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Long-Covid: Forschung, Symptome, Langzeitfolgen : , Thema: FAQ

Die Post-COVID-19-Erkrankung (Long- und Post-Covid) kann jeden treffen. Nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 leidet ein Teil der Erkrankten unter Langzeitfolgen. Das BMBF fördert Forschung zu Ursachen, Behandlungen und Therapien.

Das BMBF fördert die Forschung zu Ursachen, Behandlungen und Therapien von Long-Covid, damit Wissenslücken schnell geschlossen werden können. © Adobe Stock / Zerbor

Viele Menschen, die mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert waren, leiden auch Wochen und Monate später noch an schweren körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen – teilweise auch nach vergleichsweise mildem Krankheitsverlauf. Diese Langzeitfolgen werden nach einer Definition der WHO unter dem Begriff Post-COVID-19-Erkrankung (Long- und Post-Covid) zusammengefasst.

Um Betroffenen helfen zu können, müssen noch viele offene Fragen geklärt werden – insbesondere zu den Ursachen und zur Behandlung von Long- und Post-Covid. Das Bundesforschungsministerium setzt sich mit seiner Forschungsförderung dafür ein, Wissenslücken zu schließen.

Zu Long- und Post-Covid sowie der Forschungsförderung des BMBF finden Sie hier die wichtigsten Fragen und Antworten:

Wie ist die Forschungsförderung des BMBF zu Long-COVID, Post-COVID und ME/CFS aufgestellt?

Menschen bestmöglich zu versorgen, die an Long-COVID, Post-COVID und ME/CFS leiden, ist eine große gesellschaftliche Herausforderung. Die Erforschung der Krankheitsmechanismen und möglicher Diagnose- und Therapieansätze nimmt das BMBF mit seiner Förderung in den Fokus. Ausführliche Informationen über die breit aufgestellte Forschungsförderung finden Sie hier.

Was ist der Unterschied zwischen Long-Covid, Post-Covid und der Post-COVID-19-Erkrankung?

Long-Covid und Post-Covid sind Oberbegriffe für gesundheitliche Langzeitfolgen, die nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 auftreten können. Die Symptome sind komplex, in ihrer Intensität und Dauer oft sehr unterschiedlich und manchmal nur schwer von anderen Krankheitsbildern abzugrenzen.

Im Oktober 2021 hat die World Health Organisation (WHO) nach einem wissenschaftlichen Abstimmungsprozess erstmals eine klinische Falldefinition veröffentlicht. Nach dieser spricht man von einer „Post-COVID-19-Erkrankung“ bzw. dem „Post-COVID-Syndrom“, wenn Beschwerden mindestens 12 Wochen und länger nach einer bestätigten oder wahrscheinlichen SARS-CoV-2-Infektion entweder noch vorhanden sind oder nach diesem Zeitraum neu auftreten und nicht anderweitig erklärt werden können.

Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) orientiert sich in ihrer Patientenleitlinie (auch S1-Leitlinie) ) zu Long- und Post-Covid an dieser WHO-Definition und definiert sie wie folgt:

  • Symptome, die länger als vier Wochen nach Krankheitsbeginn bestehen, werden als Long-Covid bezeichnet.
  • Symptome, die später als zwölf Wochen nach Krankheitsbeginn, auftreten bzw. wieder auftreten und nicht anderweitig erklärt werden können, werden als Post-Covid bezeichnet.

Welche Symptome treten bei Long- oder Post-Covid auf?

Zu den häufigsten Symptomen zählen anhaltende, massive Erschöpfungszustände, Atembeschwerden, Herz- und Kreislaufbeschwerden, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Geruchs-, Geschmacks- und Schlafstörungen, Muskelschwäche und -schmerzen sowie depressive Verstimmungen.

Was ist der Unterschied zwischen Long-/ Post-Covid und ME/CFS?

Bei der Myalgischen Enzephalitis bzw. dem Chronischen Fatigue-Syndrom (ME/CFS) handelt es sich um ein komplexes Krankheitsbild, das durch eine chronische, über mindestens 6 Monate anhaltende extreme Erschöpfung und eine ausgeprägte Belastungsintoleranz mit Symptomverschlechterung nach alltäglichen Anstrengungen gekennzeichnet ist. Die Ursache ist nicht vollständig geklärt, Auslöser sind aber meist Infektionskrankheiten. Bei einer Teilgruppe von Long- bzw. Post-Covid Betroffenen kann sich das Vollbild einer postinfektiösen ME/CFS, einschließlich der charakteristischen Belastungsintoleranz, entwickeln.

Wer ist besonders anfällig für Langzeitfolgen nach einer Corona-Infektion?

Langzeitfolgen kann jede Person entwickeln, die mit SARS-CoV-2 infiziert war. Die Datenlage zu konkreten Risikofaktoren ist jedoch noch nicht ausreichend. Studien weisen darauf hin, dass das Risiko von Langzeitfolgen mit der Schwere der Erkrankung steigt. Zudem berichten Studien mehrheitlich, dass Frauen – insbesondere im jüngeren und mittleren Alter – häufiger betroffen sind als Männer in dieser Altersgruppe (siehe auch FAQ des RKI).

Schützt eine Impfung vor Long- und Post-Covid?

Eine vollständige Corona-Schutzimpfung kann auch vor Langzeitfolgen schützen. Darauf deuten die Ergebnisse mehrerer Studien hin, allerdings sind die Ergebnisse hierzu nicht immer einheitlich. Das liegt daran, dass die untersuchten Studienpopulationen bei diesen Studien sehr unterschiedlich sind und zudem fehlen häufig geeignete Kontrollgruppen.

Sind auch Kinder von Long- und Post-Covid betroffen?

Auch Kinder und Jugendliche können von Spätfolgen betroffen sein und eine Post-COVID-19-Erkrankung entwickeln. Die Häufigkeit scheint im Vergleich zu Erwachsenen insgesamt geringer, allerdings ist die Datenlage in dieser Altersgruppe noch eingeschränkt.

Wie ist der Stand bei der Erforschung des Wirkstoffs BC 007?

Das Forschungsprojekt „reCOVer“ ist eines von 10 Verbundvorhaben im Rahmen der BMBF-Richtlinie „Förderung von Forschungsvorhaben zu Spätsymptomen von COVID-19“. Ziel ist es unter anderem, die Wirkung der Substanz BC 007 als möglichen therapeutischen Ansatz bei Post-Covid in einer klinischen Pilotstudie mit bis zu 30 Teilnehmenden zu überprüfen. Das Projekt ist am 1.3.2022 gestartet und wird mit rund 1,2 Millionen Euro gefördert. Die klinische Pilotstudie hat am 10.Oktober 2023 begonnen. Darüber hinaus wurde laut des Hersteller-Unternehmens eine klinische Phase-II-Studie zur Wirksamkeit von BC 007 gestartet, deren Ergebnisse für den Herbst 2024 erwartet werden.

An wen können sich Betroffene wenden, um Hilfe zu erhalten?

Das Bundesgesundheitsministerium hat in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ein Informationsportal zu Long-Covid erstellt. Dort finden Betroffene, Angehörige, Arbeitnehmende und Arbeitgebende Hinweise zu Unterstützungsangeboten.


Sie haben Fragen zu anderen Themen?

Ob Bildung, Weiterbildung oder Forschung: All unsere FAQ finden Sie unter www.bmbf.de/FAQ. Dort beantworten wir häufig gestellte Fragen zu unseren Themen.