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Indikatorik in Forschung und Innovation : Datum:

Ein dynamisches Forschungs- und Innovationsgeschehen braucht eine gute Indikatorik. Das BMBF fördert seit 2017 Projekte, die bestehende Indikatoren verbessern, weiterentwickeln und neue Ansätze zur Wirkungsmessung von Forschung und Innovation bieten.

Messen Sie Ihre Innovation
Messen Sie Ihre Innovation © Adobe Stock/faithie

Um die strategischen Maßnahmen der Bundesregierung in den Bereichen Forschung und Innovation auf ihre Wirkung überprüfen zu können, ist eine gute Indikatorik wichtig. Diese dient auch dazu, einzelne Förderprogramme zu evaluieren – und damit ihren Erfolg auf einer soliden Grundlage bewerten zu können. Hierfür werden unterschiedliche Indikatoren zur Wirkungsmessung eingesetzt.
Die Herausforderung dabei: Das Forschungs- und Innovationsgeschehen ist dynamisch, es entwickelt sich ständig weiter. So entstehen zum Beispiel auch dort Innovationen, wo dies von der Innovationsforschung noch nicht vollständig erfasst wird. Dabei lässt sich eine neue Dynamik feststellen, die durch den digitalen Wandel, den technologischen Fortschritt und eine zunehmende internationale Verflechtung vorangetrieben wird. Verschiedene Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sind an dieser Entwicklung beteiligt.

Innovationen erfassen – Neue Themen, Methoden und Quellen

Es ist ein Kerninteresse der Bundesregierung, die internationale Leistungsfähigkeit des Innovationslandes Deutschland zu erhalten und weiter auszubauen. Inspiriert durch das OECD Blue Sky Forum 2016 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 2017 Projekte, die Indikatoren zur Messung von Forschung und Innovationen (FuI) in Bildung und Wissenschaft verbessern und weiterentwickeln – und auch Ansätze für neue Indikatoren liefern. Die Ergebnisse dieser Projekte sollen zur Erfassung und Wirkungsmessung neuer Themenfelder, Innovationssektoren und Phänomene beitragen. Dadurch werden Standard-Messmodelle um innovative Indikatoren erweitert und neu gefasst. Zusätzlich werden empirische Zugänge durch die Verwendung neuer Datenquellen und Methoden erschlossen. Unser Ziel ist es, mit Hilfe dieser Forschung eine evidenzbasierte Förderpolitik zu ermöglichen und Förderinstrumente kontinuierlich zu verbessern.

Indikatoren neufassen – Förderbekanntmachungen und Forschungsförderung

Die erste Runde der Förderrichtlinie zur „Weiterentwicklung der Indikatorik für Forschung und Innovation“ vom Januar 2017 hatte das Ziel, einen langfristig wirksamen Kapazitätsaufbau im Bereich der Innovationsforschung anzustoßen. Dabei wurden insgesamt sieben Projekte zur Förderung ausgewählt. Im November 2018 wurde mit der zweiten Runde die Förderung von sieben weiteren Projekten zur Weiterentwicklung des Indikatorik-Systems initiiert. Die geförderten Forschungsvorhaben nehmen neue Phänomene wie Soziale Innovationen, Haushaltsinnovationen und offene Innovationsprozesse in den Blick, wenden neue Methoden im Rahmen der Digitalisierung an, erschließen zusätzliche Datenquellen und entwickeln bestehende Indikatoren-Kataloge weiter.

Laufende Projekte

TrenDTF

Im Rahmen von TrenDTF wird die verbesserte Erschließung des Korpus der an der Technischen Informationsbibliothek (TIB) vorliegenden Deutschen Forschungsberichte (DTF) durch Textmining-Verfahren unternommen, um diesen Korpus zu einer Datengrundlage für neue und verbesserte Indikatoren zur Unterstützung der Wirkungsevaluation von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu machen. Darüber hinaus wird dieser Korpus um Komplementärdokumente wie Förderbekanntmachungen angereichert, um eine vergleichende Analyse der Absichten der Förderer und der daraus resultierenden Forschung zu ermöglichen.

