Navigation und Service

Logo Bundesministerium für Bildung und Forschung

Max Planck Schools – Spitzenforschung mit internationaler Strahlkraft : Datum:

Exzellenz bündeln, junge Forschungstalente aus aller Welt für den Wissenschaftsstandort Deutschland gewinnen, innovative Grundlagenforschung stärken, wissenschaftliche Qualität auf Weltniveau: Das sind die Ziele der Max Planck Schools.

Arbeiten im Labor
Mit den Max Planck Schools erhält Deutschland eine neue Marke für eine Graduiertenausbildung mit internationaler Strahlkraft. © Thinkstock

Viele Teile bilden zusammen etwas Großes: Das ist die Idee der Max Planck Schools. Während in Ländern wie Großbritannien oder den USA Exzellenz in den Hochburgen der Forschung wie Harvard oder Oxford steckt, sind die besten Forscherinnen und Forscher in Deutschland oft weit verstreut: Sie arbeiten landesweit an Universitäten, Instituten oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Ziel der Max Planck Schools ist es, die ortsverteilte Exzellenz in Deutschland zu bündeln und so die Attraktivität der deutschen Wissenschaftslandschaft für internationale Spitzenstudierende und -graduierte zu steigern. Ende 2018 starteten zunächst drei ausgewählte Schools in eine fünfjährige Pilotphase. Die erste Kohorte der MPS-Studierenden startet im Wintersemester 2019/20.  

Die Schools sollen Exzellenz weltweit sichtbar machen

Der Name Max Planck hat eine internationale Strahlkraft: Er steht für höchste wissenschaftliche Exzellenz und deutsche Spitzenforschung. Diese Exzellenz sollen die Schools weltweit sichtbar machen – und zu einem Magneten für herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler werden. Denn neben der innovativen Grundlagenforschung steht die forschungsorientierte Lehre im Fokus der Max Planck Schools: Sie führen Studierende und Promovierende frühzeitig an innovative Forschungsfragen heran; und ermutigen dazu, Grenzen auszuloten und Talent, Neugier und Wissen für kreative wissenschaftliche Arbeit zusammenzuführen.

Die Max Planck Schools konkurrieren mit den internationalen Elite-Universitäten

Interessierte Studierende müssen ihr Forschungsinteresse, ihre hohe Motivation und ihre überdurchschnittliche Leistungsfähigkeit in einem mehrstufigen Auswahlverfahren nachweisen. Die Ausschreibungen sind an die internationalen Bewerbungszyklen der Spitzen-Universitäten angepasst. Denn die Max Planck Schools wollen von Anfang an mit Harvard, Oxford und Co. um die klügsten Köpfe konkurrieren. An den Schools sollen herausragende Absolventen ihre Promotion, wenn möglich auch unter Einschluss des Masters (Fast-Track), ablegen können.

Folgende Max Planck Schools sind derzeit in der Pilotphase:

Max Planck School für Kognitionswissenschaften

Die Kognitionsforschung umfasst Themen aus der Psychologie, Physik, Computerwissenschaft, Philosophie, Biologie und Medizin. Im Mittelpunkt der Forschung der School stehen unter anderem folgende Fragen: Welche Erkenntnisprozesse sind an Sprache gebunden und welche erlauben ein besseres Verstehen von anderen Menschen? Welches sind die genetischen Mechanismen, die zu individuellen Unterschieden im Erkennen beitragen? Wie sind bei Lebewesen unterschiedliche Formen von Lernen und Entscheiden organisiert und wie könnten sie in künstlichen intelligenten Systemen verwirklicht werden?

Max Planck School für Photonik

In der Photonik geht es darum, Licht zu verstehen und zu kontrollieren, um damit beispielsweise berührungslose Sensoren, Energie- und Informationsträger zu entwickeln. Die Max Planck School für Photonik widmet sich unter anderem folgenden Fragen: Können neuartige Bildgebungsmethoden helfen, Erkrankungen und Infektionen nichtinvasiv und in Echtzeit zu diagnostizieren und zu behandeln? Lassen sich biologische Systeme wie etwa Zellen mit Hilfe der Nanoskopie auf molekularer Ebene untersuchen, um deren Entwicklung besser zu verstehen und neue Diagnosemethoden etwa für die Onkologie zu entwickeln? Lassen sich chemische Reaktionen auf atomarer Skala abbilden, um sie besser kontrollieren zu können?

Max Planck School für Physik, Chemie und Konstruktion des Lebens

Was genau ist Leben? Können lebensähnliche Prozesse, Funktionen und Objekte im Labor simuliert und nachgebaut werden? Zu ergründen, wie diese Vorgänge quantitativ beschrieben und ihre Abläufe vorhergesagt werden können, ist das Ziel der Max Planck School für Physik, Chemie und Konstruktion des Lebens. Die Erforschung der fundamentalen Prinzipien des Lebens wird nicht nur Forschungsgebiete wie Biophysik, Synthetische Biologie, Systemchemie oder Bioinformatik maßgeblich beeinflussen, sondern erfordert auch ethische, soziale und philosophische Überlegungen zu den grundlegenden Definitionen von Leben. Daher werden Fragen zu Verantwortung, Autonomie und Recht sowie zur Definition von lebensähnlichen Systemen ebenfalls Bestandteil des Lehrplans sein.

Hintergrund

Die Max Planck Schools sind eine gemeinsame Initiative der Max-Planck-Gesellschaft, der deutschen Universitäten und der außeruniversitären Forschungsorganisationen. Die drei Pilot-Schools werden zunächst für fünf Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt neun Millionen Euro pro Jahr finanziell unterstützt. Zudem begleitet das BMBF alle Schools von Beginn an mit einer Evaluation. Mithilfe wissenschaftlicher Kriterien wird geprüft, ob die Schools innovative Impulse sowohl für die Forschung als auch für die forschungsorientierte Lehre setzen können.