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Europa erleben und gestalten: Erasmus+ bietet noch mehr Möglichkeiten für Austausch und Begegnung : Datum: Pressemitteilung: 134/2021

Digitaler, inklusiver und nachhaltiger: Die EU-Programme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps bieten jetzt noch nie dagewesene Möglichkeiten der Zusammenarbeit und der Auslandsmobilität

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, Bundesjugendministerin Christine Lambrecht, der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Stephan Mayer, die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst, und Vertreterinnen der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments geben am 22. Juni mit einer digitalen Auftaktkonferenz den Startschuss der neuen EU-Programme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps.

Künftig können noch mehr Europäerinnen und Europäer aller Altersgruppen die Möglichkeit für Austausch und Mobilität nutzen. Mit der neuen Programmgeneration wird Erasmus+ noch stärker als das zentrale europäische Bildungsprogramm für alle Bildungsbereiche sichtbar.

An der Veranstaltung nehmen rund 1.000 Fachleute aus Bildungs-, Jugend- und Sportpolitik, Fachpraxis sowie Unternehmen und Gewerkschaften teil. Die neuen Programme haben eine Laufzeit von sieben Jahren (2021 bis 2027). Für die Mobilität von Schülerinnen und Schülern, Studierenden, Auszubildenden, Lernenden, Lehrenden und Freiwilligen steht ein Budget von rund 26 Milliarden Euro zur Verfügung - fast doppelt so viel wie im Vorläuferprogramm.

Zum Auftakt der neuen EU-Programme erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek:

"Europa lebt von der Begegnung und vom Austausch über Grenzen hinweg. Nur wenn man sich kennt, kann man gut zusammenarbeiten und gemeinsame große Themen wie Digitalisierung oder Klimawandel angehen. Das Programm Erasmus+ ist ein zentraler Baustein für dieses Kennenlernen.

Internationale Erfahrungen verbessern außerdem die persönlichen Karrierechancen. Denn in einer immer internationaler werdenden Arbeitswelt gehört es zu den Schlüsselqualifikationen, mehrere Sprachen selbstverständlich zu sprechen und sich in anderen Ländern und Gesellschaften schnell zurechtzufinden.

Ich freue mich sehr, dass wir in der neuen Programmperiode mit einem fast verdoppelten Budget von 26 Milliarden Euro in den nächsten sieben Jahren zehn Millionen Menschen Begegnungen in ganz Europa ermöglichen.

Mit Erasmus+, ergänzt um weitere Initiativen, schaffen wir einen europäischen Bildungsraum. Gemeinsam schaffen wir so ein starkes Europa. Ein Europa, das sich in der Welt behaupten kann.“

Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Christine Lambrecht, macht deutlich:

„Nach über einem Jahr Corona-Pandemie ist es besonders für junge Menschen wichtig, sich wieder persönlich treffen und internationale Erfahrungen sammeln zu können. Der europäische und internationale Jugendaustausch und die Freiwilligendienste leben davon, in andere Sprachen und Kulturen einzutauchen und den Alltag im Ausland zu erleben. Keine digitale Veranstaltung und kein Online-Projekt können das ersetzen. Deshalb ist es gut, dass die EU-Mittel für das außerschulische und informelle Lernen erheblich angehoben wurden. So erhalten noch mehr junge Menschen die Chance, sich über Landesgrenzen hinweg zu engagieren. Die persönlichen Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden sie ein Leben lang bereichern. Ich bin davon überzeugt, die neue Generation der EU-Programme wird einen wichtigen Beitrag zu einem vereinten und friedlichen Europa leisten.“

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Stephan Mayer erklärt:

„Im Zentrum dieser neuen Förderperiode steht sehr eindeutig und klar die Förderung der Mobilität des Sportpersonals über die Grenzen hinaus. Eines ist klar, nirgendwo begegnen sich Menschen so einfach und unkompliziert wie im und durch den Sport. Nirgendwo findet Völkerverständigung und das Schließen neuer Freundschaften so einfach statt wie im Bereich des Sports.“