Projektlaufzeit 01.10.2019 - 30.09.2022

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Projektkoordination Technische Informationsbibliothek (TIB) Hannover

GEI-OE

Ziel des Projekts GEI-OE ist die Entwicklung neuer Indikatoren zur Quantifizierung informeller Wissensströme. Ein Fokus liegt dabei auf der Bedeutung von Austauschbeziehungen zwischen Einzelpersonen. Um breit nutzbare Indikatoren für die Erfassung informeller Beziehungen und impliziten Wissens zu entwickeln, werden neue Datenquellen erschlossen und mittels innovativer Verfahren analysiert. Abschließend werden diese Indikatoren in Zusammenarbeit mit drei projektbeteiligten Fraunhofer Leistungszentren validiert und um Erkenntnisse aus einer begleitenden Befragung ergänzt.

Projektlaufzeit 01.10.2019 – 30.09.2022

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Projektkoordination Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI Karlsruhe

PeerInnovation

Die bedeutende Rolle privater Verbrauchende bei der Entwicklung und Verbreitung nachhaltiger Technologien ist unbestritten. Peer-Communities sind Bestandteil von Innovations-Ökosystemen geworden und können einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Wandel leisten. Offizielle Statistiken beschränken sich jedoch auf Wissenschafts- und Marktdaten, weil geeignete Indikatoren für Aktivitäten im Haushaltssektor fehlen. Ziel des Projekts ist es, am Beispiel von Online-Communities in den Bereichen nachhaltige Energie, Mobilität und Stadtentwicklung Messinstrumente für Peer-Innovationen zu entwickeln.

Projektlaufzeit 01.10.2019 - 30.09.2022

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Projektkoordination Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) GmbH Berlin

IreWiNE

Das Projekt IreWiNE - Indikatoren zu regionalen Wissenstransferstrukturen für Nachhaltige Entwicklung - fokussiert sich auf die Rolle von Wissenstransfereinrichtungen und Intermediären. Wissenschaftler der Universität Göttingen und der Hochschule Darmstadt zielen darauf ab, die Innovationsaktivitäten mit Bezug zu nachhaltiger Entwicklung in regionalen Innovationssystemen messbar zu machen. Innovationsnetzwerke und Intermediäre können auf regionaler Ebene zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und zivilgesellschaftlichen Akteuren Innovationsprozesse unterstützen und beschleunigen.

Projektlaufzeit 01.09.2019 - 31.08.2022

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Projektkoordination Georg-August Universität Göttingen

WISIH

Technische Innovationen sind umfangreich erforscht. Innovationen, die zu einer Veränderung sozialer Praktiken oder Handlungsweisen beitragen, sind hingegen weitestgehend unbekannt. Vor allem, wenn es um solche „Sozialen Innovationen“ aus Hochschulen geht, bestehen Lücken: WISIH möchte einen Beitrag dazu leisten, die zugrundeliegenden Prozesse zu verstehen und eine Messung dieser Prozesse, Darstellung von Ergebnissen und Wirkungen Sozialer Innovationen zu ermöglichen. Das Ziel ist ein in den Hochschulen anwendbares Modell Sozialer Innovationen und ein zugehöriges Indikatorenset.

Projektlaufzeit 01.10.2019 - 31.01.2023

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Projektkoordination Centrum für Hochschulentwicklung gGmbH Gütersloh

DynTOBI

Als Weiterentwicklung des Forschungsdesigns von TOBI liegt der inhaltliche Fokus von DynTOBI auf der Abbildung der Innovationsdynamik im Zeitablauf. Im Vergleich mit bestehenden Erhebungen sollen Verbesserungspotentiale der derzeit genutzten Innovationsindikatorik im Sinne inhaltlicher Ergänzungen oder methodischer Erweiterungen diskutiert werden. Die zu entwickelnden Indikatoren bzw. die diesen Indikatoren zugrundeliegenden Verfahren zielen einerseits auf eine Verbesserung bestehender Innovationsstatistiken ab und andererseits ermöglichen sie eine verbesserte Abbildung der Diffusion von Innovationen. Damit sind die Ergebnisse relevant für den wissenschaftlichen Kontext, für politikberatende Akteure und auch für das strategische Unternehmensmanagement.

