Navigation und Service

Logo Bundesministerium für Bildung und Forschung

Deutsches Zentrum für Infektionsforschung : , Thema: Forschung

Wie lassen sich Infektionskrankheiten eindämmen? Was tun, wenn Keime unempfindlich gegen Antibiotika werden? Welche neuen Behandlungen können helfen? Wissenschaftler im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung, kurz DZIF, suchen nach Lösungen.

Kulturen in Petrischalen
Seit 2012 bringt das DZIF über 500 Forschende an sieben Standorten zusammen, um die translationale Forschung zu stärken. © Thinkstock

In Deutschland war die Infektionsforschung lange Zeit stark fragmentiert. Seit 2012 bringt das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung über 500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an sieben Standorten zusammen, um die translationale Forschung strategisch auszurichten. "So können wir unsere Aktivitäten bündeln und die Stärken der unterschiedlichen Einrichtungen für groß angelegte gemeinsame Forschung nutzen", betont DZIF-Vorstandsvorsitzender Professor Dr. Martin Krönke. Ziel des DZIF ist es, die bisher bestehende Lücke zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung zu schließen.

DZIF konkret: Erfolge aus der Forschung

  • Neue Antibiotika
    Mit Teixobactin und Cystobactamiden haben DZIF-Wissenschaftler Wirkstoffe identifiziert, die das Potenzial haben, eine neue Generation von Antibiotika zu begründen.

  • Neu auftretende Infektionskrankheiten
    Das DZIF war beteiligt an den ersten klinischen Studien für einen erfolgreichen Impfstoff gegen das Ebola-Virus.

  • Tuberkulose
    DZIF-Forscher waren federführend beteiligt an einer internationalen Studie, in der erstmals die weltweite Ausbreitung von multiresistenten (MDR-) Varianten der Tuberkulose aufgezeigt wird.

  • Krankenhauskeime
    DZIF-Wissenschaftler bereiten gemeinsam mit einer Firma die klinische Prüfung eines Wirkstoffs gegen den gefürchteten Krankenhauskeim Staphylococcus aureus vor.

Neun Schwerpunkte von globaler Bedeutung

Das DZIF hat insgesamt neun Forschungsbereiche definiert, die sich mit besonders drängenden Fragen auseinandersetzen. Da sind zum einen die Infektionskrankheiten AIDS, Malaria, Hepatitis und Tuberkulose sowie die Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, die jeweils viele Millionen Menschen betreffen. Ein weiterer Schwerpunkt kümmert sich um neu auftretende Infektionskrankheiten, die oft von Tieren auf den Menschen „überspringen“, sogenannte Zoonosen, wie beispielsweise das Ebola- und das MERS-Coronavirus.
Sehr relevant in unseren Breiten sind die drei Schwerpunkte „Krankenhauskeime und Antibiotika-resistente Bakterien“, „Infektionen im immungeschwächten Wirt“ und „Neuartige Antibiotika“.

Gemeinsame Infrastruktur macht Infektionsforschung effektiver

Bei der Suche nach neuen Medikamenten müssen teilweise viele Millionen Kandidatenmoleküle erprobt werden. Um das zu erleichtern, baut das DZIF eine gemeinsame Plattform aus, die als Natürliche Wirkstoff-Bibliothek allen Forschern für Screening-Projekte zur Verfügung steht. Neben einer Wirkstoff-Bibliothek gibt es Biobanken, Sicherheitslabore und klinische Studienzentren, die im DZIF gemeinsam genutzt werden und damit das Ziel einer strategisch ausgerichteten Translationsforschung unterstützen.

Attraktive Angebote für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Auch im Bereich der Nachwuchsförderung stellt das DZIF attraktive Angebote zur Verfügung. Unter dem „Dach“ der DZIF-Academy werden Promotionsstipendien ebenso angeboten wie spezielle Maßnahmen, die es infektiologisch tätigen Ärztinnen und Ärzten erlauben, klinische Arbeit und Forschung besser zu verbinden.  Strukturierte und zertifizierte Ausbildungs- und Trainingsprogramme unterstützen den Nachwuchs bei der weiteren Karriere und unterstreichen die Bedeutung der Infektiologie als eigenständige wissenschaftliche und klinische Disziplin.