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BioRN : , Thema: Forschung

Ziel des BioRN-Clusters ist es, im Bereich personalisierte Medizin und Krebs eine nachhaltige Spitzenposition in Europa zu besetzen.

Wissenschaftler mit Ausrüstung während einem Experiment
Wissenschaftler mit Ausrüstung während einem Experiment © Adobe Stock/jk1991

Gemeinsam ist man stärker – dieses Prinzip gilt auch bei der Entwicklung neuer Diagnose- und Behandlungsmethoden in der Medizin. Vorbildlich gelebt wird dieser Gedanke in der Biotechnologie-Region Rhein-Neckar. In einem Radius von nur 30 Kilometern finden sich dort exzellente Forschungseinrichtungen wie das Deutsche Krebsforschungszentrum, die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, die Universität Mannheim oder das European Molecular Biology Laboratory, viele kleine und mittelständische Biotech-Unternehmen sowie zahlreiche führende Pharmakonzerne wie Roche, Merck oder AbbVie. Geballtes Know-how auf kleinstem Raum also, durch das mit vereinter Kraft Großes im Dienste der Medizin geleistet werden kann.

Diesen strukturellen Standortvorteil der Region nutzt das Management-Team des Spitzenclusters Biotechnologie Rhein-Neckar (BioRN) nicht nur, um das wirtschaftliche Potenzial in bare Münze umzusetzen. Indem es die genannten Player in ganz verschiedenen Projekten inhaltlich zusammenbringt, entstehen neue Behandlungsansätze, Medikamente und Dienstleistungen im Bereich der personalisierten Medizin und Krebstherapie. Das Clustermanagement coacht seine Mitglieder entsprechend und initiiert zum Beispiel Think Tanks. Auch konnten mithilfe von Venture Capital privater Investoren mehrere Start-ups gegründet werden, die den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in diesem Themenfeld vorantreiben. Mit Fortbildungsangeboten wirkt der Cluster zudem dem Fachkräftemangel entgegen. Heute ist BioRN, der in der ersten Wettbewerbsrunde von 2009 bis 2014 gefördert wurde, einer der führenden Gesundheits-Cluster in ganz Europa, mit aktuell 264 teilnehmenden Institutionen, darunter Biotechnologie-Unternehmen, Forschungseinrichtungen und verschiedene Dienstleister. Zum Beispiel die Public Private Partnership HI-STEM, welche Ergebnisse aus der Stammzellforschung für die Krebstherapie nutzbar machen will. Sie profitiert von ihrer Mitgliedschaft etwa in Form von kontinuierlich steigenden Mitarbeiterzahlen und hohen Investitionen durch die Dietmar-Hopp-Stiftung (15 Millionen Euro zwischen Ende 2008 und 2018).

Seit 2011 ist BioRN zudem Bestandteil der strategischen Biocluster-Allianz Health Axis Europe (HAE), die sich aus weiteren europäischen Partnern in Belgien, Dänemark und den Niederlanden zusammensetzt. Durch den so geschaffenen Zugang zu Top-Biotech-Clustern in den Nachbarländern lassen sich strategisch sehr viel besser internationale Projekte anpacken und Konsortien bilden. Das stärkt wiederum die Wettbewerbsposition der einzelnen BioRN-Mitglieder nachhaltig. Diese insgesamt hervorragende Ausgangslage auf dem Markt der individualisierten Medizin dürfte ein entscheidender Grund dafür gewesen sein, dass es dem internationalen InnoLife-Konsortium – mit maßgeblicher Beteiligung von BioRN – gelang, die Ausschreibung „healthy ageing“ des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie (EIT) im Jahr 2014 zu gewinnen: 700 Millionen Euro Fördermittel stehen hier von der Europäischen Kommission bis 2021 zur Verfügung; die zentrale Koordination läuft über ein Büro in Deutschland.

Außerdem wird BioRN seit 2015 durch das BMBF in der Internationalisierung des Spitzenclusters mit rund vier Millionen Euro unterstützt – hieraus entstand unter anderem das Projekt „Health Axis Europe Partnering“ (HAEP): Mit dem Partnering-Ansatz finden seit 2018 die Akteure aus Industrie und Wissenschaft noch besser zusammen, um Innovationen gemeinsam voranzutreiben. Und um auch in Zukunft erfolgreich zu sein und den Mitgliedern weitere Finanzquellen zu erschließen, plant BioRN, verstärkt mit anderen Spitzenclustern zusammenarbeiten, etwa mit dem Cluster für Individualisierte ImmunIntervention (Ci3).

Autoren: Dieter Beste, Thomas Corrinth und Dr. Elena Winter im Auftrag des BMBFs