Navigation und Service

Logo Bundesministerium für Bildung und Forschung

Fusion wird Energieversorgung revolutionieren : Datum: , Thema: Energie der Zukunft

Forschenden in den USA ist ein Durchbruch bei der Laserfusion gelungen. Für Bundesforschungsministerin Stark-Watzinger ein „historischer Tag für die Energieversorgung der Zukunft“.

Symbolbild Fusionsenergie
So könnte die Fusionsenergie entstehen. © Adobe Stock / Aliaksandr Marko

Am 5. Dezember 2022 gelang Forschenden an der National Ignition Facility (NIF) des Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien ein Durchbruch bei der Laserfusion. Zum ersten Mal konnte dort demonstriert werden, dass bei einer Fusionsreaktion mehr Energie entstanden ist, als mit den verwendeten Lasern eingestrahlt wurde. Konkret bedeutet dies den Nachweis einer neuen Form der Energiegewinnung.

„Historischer Tag für Energieversorgung der Zukunft“

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger nennt dies einen historischen Tag für die Energieversorgung der Zukunft. Erstmals hätten Forschende gezeigt, „dass man die Sonne tatsächlich auf die Erde holen und mit der Fusion netto Energie erzeugen kann“.

Dies, so Stark-Watzinger, werde die Energieversorgung revolutionieren „und unseren Energiemix perspektivisch um eine klimaneutrale, verlässliche und wirtschaftliche Quelle ergänzen“.

Weg für Fusionskraftwerk ebnen

Sie gratuliere allen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu diesem beeindruckenden Erfolg. Als nächstes soll nun der Weg zu einem Fusionskraftwerk geebnet werden. „Für die damit verbundenen technologischen Herausforderungen brauchen wir eine gemeinsame Kraftanstrengung von Forschung und Industrie. Denn die Energiekrise habe gezeigt, "dass wir klimaneutrale, verlässliche und wirtschaftliche Energiequellen wie die Fusion brauchen“, so Stark-Watzinger.

Deutschland engagiert sich für Fusionsforschung

So forschen auch inzwischen nicht nur US-Wissenschaftler an Techniken, bei denen die Reaktion der Sonnenenergie nachgeahmt wird. Auch das BMBF fördert die Erforschung der Fusion seit Jahren, zuletzt mit mehr als 140 Millionen Euro pro Jahr. Bettina Stark-Watzinger geht das aber noch nicht weit genug. Deshalb brauche man jetzt "mehr Ambition, um den Weg zu einem Fusionskraftwerk zu ebnen".

Constantin Häfner leitet BMBF-Expertengruppe

Bereits im Mai 2022 startete das BMBF mit einem Fachgespräch mit ausgewiesenen Experten aus der deutschen Wissenschaft und Industrie einen Prozess, um das Potential der Laserfusion auszuloten den Weg zu einem möglichen Kraftwerk zu skizzieren.

Im Dezember 2022 nahm daran anknüpfend eine internationale Expertengruppe ihre Arbeit auf. Leiter dieser BMBF-Forschungsgruppe ist der Chef des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik, Constantin Häfner. Er ist mit der Forschung in den USA vertraut, hat selbst am LLNL, wo jetzt der Durchbruch bei der Kernfusion gelang, geforscht und gearbeitet. Und er ist voller Zuversicht, dass auch Deutschland beim Zukunftsthema Fusionsenergie eine wichtige Rolle spielen kann. Hierzulande gebe es ein „äußerst leistungsfähiges Ökosystem“ aus Forschungseinrichtungen, Industrie und Universitäten, sagt Häfner. Man sei deshalb in der Lage, Schlüsseltechnologien zu entwickeln.

Sein Team im BMBF wird aus sieben Forschenden aus Deutschland und den USA bestehen, die als Experten auf dem Gebiet der Kernfusion gelten. Ziele der Expertengruppe sind unter anderem eine zielgenauere Ausrichtung der Forschung sowie eine Stärkung der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Unternehmen. So soll untersucht werden, wie die deutsche Wissenschaft und die Start-up-Szene gemeinsam zu den weltweiten Entwicklungen bei der Kernfusion beitragen können.

Im Frühjahr 2023 wird die Expertengruppe ein erstes Memorandum vorlegen.