungszeiträume und der hohe Finanzbedarf angemessen berücksichtigt. Darüber hinaus bereiten umfangreiche Begleitmaßnahmen die Forscherteams gezielt auf die Tätigkeiten im Gründungsunternehmen vor.

Bedarf besteht ganz offensichtlich: Die Plätze sind heiß umkämpft. Doch auch die Auswahlkriterien sind hart. Die Bewerber müssen zeigen, dass sie wirklich das Zeug zum Unternehmer haben. Und natürlich müssen sie überzeugend darlegen können, dass ihre Produktidee wirklich am Markt Erfolg haben könnte.

Thematisch kommen die Ideen aus allen Bereichen der Lebenswissenschaften. Es sind Ideen für neue medizinische Wirkstoffe dabei, zum Beispiel für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Infektionen. Dazu kommen Vorschläge für neuartige Analyse-Verfahren oder Methoden für die industrielle Biotechnologie.

In den bisher abgeschlossenen acht Auswahlrunden der Förderinitiative GO-Bio wurden aus 723 Projektvorschlägen 58 Vorhaben für eine Förderung ausgewählt. 19 Projekte davon haben auch eine Förderung in der zweiten Phase nach erfolgreicher Gründung des Unternehmens erhalten. Insgesamt führte die GO-Bio Förderung in bisher 30 Fällen zu einer Firmengründung. Die mithilfe von GO-Bio gegründeten Unternehmen entwickeln sich überwiegend positiv und beschäftigen aktuell über 1000 Mitarbeiter. Zudem konnten von den Start-ups bereits über eine Milliarde Euro von Investoren und Entwicklungspartnern eingeworben werden. Viele Gründungsteams haben erfolgreich an Businessplan-Wettbewerben teilgenommen oder wurden mit Innovationspreisen geehrt.

Die achte Auswahlrunde von GO-Bio wurde im Frühjahr 2018 abgeschlossen. Die acht Gewinner wurden bei den Deutschen Biotechnologietagen in Berlin vorgestellt. Wann die nächste Auswahlrunde stattfinden wird, steht noch nicht fest. Üblicherweise finden die Auswahlrunden von GO-Bio im Abstand von anderthalb bis zwei Jahren statt.

Neben GO-Bio stellt das BMBF weitere Formate der Gründungsunterstützung zur Verfügung. Mit der Technologietransferagentur ascenion wurde das Pilotmodell „Spinnovator" aufgelegt; am Life Science Inkubator mit Standorten in Nordrhein-Westfalen und Sachsen werden Gründungsvorhaben unterstützt. Mit der "Innovationsakademie Biotechnologie" leistet das BMBF zudem einen Beitrag zur Stärkung der Gründungskultur in Deutschland. Für die Gründungsförderung in den Lebenswissenschaften stellte das BMBF in der Vergangenheit jährlich 15 Millionen Euro zur Verfügung.