Navigation und Service

Logo Bundesministerium für Bildung und Forschung

Karliczek: „Wir ermuntern die Menschen, sich mit ihren Ideen für Soziale Innovationen einzubringen.“ : Datum: Pressemitteilung: 171/2021

Wettbewerb „Gesellschaft der Ideen“: BMBF präsentiert die 10 Gewinnerteams / Förderung mit bis zu 200.000 Euro pro Konzept

Mit dem im Frühjahr 2020 gestarteten Wettbewerb „Gesellschaft der Ideen“ sammelt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) neue Ideen, wie das Zusammenleben in der Gesellschaft gestaltet und verbessert werden kann. Aus den 28 besten Konzepten für Soziale Innovationen haben eine Fachjury, das BMBF sowie Bürgerinnen und Bürger jetzt 10 Gewinnerteams ausgewählt. Diese werden zwei Jahre lang mit bis zu 200.000 € gefördert.

Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:

„Wie leben wir in Zukunft zusammen? Wie können wir unser Zusammenleben noch besser organisieren? Wie meistern wir große gesellschaftliche Herausforderungen? Um solchen Fragen nachzugehen und Antworten zu finden, benötigt Deutschland starke Soziale Innovationen. Dabei wollen wir das Potenzial nutzen, das in unserer Gesellschaft steckt. Wir wollen Menschen ermuntern, sich mit ihren Ideen einzubringen. Dafür haben wir die „Gesellschaft der Ideen“ ins Leben gerufen. Nachdem die 10 überzeugendsten Projekte ausgewählt wurden, folgt jetzt eine Erprobungsphase: Konzepte sollen in Lern- und Experimentierräumen erprobt und wissenschaftlich begleitet werden. Hinter den vielfältigen und innovativen Gewinner-Konzepten stehen engagierte Einzelpersonen, Vereine, Unternehmen und Hochschulteams aus ganz Deutschland. Die thematische Bandbreite reicht von Umweltschutz über intergenerationalen Austausch und Inklusion bis zu Medizin und Pflege. Im Vordergrund steht übergreifend der Austausch zwischen Jung und Alt, virtuell und real, Stadt und Land. Dieser Wettbewerb ist nur einer von vielen Förderaktivitäten des BMBF im Bereich Sozialer Innovationen. Weil das Themenfeld so wichtig ist, haben erst vor wenigen Tagen neun Bundesministerien – koordiniert vom BMBF – ein gemeinsames Konzept zur Förderung von Sozialen Innovationen vorgelegt.“

Johanna Mair, Professorin für Organisation, Strategie und Führung an der Hertie School Berlin und Jury-Mitglied bei „Gesellschaft der Ideen“, ergänzt:

„Die Stärke Sozialer Innovationen liegt in der Verbindung zwischen Mut und Hartnäckigkeit sowie der Bereitschaft, sich über Konventionen hinwegzusetzen. Sie waren immer entscheidend für unsere Gesellschaft und Gemeinschaft und werden diese auch in Zukunft prägen. Der Wettbewerb zeigt deutlich, dass auch in der Forschung neue Ansätze möglich sind.“

Hintergrund:

Die zehn erfolgreichen Projekte, die es in die nächste Förderphase geschafft haben lauten:

