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Strategien, Grundsatzpapiere und Leitfäden : , Thema: Über uns

Wie können Bürgerinnen und Bürger sich aktiv in Forschung und Forschungspolitik einbringen? Was macht sehr gute Beteiligung dabei aus? Die Partizipationsstrategie Forschung und Leitfäden des BMBF helfen bei der Orientierung und Weiterentwicklung partizipativer Formate. 

Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an Fragen von Wissenschaft und Forschung steigt. Gleichzeitig wächst auch die Bereitschaft sich an Forschungsprojekten und Fragen der Forschungspolitik zu beteiligen.

Mit der Partizipationsstrategie Forschung möchte das BMBF die Bedingungen für Partizipation in Forschung und Forschungspolitik verbessern, um den innovationspolitischen und gesellschaftlichen Mehrwert von Partizipation besser ausschöpfen zu können. Dafür gilt es, Synergien aus den verschiedenen partizipativen Forschungsansätzen stärker zu nutzen, voneinander zu lernen und Wissen zu systematisieren, das Feld etwa mit Blick auf die Wirkungsmessung weiter zu professionalisieren, Capacity-Building zu intensivieren und Partizipation als Teil der guten wissenschaftlichen Praxis im wissenschaftlichen Reputationssystem zu verankern.

Partizipationsstrategie Forschung (2023)

Ziel der Partizipationsstrategie Forschung des BMBF ist es, die Bedingungen für Partizipation in Forschung und Forschungspolitik zu verbessern und damit den innovationspolitischen und gesellschaftlichen Mehrwert von Partizipation besser ausschöpfen zu können. Die Strategie nennt konkrete Maßnahmen bzw. Empfehlungen, um den Einsatz und die Qualität von Partizipation zu fördern sowie eine Beteiligungskultur zu verstetigen, in der innovative Partizipationsansätze bedarfsgerecht eingesetzt und weiterentwickelt werden. Dabei sollen Synergien aus den verschiedenen partizipativen Forschungsansätzen noch stärker genutzt werden.

Die Strategie (=Weißbuch) wurde auf Basis des Grünbuchs Partizipation (2021) erarbeitet. Dabei wurden die Perspektiven aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung zusammengeführt. Im Weißbuch-Prozess war das Kernstück der zivilgesellschaftlichen Beteiligung der Bürgerrat Forschung.

Partizipation in Forschung und Forschungspolitik muss dabei mit der Wissenschaftsfreiheit vereinbar sein und sollte zugleich Grundprinzipien von Exzellenz und Effizienz berücksichtigen.

Die Partizipationsstrategie Forschung wurde am 28. Juni 2023 bei einer Veranstaltung mit Staatssekretärin Judith Pirscher in Berlin veröffentlicht. Dabei wurden gemeinsam mit Partizipationsexpertinnen und Partizipationsexperten aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft Maßnahmen und Empfehlungen der Strategie diskutiert.

Veranstaltungsmitschnitt „Veröffentlichung der Partizipationsstrategie Forschung“

Die Partizipationsstrategie Forschung wurde am 28. Juni 2023 bei einer Veranstaltung mit Staatssekretärin Judith Pirscher in Berlin veröffentlicht. Dabei wurden gemeinsam mit Partizipationsexpertinnen und Partizipationsexperten aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft Maßnahmen und Empfehlungen der Strategie diskutiert.

: Video : 1:28:15

Grünbuch Partizipation (2021)

Das Grünbuch Partizipation wurde auf Basis einer Onlinekonsultation mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wissenschaft und Zivilgesellschaft sowie einer Bestandsaufnahme und Reflexion innerhalb des BMBF zu bisherigen Erfahrungen mit partizipativen Formaten erstellt. Es zeigt Herausforderungen zur Ausschöpfung des vollen Potenzials von Partizipation in Forschung und Forschungspolitik auf und stellt erste Handlungsansätze zur Überwindung dieser Herausforderungen zur Diskussion. Das Grünbuch Partizipation wurde im September 2021 als inhaltlicher Ausgangspunkt für den Weißbuch-Prozess zur Erarbeitung der Partizipationsstrategie Forschung veröffentlicht.

Grundsatzpapier Partizipation (2016)

Im Jahr 2016 hat sich das BMBF mit seinem Grundsatzpapier zur Partizipation klar zu einer qualitätsvollen Beteiligung in Forschung und Forschungspolitik bekannt. Das Grundsatzpapier gibt einen Überblick über die Ziele und Leitlinien von Beteiligungsprozessen und führt eine Typologie der Partizipation im Bereich Forschung ein. Zudem werden wesentliche Partizipationsprozesse im BMBF vorgestellt.

