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Medical Valley EMN : , Thema: Forschung

Gesundheit ist ein hohes Gut. Für die Entwicklung innovativer Medizintechnik und Dienstleistungen in diesem Bereich setzt sich der Spitzencluster Medical Valley EMN ein. Deutschlandweit und international. Und das mit großem Erfolg.

Gesundheitsvorsorge
Gesundheitsvorsorge © Adobe Stock/ vegefox.com

Wie kann die Gesundheitsversorgung in einer alternden Gesellschaft mit innovativer Medizintechnik verbessert werden? Unter dieser zentralen Fragestellung gingen die Partner des Medical Valley EMN in den Wettbewerb. Der Spitzencluster, der sich aus den weltweit bekannten Produktions- und Zulieferstrukturen in Erlangen herausgebildet hatte, viele engagierte Forscher aus der Medizintechnik und verwandten Disziplinen unter einem Dach vereint und in der zweiten Runde von 2010 bis 2015 gefördert wurde, strukturiert seine Arbeit mit fünf Leitthemen: Augenheilkunde, bildgebende Diagnostik, horizontale Innovationen, intelligente Sensorik und Therapiesysteme. Das Vorgehen ist bewusst transdisziplinär.

Inzwischen hat der Cluster insgesamt 45 Projekte aus dem Bereich Forschung und Entwicklung umgesetzt. Neben Patentanmeldungen, Publikationen und akademischen Abschlussarbeiten sind daraus auch mehr als zehn Neugründungen hervorgegangen. Junge, auch internationale Start-ups werden etwa durch Crowdfinancing unterstützt. Im Medical Valley Center in Erlangen, einem der erfolgreichsten Gründerzentren Deutschlands, stehen jungen Unternehmen insgesamt rund 5.000 Quadratmeter Büro- und Laborflächen sowie Dienstleistungsangebote wie Gründerberatung oder Mentoring zur Verfügung. 2016 kam am Standort Forchheim ein zweites Medical Valley Center mit weiteren 4.000 Quadratmetern hinzu. Der Grundgedanke hinter diesen Zentren: eine Umgebung zu schaffen, in der Ideen reifen können und in der junge Gründerinnen und Gründer motiviert werden. Aus dem Spitzencluster sind beispielsweise die StartUp-Unternehmen AB-CT und Moio.Care hervorgegangen. AB-CT führt gerade einen dedizierten Brust-CT-Scanner in den Markt ein, Moio.Care ein Pflaster, dass über Sensorik verschiedenste Daten von Demenzpatienten erfassen kann. 

Die in der Region schon ansässigen kleinen und mittleren Unternehmen profitieren ebenfalls von Medical Valley EMN, zum Beispiel im Bereich klinische Forschung: So haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IT-Unternehmens Voigtmann aus Nürnberg mithilfe des Clusters ein neuartiges Medizinprodukt zur Früherkennung von Augenerkrankungen entwickelt, das derzeit in einem Krankenhaus in Mexiko klinisch validiert wird. Auch in Asien ist der Cluster aktiv: Im Rahmen des Projekts „German Medical Valley in China“ unterstützt er deutsche Medizintechnikunternehmen bei ihrem Markteintritt im Reich der Mitte.

Um die Forschung sowie den Wissensaufbau und -transfer im Gesundheitsbereich weiter voranzutreiben, beteiligt sich Medical Valley EMN an zahlreichen Kooperationen. Zum Beispiel als Partner der Wissens- und Innovationsgemeinschaft EIT Health, einem Konsortium von mehr als 140 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen aus allen Teilen Europas, die in verschiedenen Projekten zusammenarbeiten. Gemeinsam stärker: Dieses Prinzip verfolgt Medical Valley EMN auch durch eine Zusammenarbeit mit dem Münchner Biotech Cluster m4; mit vereinten Kräften will man eine Open-Innovation-Ansätze für den gesamten Life-Science-Bereich bieten. Damit bekommen vor allem auch kleine und mittlere Unternehmen die Chance, externe Expertise in ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu integrieren.

Wirtschaftlich steht die weitere Entwicklung des Spitzenclusters unter einem guten Stern. Das unterstreicht insbesondere der regionale Matador Siemens, der seine in Erlangen beheimatete Medizintechniksparte unter dem Kunstnamen Healthineers (von englisch „health“, Gesundheit, und „engineers“, Ingenieure) abgespalten hat: Seit März 2018 ist sie als eigenständiges Unternehmen an der Börse notiert. Wie stark die Erfolge des Spitzenclusters und das gute Image auf die Landespolitik in Bayern ausstrahlen, zeigt sich auch daran, dass das bayerische Gesundheitsministerium seit 2017 sukzessive von München nach Nürnberg umzieht.

Autorenschaft: Dieter Beste, Thomas Corrinth, Dr. Elena Winter im Auftrag des BMBF, aktualisiert durch den Spitzencluster.