  • Acren – Transparentes Crowdfunding für den Klimaschutz: Eine Finanzierungsplattform, die regionale Landwirtschaft und Unterstützende direkt und sicher miteinander verbindet. (Bochum, Nordrhein-Westphalen)
  • Credible Messenger – Mentoring für ein straffreies Leben: Mentoring-Programm, bei dem jugendliche Intensivstraftäterinnen und –-straftäter mit pädagogisch geschulten ehemaligen Strafgefangenen vernetzt werden, um dauerhafte Wege aus der Kriminalität zu erarbeiten. (Berlin)
  • Das Datenlabor: Niedrigschwellige Aufklärungs- und Bildungsangebote ermöglichen partizipatives Experimentieren, um wechselseitige Lernerfahrungen im Umgang mit digitalen Daten zu fördern. (Berlin)
  • GeneRobot (Generationstransfer-Robotik): Studierende entwickeln gemeinsam mit älteren Menschen in betreuten Wohnformaten Anwendungen für soziale Roboter, die diese in ihrem Alltag unterstützen. (Köln, Nordrhein-Westphalen)
  • Krebsberatungs-App zur flexiblen psychosozialen Unterstützung von Patient*innen und Angehörigen: Eine App für Krebspatientinnen und -patienten und deren Angehörige für mehr gesellschaftliche Teilhabe, Austausch und eine verbesserte Lebensqualität. (Freiburg, Baden-Württemberg)
  • Psychisch.fit – Digitale Selbsthilfe: Eine App für Menschen mit Angst vermittelt gegenseitige Unterstützung bei psychologischen Online-Programmen. (Berlin)
  • Reallabor Gut Alaune e.V.: Ein Zentrum für kooperativ-nachhaltiges Bauen vermittelt praktisches Wissen für den Ausbau von Gemeinschaftsprojekten in Stadt und Land und bringt dabei zusätzlich Menschen unterschiedlichen Alters zusammen. (Petersberg, Sachsen-Anhalt)
  • ReliefVR: Eine Virtual Reality-Anwendung zur Behandlung chronischer Schmerzen ohne Medikamente. (Frankfurt a. M., Hessen)
  • ViVerA – Virtuelle Veranstaltungen in der Altenpflege: Digital und ortsunabhängig – Freiwilligenarbeit und sozialer Austausch in Altenpflegeeinrichtungen wird einfacher und attraktiver gestaltet. (Vechta, Niedersachsen)
  • zusammenHÖREN: Ein Projekt, um die Hörversorgung in stationären Pflegeeinrichtungen zu optimieren. Dazu gehören sämtliche Maßnahmen zur Hörgesundheit und die Versorgung mit Hörhilfen. (Hannover, Niedersachsen)

     

Die zehn ausgewählten Teams für die Erprobungsphase haben sich gegen über 1.000 Bewerbungen durchgesetzt und wurden, gemeinsam mit insgesamt 30 Projekten, im Dezember 2020 mit dem Ideenpreis für Soziale Innovationen ausgezeichnet. Sie konnten im Juni 2021 in einem öffentlichen Online-Verfahren zwei Wochen lang bewertet werden und sind weiterhin unter gesellschaft-der-ideen.de abrufbar.

Mit dem am 6. Mai 2020 gestarteten Wettbewerb „Gesellschaft der Ideen“ möchte das BMBF die Entwicklung von Sozialen Innovationen fördern, die zur Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen beitragen können. Bürgerinnen und Bürger, Institutionen, Verbände, Vereine, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Unternehmen und andere Organisationen konnten Ideen für solche Sozialen Innovationen einreichen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger hatten dann die Gelegenheit, diese Ideen im Hinblick auf ihre gesellschaftliche Bedeutung online zu bewerten und ihre Favoritinnen und Favoriten zu benennen. Unter Berücksichtigung dieser Bewertungen wurden die 30 Gewinnerprojekte ausgewählt und 28 davon in den vergangenen sechs Monaten zu Konzepten weiterentwickelt. (Zwei Projekte fanden im Laufe dieser Konzeptphase bereits eine anderweitige Anschlussförderung). In einem weiteren Auswahlverfahren, wiederum unter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern in einer zweiten Online-Bewertung und der Empfehlung einer Fachjury, wurden zehn Ideengeberinnen und Ideengeber ausgewählt, ihr Konzept gemeinsam mit wissenschaftlichen Partnerinnen und Partnern zu erproben. Ziel des Wettbewerbs ist es, praxistaugliche Lösungen für konkrete gesellschaftliche Herausforderungen unserer Zeit zu finden.

PDF-Version der Pressemitteilung