Projektlaufzeit 01.10.2017 – 31.03.24

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Projektkoordination Justus Liebig Universität Giessen

IndiSI+

IndiSI+ Im Fokus von IndiSIPlus steht die Validierung und Verstetigung des IndiSI-Rahmenmodells und der zugrundeliegenden Indikatorensets. Die Ergebnisse des IndiSI-Projekts geben Aufschluss über folgende drei Ebene: Erstens über die künftigen Bedürfnisse im Bereich der Innovationsindikatorik, zweitens über erforderliche regionale Kapazitäten, und drittens über die Realisierung innovativer Lösungen.  Basierend auf den Ergebnissen des Pilotvorhabens in der Region Rhein-Ruhr ist vorgesehen, die Erhebung auf die Ebene von Bundesländern auszuweiten und damit einen regionalen Vergleich zu ermöglichen.

Projektlaufzeit 01.01.2018 – 31.03.23

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Projektkoordination Westfälische Hochschule Gelsenkirchen - Institut für Arbeit und Technik

Abgeschlossene Projekte

NETINU

Ziel des Projektes NETINU ist die Entwicklung neuer Indikatoren zur Messung der Vernetzung von (innovativen) Unternehmen. Diese Indikatoren sollen Netzwerke im Hinblick auf Branche, Standort, Größe und Struktur beschreiben sowie eine Analyse der Netzwerkdynamik ermöglichen. Das Projekt verfolgt vier Hauptziele: Die Erhebung von Vernetzungsindikatoren, die Berechnung von Netzwerkindikatoren basierend auf zwei verschiedenen Datenquellen, die Verknüpfung von Innovationsindikatoren sowie die Validierung der gewonnenen Indikatoren.

Projektlaufzeit 01.10.2019 - 30.09.2021

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Projektkoordination Technische Universität München

UseAltMe

Altmetrics fokussieren darauf, klassische Wissenschaftsindikatoren, wie z.B. die Zitationsrate oder den Hirsch-Index, zu ergänzen. Neben der Printliteratur in wissenschaftlichen Journals, deren Zitationen gezählt werden, geht es um die Abbildung der Wissenschaftskommunikation in Social Media, um den kompletten Impact der Forschung abzubilden. UseAltMe untersucht Zusammenhängen zwischen Altmetrics und Bibliometrie und arbeitet an der Erstellung einer eigenen Indikatorik für Altmetrics, die höher aggregiert ist als das Article-Level.

Projektlaufzeit 01.10.2019 - 31.03.2022

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Projektkoordination Technische Hochschule Köln

TechSpace

Erfolge von Innovationsaktivitäten und öffentlicher Forschungsförderung werden häufig durch quantitative Outcome-Indikatoren gemessen. Unberücksichtigt bleibt zumeist, ob durch Innovationen wirklich etwas Neues entsteht. „TechSpace“ stellt das Konzept der Technologieräume als neuen empirischen Ansatz zur Analyse langfristiger Technologieentwicklungen vor. Indikatoren zur Evaluation sowie Identifikation von generellen und regionalen technologischen Entwicklungen werden erarbeitet und politische Implikationen präsentiert. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Radikalität neuer Innovationen.

Projektlaufzeit 01.01.2018 - 31.12.2020

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Projektkoordination Universität Bremen 

InnoMetrics

Das Projekt InnoMetrics zielt darauf ab, die bisher unbeachtet gebliebenen unstrukturierten Informationen aus Texten wie z.B. Forschungsberichten für die Messung der Neuheit von Innovation nutzbar zu machen. Die Grundidee des Forschungsansatzes basiert auf der Annahme, dass sich Texte, die die Beschreibung von Neuerungen zum Inhalt haben, von bestehenden Texten umso stärker unterscheiden, je höher der Neuheitsgrad der beschriebenen Ideen ist. Mit dem Vorhaben soll also Neuheit durch die damit einhergehende sprachliche Veränderung fassbar gemacht werden.

