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Klimawandel und extreme Hitze: So hilft die Forschung : Datum: , Thema: Klimaforschung

Der Weltklimarat warnt: Infolge des Klimawandels wird extreme Hitze immer häufiger und intensiver. Dies hat erhebliche negative Folgen für Mensch und Umwelt. Mit der Förderung des BMBF entwickeln Forschende Lösungswege für den Umgang mit extremer Hitze.

Hitzewelle
Besonders die kurzwellige UVB-Strahlung ist gefährlich, aber auch die langwelligeren UVA-Strahlen können die Haut schädigen. © Ado´be Stock / John Smith

Nach dem Weltklimarat IPCC steigt das Risiko für Hitzewellen bereits bei einer weltweit durchschnittlichen Erderwärmung um 1,5 °C. Auch in Deutschland werden extreme Hitzeereignisse immer häufiger und intensiver. Das heißt, die Zahl der Hitzetage steigt und es werden immer neue Höchsttemperaturen erreicht.

Extreme Hitze: Hohes Gesundheitsrisiko für Kinder und Ältere

Für Kinder und ältere Menschen sowie für Menschen mit Vorerkrankungen bedeutet dies ein höheres Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen. Zudem werden hitzebedingte Arbeitsausfälle in bestimmten Branchen und auch bei gesunden Menschen wahrscheinlicher. Infrastrukturen der Daseinsvorsorge, wie etwa das Gesundheitssystem, die Verkehrsinfrastruktur oder Energieversorgung geraten ebenfalls bei extremer Hitze unter Druck. Zusätzlich verstärken unsere heutigen Siedlungsstrukturen, vor allem in den dicht bebauten städtischen Gebieten, die Auswirkungen extremer Hitze.

Um sich auf diese Extremereignisse einstellen zu können, müssen Maßnahmen zur Anpassung an extreme Hitze ergriffen werden. Anknüpfend an das Übereinkommen von Paris von 2015, das neben den Zielen zum Klimaschutz auch Ziele zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels vorsieht, erarbeitet die Bundesregierung eine vorsorgende Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt sich hieran und fördert Forschungsprojekte, die praxisnahe Lösungswege für den Umgang mit Hitze aufzeigen.

Klimaforschung: Prävention, Risikomanagement, Zukunftsvorsorge

In aktuellen Fördermaßnahmen des BMBF erarbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Wissensgrundlagen für Prävention, Risikomanagement und Zukunftsvorsorge. Sie untersuchen zum Beispiel meteorologische bzw. klimatologische Extremereignissen wie Hitzewellen (Fördermaßnahme ClimXtreme) und beschäftigen sich mit der Bereitstellung von notwendigen Klima- und Umweltinformationen für Städte und Regionen (Fördermaßnahme RegIKlim und Fördermaßnahme Stadtklima im Wandel), den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit (Fördermaßnahme Nachwuchsgruppen Globaler Wandel: Klima, Umwelt und Gesundheit) und erarbeiten praxisnahe Anpassungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren (Fördermaßnahme Klimaresilienz, Fördermaßnahme Nachhaltige Transformation urbaner Räume). So werden beispielsweise angepasste Bebauungskonzepte mit mehr Grün- und Freiflächen, Strategien für die klimaangepasste Gestaltung des städtischen Grüns, Gesundheitsnetzwerke sowie Handbücher für lokales Hitzemanagement erstellt.

Die Forschungsergebnisse stehen Kommunalverwaltungen, Stadtplanern, Entscheidungsträgern sowie Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung, so dass sie von ihnen aufgegriffen und umgesetzt werden können.

Anpassung an Hitze: Forschende entwickeln Lösungen

Diese Forschungsprojekte, die Grundlagen und Lösungen zum Umgang und zur Anpassung an extreme Hitze entwickeln, fördert das BMBF:

HeatResilientCity: Hitzeanpassung von Wohnquartieren in Großstädten zur Stärkung der Klimaresilienz und Gesundheitsvorsorge
ExTrass: Klimaangepasste Quartiersentwicklung und kommunale Risikokommunikation in Mittel- und Großstädten
Grüne Lunge: Anpassungsmaßnahmen für das Management von Stadtbäumen und städtischen Wäldern sowie stadtteilbezogenes Hitzewarnsystem
Grüne Stadt der Zukunft: Lösungsansätze zum Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandel und der Nachverdichtung in Großstädten
GoingVis: Hitzeanpassung in Kleinstädten unter Einbindung der Bevölkerung und lokaler Akteure
SMARTilience: Unterstützung kommunaler Entscheidungsträger bei der Umsetzung einer klimaresilienten Stadtentwicklung
iSAP: Stadt-regionales Online-Informations- und Beratungstool zur Klimaanpassung
R2K-Klim+: Strategisches Entscheidungsunterstützungstool zur Anpassung an den Klimawandel
ProPolis: Transfer des Stadtklimamodells PALM-4U in die Praxis und Erprobung der Anwendung des Modells mit Praxispartnern
ClimXtreme: Wissens über das Auftreten von extremen Wetter- und Klimaereignissen wie Hitzewellen als Grundlage für Anpassungsmaßnahmen
iResilience: „Fahrpläne" für die Entwicklung klimarobuster Quartiere (abgeschlossen)
• STADTGRUEN2: Stadtgrün wertschätzen: Bewertung, Management und Kommunikation als Schlüssel für eine klimaresiliente und naturnahe Grünflächenentwicklung
• ZURES II: kleinräumige Vulnerabilitäts- und Risikoabschätzung für eine resiliente Stadtentwicklung gegenüber Hitzestress