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Karliczek: Meere schützen und nachhaltig nutzen : Datum: Pressemitteilung: 234/2021

BMBF stellt rund 25 Millionen Euro für Forschungsmission zum Schutz und für die nachhaltige Nutzung mariner Räume bereit

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) weitet sein Engagement zum Schutz der Meere aus. Am morgigen Mittwoch startet die neue Forschungsmission „Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume“ mit fünf Forschungsverbünden. Zwei Pilotprojekte zu Schutzgebieten in Nord- und Ostsee sind bereits im März 2020 gestartet. Die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) hat diese Forschungsmission initiiert. Das BMBF stellt für die Forschungsverbünde nun insgesamt rund 19 Millionen Euro bereit. Hinzu kommen sechs Millionen Euro für die Pilotprojekte. Ziel ist es, Optionen für die nachhaltige Nutzung der Meeresressourcen und Ökosystemleistungen in der deutschen Nord- und Ostsee zu entwickeln und einen guten Umweltzustand in marinen Systemen zu erreichen.

Hierzu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:

„Meeresforschung heißt Forschung für die Zukunft. Meere sind Lebensraum, Klimamaschine, Nahrungsquelle, Handelsroute, Sehnsuchtsort – kurzum, die Basis unseres Lebens. Doch langsam geraten unsere Meere an ihre Belastungsgrenze. Wir müssen alles tun, um dieses einzigartige Ökosystem zu schützen und zu bewahren. Das bedeutet in erster Linie, dass wir die Meeresumwelt schützen. Dafür haben wir bereits viel getan, zum Beispiel mit unseren Beiträgen für die Ozeandekade. Jetzt gehen wir mit der Forschungsmission ‚Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume‘ noch einen Schritt weiter. Wir wollen anwendungsorientierte Meeresforschung zum Klimaschutz sowie zum Erhalt der marinen Ökosysteme und zu einer nachhaltigen Mensch-Ozean-Beziehung fördern. Dazu ein Beispiel: Noch immer liegen in Nord- und Ostsee Munitionsaltlasten, rosten und geben giftige Substanzen in die Meeresumwelt ab. Auch mögliche Explosionen sind ein Risiko für Mensch und Natur. Deshalb fördern wir ein Projekt für die sichere und umweltschonende Kampfmittelbeseitigung in der deutschen Nord- und Ostsee. Ein anderes Projekt zielt darauf ab, die Fischerei in der westlichen Ostsee nachhaltiger zu gestalten. In einem partizipativen Ansatz wird untersucht, wie verschiedene Nutzungsinteressen, etwa die Fischerei, Windkraftgewinnung oder der Tourismus, mit dem wirksamen Schutz der biologischen Vielfalt in Einklang gebracht werden können.“

Hintergrund:

Seit 2019 fördern der Bund und die fünf norddeutschen Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gemeinsam die DAM, um mit diesem Instrument die vielen herausragenden Aktivitäten der deutschen Meeresforschung auf Bundes- und Länderebene strategisch weiterzuentwickeln und die deutsche Meeresforschung international noch sichtbarer und wirksamer zu machen. Die DAM hat aktuell 22 Mitglieder, vor allem universitäre und außeruniversitäre deutsche Meeresforschungseinrichtungen.

Ein zentrales Element der DAM sind langfristige, anwendungsorientierte Forschungsmissionen zu gesellschaftlich relevanten Themen. Die geförderten Projekte sollen wissenschaftlich fundiertes Handlungswissen für Politik und Gesellschaft sowie Konzepte für die praktische Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse bereitstellen. Wichtig ist nicht nur wissenschaftliche Exzellenz, sondern auch die Wirksamkeit der Ergebnisse, also Effizienz.

Die Forschungsmission „Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume“ ist ein wichtiger Beitrag zur nationalen Umsetzung der UN-Dekade der Ozeanforschung für Nachhaltige Entwicklung, der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und der Ziele des europäischen Green Deal.

Im Rahmen der Forschungsmission werden gemeinsam mit Nutzergruppen aus der Wirtschaft, der Politik und Behörden Lösungen für den Schutz der deutschen Gewässer entwickelt. In inter- und transdisziplinären Verbünden soll konkretes Handlungswissen für politische und gesellschaftliche Entscheidungen entstehen, das in eine Roadmap für den Schutz und die nachhaltige Nutzung mariner Räume in Deutschland überführt werden kann. Für das BMBF ist der effiziente Transfer der wissenschaftlichen Ergebnisse in die Anwendung besonders wichtig.