Projektlaufzeit 01.01.2018 - 31.12.2020

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Projektkoordination Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

NEO-Indikatorik

Um komplexe Innovationsprozesse erfolgreich bewältigen zu können, hat sich die kooperative Zusammenarbeit von Unternehmen als sehr erfolgversprechend erwiesen. Allerdings ist bislang keine systematische Erfassung der Vernetzungen im deutschen Innovationssystem erfolgt, insbesondere nicht auf der Ebene von Technologiefeldern. Vor allem gilt es, den Wandel über die Zeit zu berücksichtigen, da Netzwerke hochdynamische Systeme sind. Im Projekt wird deshalb ein Vorschlag erarbeitet, wie verschiedene Facetten der Vernetzung in die bestehende FuE-Erhebungsmethodik integriert werden können.

Projektlaufzeit 01.01.2018 - 31.12.2020

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Projektkoordination Wissenschaftsstatistik gGmbH Essen

INFOWIK

Das Projekt INFOWIK hatte zum Ziel, die Erfassung von wissensbasiertem Kapital und damit die Innovationsindikatorik zu verbessern. Die Schwerpunkte sind:
1. Messung der Ausgaben für den Aufbau von Unternehmenskompetenzen unter Vermeidung von Überschneidungen mit anderen Ausgaben für Sach- oder Wissenskapital,
2. Erschließung von Messinstrumenten zu Investitionen in Unternehmenskompetenzen, die keine Befragung von Unternehmen erfordern,
3. Analyse der Zusammenhänge zwischen den einzelnen Komponenten von Wissenskapital und Innovationsausgaben sowie Innovationserfolgen.

Projektlaufzeit 01.12.2017 - 31.05.2020

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Projektkoordination ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbHMannheim

InDUI

InDUI steht für: Innovationsindikatorik für den Doing-Using-Interacting-Mode (DUI-Mode). Der DUI-Mode ist ein Überbegriff für verschiedene Formen von Lernen und Austausch, die vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen zu Innovationen führen. Das InDUI-Projekt erarbeitet Indikatoren, die diese Form der Innovationen im DUI-Mode besser abbilden als bisher und strebt eine Anwendung dieser Indikatorik in der Wirtschafts- und Innovationspolitik an. Zusätzlich werden die zugrunde liegenden Lernprozesse im ökonomischen Experiment abgebildet und unter kontrollierten Laborbedingungen untersucht.

Projektlaufzeit 01.10.2017 - 31.03.2021

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Projektkoordination Georg-August Universität Göttingen  

TOBI

In diesem Projekt wurden webbasierte Innovationsindikatoren entwickelt, welche die Nachteile (mangelnde Aktualität, Abdeckung, Granularität und hohe Datenerhebungskosten) traditioneller Innovationsindikatoren aus Umfragen und Patentdaten ausgleichen. Für die Auswertung von Unternehmenswebseiten wurde ein Web Mining basierter Ansatz entworfen, der sich auf eine hierfür entwickelte Web-Scraping-Software (ARGUS) stützt. Die extrahierten Webdaten werden analysiert, um mithilfe von Data Mining innovationsbezogene Informationen zu ermitteln.

Projektlaufzeit 01.10.2017 - 30.09.2020

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Projektkoordination Justus-Liebig Universität Giessen

IndiSI

IndiSI erforscht die Messung sozialer Innovationen auf drei miteinander in Wechselwirkung stehenden Ebenen: (1) organisationale Innovativität, (2) regionale Innovationskapazitäten und (3) diskursbezogene Frühindikatorik. Dieses Forschungsfeld ist bislang noch vernachlässigt. Hier zeigt IndiSI als explorative Rahmenuntersuchung Wege auf, zur effektiven Erfassung sozialer Innovationen auf den drei Messebenen. IndiSI formuliert Empfehlungen, wie die untersuchten Perspektiven und erprobten Indikatoren bestehende Ansätze zur Messung von Innovationen ergänzen oder in diese integriert werden können.

Projektlaufzeit 01.01.2018 – 31.03.2021

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