BMBF nominiert die besten Konzepte für Soziale Innovationen : Datum: , Thema: #GesellschaftDerIdeen
Insgesamt zehn Gewinner-Teams des Ideenwettbewerbs wurden für eine weitere, zweijährige Förderung ausgewählt. Maßgeblich für die Entscheidung des BMBF waren die Ergebnisse aus dem Online-Bewertungsverfahren vom Juni 2021 und die Einschätzungen einer Fachjury.
„Wie leben wir in Zukunft zusammen? Wie können wir unser Zusammenleben noch besser organisieren? Wie meistern wir große gesellschaftliche Herausforderungen? Um solchen Fragen nachzugehen und Antworten zu finden, benötigt Deutschland starke Soziale Innovationen,“ so Bundesministerin Anja Karliczek. „Dabei wollen wir das Potenzial nutzen, das in unserer Gesellschaft steckt. Wir wollen Menschen ermuntern, sich mit ihren Ideen einzubringen. Dafür haben wir die „Gesellschaft der Ideen“ ins Leben gerufen.“
Mit dem im Frühjahr 2020 gestarteten Ideenwettbewerb sucht das Bundesministerium für Bildung und Forschung nach neuen Impulsen für unser Miteinander – Sozialen Innovationen, die aktuelle Herausforderungen in unserer Gesellschaft adressieren und Veränderung schaffen.
Nach einer ersten Wettbewerbsphase, bei der die ausgezeichneten 30 Ideen zu Konzepten reifen konnten, haben jetzt zehn Gewinnerteams die Bürgerinnen und Bürger, eine Fachjury und das BMBF mit ihren Konzepten überzeugt und können nun zwei weitere Jahre und mit bis zu 200.000 € gefördert werden. Das Ziel der kommenden Erprobungsphase ist die Weiterentwicklung der Projekte mit wissenschaftlichen und weiteren Partnerinnen und -partnern. Dazu zählt, die Konzepte in Lern- und Experimentierräumen zu erproben und wissenschaftlich zu begleiten sowie Coachings und Workshops zur weiteren Unterstützung durchzuführen.
Soziale Innovationen für die Zukunft
Hinter den vielfältigen und innovativen Gewinner-Konzepten stehen engagierte Einzelpersonen, Vereine, Unternehmen, Universitäts- und Hochschulteams aus ganz Deutschland. Die thematische Bandbreite reicht von Umweltschutz über intergenerationalen Austausch und Inklusion bis zu Medizin und Pflege; im Vordergrund steht übergreifend der Austausch zwischen jung und alt, virtuell und real oder Stadt und Land.
Das sind die zehn erfolgreichen Projekte, die für die nächste Förderphase ausgewählt wurden:
Acren – Transparentes Crowdfunding für den Klimaschutz
Finanzierungsplattform, die regionale Landwirtschaft und Unterstützende direkt und sicher miteinander verbindet. (Bochum, Nordrhein-Westphalen)
Credible Messenger – Mentoring für ein straffreies Leben
Mentoring-Programm, bei dem jugendliche Intensivstraftäterinnen und –-straftäter mit pädagogisch geschulten ehemaligen Strafgefangenen vernetzt werden, um dauerhafte Wege aus der Kriminalität zu erarbeiten. (Berlin)
Das Datenlabor
Niedrigschwellige Aufklärungs- und Bildungsangebote ermöglichen partizipatives Experimentieren, um wechselseitige Lernerfahrungen im Umgang mit digitalen Daten zu fördern. (Berlin)
GeneRobot (Generationstransfer-Robotik)
Studierende entwickeln gemeinsam mit älteren Menschen in betreuten Wohnformaten Anwendungen für soziale Roboter, die diese im Alltag unterstützen. (Köln, Nordrhein-Westphalen)
www.th-koeln.de/hochschule/gesellschaft-der-ideen-generobot_77935.php
Krebsberatungs-App zur flexiblen psychosozialen Unterstützung von Patientinnen und Patienten und Angehörigen
Eine App für Krebspatientinnen und -patienten und deren Angehörige für mehr gesellschaftliche Teilhabe, Austausch und eine verbesserte Lebensqualität. (Freiburg, Baden-Württemberg)
Psychisch.fit – Digitale Selbsthilfe
Eine App für Menschen mit Angst vermittelt gegenseitige Unterstützung bei psychologischen Online-Programmen. (Berlin)
Reallabor Gut Alaune e.V.
Ein Zentrum für kooperativ-nachhaltiges Bauen vermittelt praktisches Wissen für den Ausbau von Gemeinschaftsprojekten in Stadt und Land und bringt dabei zusätzlich Menschen unterschiedlichen Alters zusammen. (Petersberg, Sachsen-Anhalt)
ReliefVR
Eine Virtual Reality-Anwendung zur Behandlung chronischer Schmerzen ohne Medikamente. (Frankfurt a. M., Hessen)
ViVera – Virtuelle Veranstaltungen in der Altenpflege
Digital und ortsunabhängig – Freiwilligenarbeit und sozialer Austausch in Altenpflegeeinrichtungen wird einfacher und attraktiver gestaltet. (Vechta, Niedersachsen)
zusammenHÖREN
Ein Projekt, um die Hörversorgung in stationären Pflegeeinrichtungen zu optimieren. Dazu gehören sämtliche Maßnahmen zur Hörgesundheit und die Versorgung mit Hörhilfen. (Hannover, Niedersachsen)
www.gesundheitswirtschafthannover.de/zusammenhoeren
Die ausgewählten Konzepte zeigen die Innovationskraft und den Willen zur Mitgestaltung in der Gesellschaft. Zugleich unterstreichen sie das Potenzial, die Relevanz und Impulskraft, die in Sozialen Innovationen für Politik, Wissenschaft und Forschung stecken. Das wird nicht zuletzt durch die Kooperationen deutlich, die die Teams in den sechs Monaten der Konzeptphase mit Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen schließen konnten.
„Die Stärke Sozialer Innovationen liegt in der Verbindung zwischen Mut und Hartnäckigkeit sowie der Bereitschaft sich über Konventionen hinwegzusetzen. Sie waren immer entscheidend für unsere Gesellschaft und Gemeinschaft und werden diese auch in Zukunft prägen,“ bekräftigt Johanna Mair, Professorin für Organisation, Strategie und Führung an der Hertie School Berlin und Jury-Mitglied bei „Gesellschaft der Ideen“. „Der Wettbewerb zeigt deutlich, dass auch in der Forschung neue Ansätze möglich sind.“
Die zehn ausgewählten Teams für die Erprobungsphase haben sich gegen mehr als 1.000 Bewerbungen durchgesetzt und wurden, gemeinsam mit insgesamt 30 Projekten, im Dezember 2020 mit dem Ideenpreis für Soziale Innovationen ausgezeichnet. Sie konnten im Juni 2021 in einem öffentlichen Online-Verfahren zwei Wochen lang bewertet werden und sind weiterhin unter gesellschaft-der-ideen.de abrufbar.