Im Folgenden finden Sie einen Überblick über bestehende strategische Papiere:

Erklärung des Forums Gesundheitsforschung zur aktiven Beteiligung von Patientinnen und Patienten in der Gesundheitsforschung (2023)

Vom Betroffenen zum Partner – die aktive Beteiligung von Patientinnen und Patienten an der Forschung macht es möglich. Das Forum Gesundheitsforschung hat dazu eine Erklärung mit einer Beispielsammlung und konkreten nächsten Schritten veröffentlicht.

Eine aktive Patientenbeteiligung in der Gesundheitsforschung hat viele Vorteile: Forschende erfahren, welche Forschungsfragen für die Patientinnen und Patienten wirklich relevant sind. Betroffene können ihre Wünsche und Sorgen von Anfang an einbringen und werden als Expertinnen und Experten für die eigene Krankheit ernstgenommen. Auch zum Transfer der Ergebnisse in die Praxis kann der engere Dialog zwischen Wissen- und Patientenschaft beitragen. Dass Patientinnen und Patienten sich von Beginn an in Forschungsprojekte einbringen, erfordert einen Kulturwandel im wissenschaftlichen Arbeiten. Die Beispielsammlung soll inspirieren und zeigen, was möglich ist und was bereits gemacht wird.

Stellungnahme der Allianz der Wissenschaftsorganisationen zur Partizipation in der Forschung (2022)

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen hat im November 2022 eine Stellungnahme zur Partizipation in der Forschung veröffentlicht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler prägen durch ihre Forschung auf vielfältige Art und Weise den Alltag von Bürgerinnen und Bürgern. Die Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern an Forschungs- und Innovationsaktivitäten stellt umgekehrt einen Weg dar, wie gesellschaftliche Anliegen Eingang in die Forschung finden können – zum Mehrwert sowohl für die Wissenschaft als auch für die Gesellschaft. Partizipation in der Forschung kann dabei vielfältige Beteiligungsformen umfassen, die Bürgerinnen und Bürger aktiv einbinden.

Weißbuch Citizen-Science-Strategie 2030 für Deutschland (2022)

Das Weißbuch Citizen-Science-Strategie 2030 für Deutschland wurde in einem offenen, partizipativen Prozess entwickelt und im April 2022 veröffentlicht. Getragen wurde der Prozess durch mehr als 200 Personen aus Instituten der Helmholtz-Gemeinschaft, der Leibniz-Gemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, verschiedenen Universitäten und Bibliotheken sowie außeruniversitären Einrichtungen. Basierend auf dem Grünbuch Citizen Science setzt sich das Weißbuch mit den wichtigsten Herausforderungen, Bedürfnissen und Potenzialen von Citizen Science in den nächsten zehn Jahren auseinander. Definiert wurden insgesamt 15 Handlungsfelder mit 96 politische Handlungsempfehlungen.

Partizipative Formate sind vielfältig und bedeuten mitunter neue Wege zu gehen. Hier können Leitfäden und Handreichungen eine Hilfestellung bei der Planung und Durchführung von partizipativen Projekten in der Praxis bieten.

Im Folgenden finden Sie eine Auswahl:

Citizen Science mit Schulen - ein Leitfaden mit 10 Empfehlungen für Projektinitiatorinnen und Projektinitiatoren (2023)

Der Leitfaden ermutigt dazu, Citizen-Science-Projekte mit Schülerinnen und Schülern zu entwickeln und umzusetzen. Zehn Themenfelder skizzieren mit Blick auf die Besonderheiten von Citizen Science im schulischen Kontext den Weg von der Konzeption des Projekts über die praktische Durchführung hin zum Abschluss des Citizen-Science-Vorhabens. Hinweise, zusammenfassenden Tipps und Reflektionsfragen helfen bei der Umsetzung in die Praxis.

Der Leitfaden wurde im Rahmen der AG Citizen Science in Schulen in Zusammenarbeit mit mit:forschen! (ehemals Bürger schaffen Wissen) erarbeitet.

Gut kommuniziert! Ein Praxisleitfaden für Citizen-Science-Projekte (2023)

Die Vernetzungsplattform www.buergerschaffenwissen.de hat einen Kommunikationsleitfaden für Citizen-Science-Projekte veröffentlicht. Der Leitfaden bietet einen Überblick über mögliche Kommunikationselemente in Citizen-Science-Projekten. Darüber hinaus werden erste Schritte hin zu einer eigenen Kommunikationsstrategie beschrieben.