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst, hob die Bedeutung des Programms für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte hervor:

"Es gilt, mit Erasmus frischen Schwung für Europa in die Klassenzimmer zu bringen ‒ getreu dem Motto »Europa erleben und gestalten«. Denn auch das sollte uns bewusst sein: Im Klassenzimmer wird nicht nur gelehrt und gelernt. Schulen sind immer auch ein Ort, der den Austausch über die Werte, die uns in Europa verbinden, ermöglicht."


 

Hintergrund:

Erasmus+

Erasmus+ ist das EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport. Es fördert europaweiten Austausch und Zusammenarbeit in allen Bildungsbereichen. Für die Programmperiode 2021 bis 2027 stehen mit insgesamt ca. 26 Milliarden Euro deutlich mehr Mittel zur Verfügung. Nicht zuletzt mit neuen Elementen soll Erasmus+ aktiv dazu beitragen, einen gemeinsamen Europäischen Bildungsraum zu schaffen.

Das Programm Erasmus+ richtet sich an Schülerinnen und Schüler, Studierende, Auszubildende, im Lehrbetrieb tätige Menschen, Ehrenamtliche, Jugendbetreuerinnen und Jugendbetreuer sowie an im Sport tätige Menschen und Organisationen. Besonders angesprochen sind alle, die das Programm bisher wegen ihrer persönlichen oder sozialen Situation oder wegen struktureller Faktoren nicht erreicht hat. Der Zugang für alle Menschen und Organisationen soll erleichtert werden - beispielsweise durch eine zusätzliche Förderung über den europäischen Sozialfonds, um sozioökonomisch benachteiligte Menschen zu erreichen.

Neue Programmkomponenten

Neue Komponenten zielen darauf ab, lebenslanges Lernen zu fördern, nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen, sozialen Zusammenhalt und die europäische Identität zu stärken sowie Innovationen voranzutreiben. Im Zentrum des Programms stehen dabei die Themen Inklusion und Diversität, Digitalisierung, politische Bildung und Nachhaltigkeit, die eng miteinander verbunden sind.

Erasmus+ in Deutschland

In Deutschland setzen vier Nationale Agenturen mit Sitz in Bonn Erasmus+ um: Die Nationale Agentur „JUGEND für Europa“ ist für den Bereich Jugend zuständig (www.jugendfuereuropa.de), die Nationale Agentur im Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz für den Schulbereich (www.kmk-pad.org), die Nationale Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit beim DAAD für den Bereich der Hochschulbildung (https://eu.daad.de) und die Nationale Agentur „Bildung für Europa“ beim Bundesinstitut für Berufsbildung für den Bereich der Berufs- und Erwachsenenbildung (www.na-bibb.de).

Europäisches Solidaritätskorps

Das Europäische Solidaritätskorps (ESK) ist ein weiteres Programm der Europäischen Union. Es richtet sich an junge Menschen und ermöglicht ihnen, sich freiwillig für ein soziales und vielfältiges Europa einzusetzen.

Konkret können sich junge Engagierte in einem Freiwilligendienst einbringen oder eigene Solidaritätsprojekte auf die Beine stellen. Durch ihren solidarischen Einsatz soll der gesellschaftliche Zusammenhalt in ganz Europa gestärkt werden.

Das EU-Gesamtbudget für 2021 bis 2027 beträgt gut 1 Milliarde Euro. Gefördert werden dabei sowohl grenzüberschreitende und lokale Aktivitäten junger Europäerinnen und Europäer als auch Organisationen, die junge Menschen in ihren Einrichtungen aufnehmen oder in Projekte des Europäischen Solidaritätskorps entsenden. In Deutschland wird das Programm von der Nationalen Agentur „JUGEND für Europa“ umgesetzt.