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Geschlechteraspekte in der Forschung : Datum: , Thema: Über uns

Wissenschaftliche Erkenntnisse tragen dazu bei, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und ihre Lebenserwartung zu erhöhen. Forschung, Entwicklung und Innovation müssen sich deshalb am Nutzen für alle Menschen orientieren – unabhängig von Geschlecht, Alter oder weiteren Vielfältigkeitsaspekten.

Frau mit Lupe
Exzellente Forschung bedarf einer geschlechterdifferenzierten Betrachtung © Adobe Stock/ aeroking

In der Medizin führt eine geschlechtssensible Vorgehensweise zu neuen Erkenntnissen bezogen auf die Diagnose und die Therapie des Herzinfarkts. Expertinnen und Experten der Künstlichen Intelligenz empfehlen, dass bei selbstlernenden Algorithmen wie bei Bilderkennungsprogrammen vorurteilsbezogene Verzerrungen identifiziert und die Software so programmiert werden sollte, dass Voreingenommenheit (Bias) und Lücken in Datensätzen und Systemen ausfindig gemacht werden. Auch in der Raumplanung und Mobilitätsforschung kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu der Erkenntnis, dass Städte und Infrastrukturen sicherer und mobilitätsausgewogener werden, wenn die dafür erforderlichen Untersuchungen und Planungen die Lebensverhältnisse geschlechtssensibel betrachten.

Exzellente Forschung bedarf also – dort, wo es relevant ist – geschlechterdifferenzierte Betrachtungen in Bezug auf Fragestellungen, Forschungsmethoden und Analyseverfahren. Gleiches gilt für die Entwicklung von innovativen Produkten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) setzt sich daher mit der Richtlinie „Geschlechteraspekte im Blick“ dafür ein, die strukturelle Verankerung von Geschlechteraspekten in und für exzellente Forschung in allen Fachgebieten voranzutreiben.

 Die Förderziele der Bekanntmachung sind:

  • die Verbesserung der Lebenssituation aller Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter oder weiteren Vielfältigkeitsaspekten;
  • die Stärkung der Exzellenz und internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in Forschung, Entwicklung und Innovation;
  • die Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse über Ursachen und Mechanismen, die die Gleichstellung behindern.

Gefördert werden innovative Strukturprojekte mit Modellcharakter, die Geschlechteraspekte systematisch und dauerhaft in den Forschungsprozess integrieren – für Exzellenz in Forschung, Wissenschaft und Innovation.

Die Förderung erfolgt in zwei Phasen. Die erste Phase (Konzeptphase, bis zu sieben Monate) dient der Anschubfinanzierung zur Ausarbeitung eines Strukturaufbaukonzepts („GiB-Konzept“). Im Anschluss werden Projekte mit besonders aussichtsreichen Konzepten ausgewählt. Diese erhalten in einer zweiten Phase (Umsetzungsphase, bis zu fünf Jahre) eine Förderung für die Umsetzung ihrer Konzepte.

Die Förderung richtet sich an Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft (KMU), soweit sie sich forschend betätigen.

Die Einreichungsfristen für die Konzept- und Umsetzungsphasen sind abgelaufen.

Haben Sie Fragen? Wenden Sie sich gerne an den DLR-Projektträger: GiB@dlr.de / 0228 3821-1229