Aktive Beteiligung von Patientinnen und Patienten in der Gesundheitsforschung – eine Heranführung für (klinisch) Forschende des DLR Projektträgers (2023)

Diese Publikation des DLR Projektträgers führt Forschende an die Entwicklung einer sinnvollen Beteiligungsstrategie in der klinischen bzw. Gesundheitsforschung heran. Nach einer Diskussion der verschiedenen Konzepte, Ansätze und Begriffe wird das praktische Vorgehen konkret beleuchtet: von der Suche nach geeigneten Partnerinnen und Partnern, der Gestaltung der Zusammenarbeit, der Auswahl geeigneter Formate bis hin zur Evaluation und zum Reporting. Exkurse, Denkanstöße und Praxistipps ergänzen die Kapitel.

Social Citizen Science – Ein OER-Handbuch zum Selbstlernen (2021)

Im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes „SoCiS: Social Citizen Science zur Beantwortung von Zukunftsfragen“ wurde ein Handbuch als Open Educational Resource (OER), d.h. als frei verfügbares und veränderbares Lernmaterial, erstellt. Zweck der OER ist, Interessierten eine praxisnahe Einführung in das Thema Social Citizen Science zur Verfügung zu stellen und die wissenschaftliche Qualitätssicherung von Citizen-Science-Projekten zu unterstützen. Diese kann entweder Grundlage für den Einsatz in Weiterbildungsveranstaltungen sein oder auch zum individuellen Selbstlernen anregen.

Prinzipien für eine erfolgreiche Patientenbeteiligung in der Krebsforschung (2021)

Im Rahmen seiner EU-Ratspräsidentschaft hat Deutschland im Oktober 2020 gemeinsam mit Portugal und Slowenien die Deklaration Europe: Unite against Cancer verabschiedet. Ein wesentliches Ziel der Deklaration ist der systematische Einbezug von Patientinnen und Patienten in die europäische Krebsforschung, um die Forschung und ihre Ergebnisse noch enger auf die Bedürfnisse der Betroffenen auszurichten. Hierzu wurden in einem internationalen Austauschprozess mit Vertreterinnen und Vertretern von Patientenorganisationen, Krebsforschung und partizipativer Forschung Prinzipien für eine erfolgreiche Patientenbeteiligung in der Krebsforschung (2021) entwickelt und diskutiert. Aufbauend auf den Prinzipien hat das BMBF im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs die Allianz für Patientenbeteiligung in der Krebsforschung ausgerufen, um die Beteiligung von Patientinnen und Patienten in der Krebsforschung in Deutschland als Standard zu etablieren.

Leitfaden für rechtliche Fragestellungen in Citizen-Science-Projekten (2020)

Der im Rahmen eines BMBF-geförderten Projektes entstandene Leitfaden für rechtliche Fragestellungen in Citizen-Science-Projekten soll einen Überblick der relevanten rechtlichen Bestimmungen liefern und Wege aufzeigen, wie rechtliche Fallstricke und Risiken durch sorgfältige Planung vermieden werden können. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Anzeigen von möglichst einfachen Wegen und Lösungen.

Handreichung zur Patient*innenbeteiligung an klinischer Forschung (2020)

Als Ergebnis des BMBF-geförderten Projektes „Aktive Beteiligung von älteren Patient*innen an klinischer Forschung“ hat das Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen zusammen mit dem Kompetenzzentrum für Klinische Studien Bremen eine Handreichung zur Patient*innenbeteiligung an klinischer Forschung entwickelt. Der Leitfaden zeigt anhand praktischer Beispiele, wie die Beteiligung geplant und erfolgreich umgesetzt werden kann.

Innovationsbaukasten für kommunale Mobilitätsprojekte (2020)

Um für kommunale Mobilitätsprojekte einen leichten Zugang zu spezifischen Informationen und einen Transfer von Erfahrungen zu ermöglichen, wurde von der Begleitforschung Nachhaltige Mobilität (BeNaMo) im Rahmen der Forschungsagenda „Nachhaltige urbane Mobilität“ ein agiler Innovationsbaukasten mit Informationen, Leitfäden und Praxisbeispielen zu verschiedenen Lösungsansätzen nachhaltiger Mobilität erstellt. Dies umfasst auch die Beschreibung partizipativer Methoden und die Umsetzung eines guten Beteiligungsprozesses.

Methoden-Toolbox der td Academy (2019)

Die Beteiligung von Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik an der Forschung ermöglicht es, praxistaugliche Problemlösungen zu entwickeln. Um hier partizipatives Forschen erfolgreich zu gestalten, wurde im BMBF-geförderten Projekt „TransImpact“ eine Toolbox erarbeitet, die eine Übersicht zu transdisziplinären und partizipativen Methoden enthält, mit denen die gesellschaftliche Wirkung der Forschung unterstützt werden kann. Die Beispiele reichen von der Akteursanalyse bis zur zielgruppenspezifischen Darstellung.