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BMBF will Soziale Unternehmen stärker unterstützen : Datum: Pressemitteilung: 33/2022

Social Entrepreneurship Monitor veröffentlicht /„Atlas“ zur aktuellen Situation Sozialer Unternehmen in Deutschland

Heute wird der 4. Deutsche Social Entrepreneurship Monitor veröffentlicht. Dieser wird vom Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND e.V.) erstellt und ist eine Art deutschlandweiter Atlas, in dem die aktuelle Situation von Sozialen Unternehmen und ihre Herausforderungen vorgestellt werden. Unter Sozialen Innovationen versteht man beispielsweise Tauschbörsen, Nachbarschaftsnetzwerke, Urbanes Gärtnern oder auch innovative Bildungsangebote.

Dazu erklärt die Beauftragte für Soziale Innovationen im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Zarah Bruhn:

„In meiner Funktion als Beauftragte für Soziale Innovationen im BMBF und als engagierte Sozialunternehmerin bin ich an dem Austausch zwischen Politik und Social Entrepreneurship ganz besonders interessiert. Sozialunternehmen sprühen oft vor Ideen und engagieren sich leidenschaftlich dafür, unsere Gesellschaft zu transformieren. Damit sie ihre innovativen Potenziale voll ausschöpfen können, bedarf es für Soziale Unternehmen und Unternehmungen auch der Unterstützung durch die Politik. Daher arbeitet das BMBF gemeinsam mit den Ressorts an einer nationalen Strategie zu Sozialen Innovationen. Teil dieser Strategie wird es sein, zu überprüfen, wie Förderprogramme für Soziale Innovationen weiter geöffnet werden können. Das bedeutet konkret, dass Hemmnisse bei der Beteiligung an Förderprogrammen abgebaut und Bedingungen von Förderprogrammen an die Bedarfe von Sozialunternehmen, Sozialwirtschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen angepasst werden. Die BMBF-Fördermaßnahme „Gesellschaft der Ideen – Wettbewerb für Soziale Innovationen“ setzt eine solche Offenheit bereits erfolgreich um. Das wollen wir mit der neuen Fördermaßnahme „Gesellschaft der Innovationen“ fortsetzen.

Der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Sattelberger kommentiert die Studie:

„Der DSEM ist ein hilfreiches Instrument, um zu verstehen, welche Bedarfe Sozialunternehmerinnen und -unternehmer in Deutschland haben und welche Herausforderungen sie sehen. Die richtungsweisenden Maßnahmen des BMBF für das Politikfeld Soziale Innovationen greifen dieses Wissen auf, um es an den richtigen Stellen einzusetzen. Aktuell fehlt es beispielsweise immer noch an Unterstützung für Spiel- und Experimentierräume für Sozialinnovatorinnen und -innovatoren. Das BMBF will mit den geplanten Maßnahmen Soziale Innovationen von der Idee bis zum Transfer in die Praxis unterstützen und für jeden Schritt auf dem Weg geeignete Förderinstrumente bereitstellen, damit Ideen zu Innovationen werden.“

Hintergrund

Der Deutsche Social Entrepreneurship Monitor (DSEM) informiert seit 2018 jährlich über das deutsche Social-Entrepreneurship-Ökosystem. Er informiert damit Entscheidungsträgerinnen und -träger aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über die aktuelle Situation von Sozialunternehmen. Neben konventionellen Kennzahlen, wie Organisationsgröße und Umsatzhöhe, erhebt er spezifische Daten, die für das Ökosystem von Sozialunternehmen relevant sind, z.B. Wahl der Wirkungsmodelle, Arten der Governance, Daten zu Gemeinnützigkeit oder Anzahl von ehrenamtlichen Mitarbeitenden.

Soziale Innovationen sind der Zwilling von technologischen Innovationen und damit ein wesentlicher Teil unserer Zukunftsvorsorge.
„Soziale Innovationen drücken sich in zahlreichen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Neuerungen aus, unabhängig davon, ob sie kommerziell oder gemeinnützig organisiert sind. Sie lösen gesellschaftliche Probleme anders und möglicherweise auch besser als frühere Praktiken. Sie haben einen eigenständigen Wert und können technologieunabhängig entstehen oder aber durch technologische Innovationen begünstigt und flankiert werden. Und umgekehrt: Auch technologische Innovationen können gesellschaftsgetrieben entstehen oder durch Soziale Innovationen hervorgebracht werden.“
Beispiele für Soziale Innovation sind Formen der Sharing Economy, wie Carsharing, oder Foodsharing, neue Arbeitsmodelle – auch Homeoffice – und Kollaborationsmodelle, z.B. Co-Working-Spaces, Mentoringkonzepte und auch Bürgerenergiegenossenschaften zählen dazu.
Das BMBF hat zu Sozialen Innovationen in der letzten Legislaturperiode ein gemeinsames Konzept von neun Ministerien koordiniert. In diesem werden vielfältigen Beiträge deutlich, die Soziale Innovationen in den unterschiedlichen Bereichen für unsere Zukunftsvorsorge leisten. Um die Akzeptanz für Soziale Innovationen zu erhöhen und Vernetzung zu schaffen, hat das BMBF mit Zarah Bruhn zum 1. April 2022 eine Beauftragte für Soziale Innovationen ernannt.
Soziale Innovationen sind in allen Fachbereichen des BMBF anzutreffen. Dabei handelt es sich sowohl um Projekte zur Entwicklung als auch zur Erforschung von Sozialen Innovationen.