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Karliczek: Mit vier neuen Standorten die Krebsforschung stärken – Erweiterung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen : Datum: Pressemitteilung: 133/2020

Forschungsministerin gibt vier neue Standorte im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen bekannt.

Standorte des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen
Standorte des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen © BMBF

Mit der Nationalen Dekade gegen Krebs stärkt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Krebsforschung und damit auch die Behandlung der an Krebs erkrankten Menschen. Ein zentraler Baustein der Krebsforschung in Deutschland ist das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT). Das NCT soll die innovative, patientennahe Krebsforschung, den schnellen Transfer in die Versorgung der Betroffenen und die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses voranbringen. Bislang gibt es in Deutschland zwei NCT-Standorte, in Heidelberg und Dresden. Bundesforschungsministerin Karliczek hat zu Beginn der Nationalen Dekade gegen Krebs verkündet, das NCT um vier weitere Standorte auszubauen. Auf Grundlage der Empfehlung eines internationalen Expertengremiums wurden nun die vier neuen Standorte ausgewählt. Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:

„Gemeinsam mit vielen Partnern haben wir Anfang 2019 die Nationale Dekade gegen Krebs ausgerufen. Mit der Erweiterung des NCTs stärken wir den Krebsforschungsstandort Deutschland und machen einen ganz wichtigen Schritt nach vorne. Die vier neuen NCT-Standorte sind:

  • Berlin
  • Köln/Essen
  • Tübingen/Stuttgart-Ulm
  • Würzburg mit den Partnern Erlangen, Regensburg und Augsburg.

Jeder der vier neuen Standorte kann im Endausbau bis zu 13 Millionen Euro jährlich vom BMBF erhalten. Das jeweilige Sitzland stellt ein Gebäude und beteiligt sich ebenfalls an der jährlichen Finanzierung.

Die Krebsmedizin der Zukunft ist eine auf jede Patientin und jeden Patienten zugeschnittene personalisierte Diagnostik und Therapie. Deshalb ist es so wichtig, die Krebsforschung zu fördern. Das NCT bringt Spitzenforschung und modernste Patientenversorgung zusammen, damit die Patientinnen und Patienten optimal behandelt werden können. An jedem der Standorte arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Ärztinnen und Ärzte unter einem Dach zusammen. Das verkürzt die Wege vom Labor zum Krankenbett. Davon profitieren alle Seiten.

Mit dem Ausbau des NCT können in Zukunft noch mehr Ergebnisse aus der Forschung in klinischen Studien erprobt werden. Das bedeutet auch, dass noch mehr krebskranke Menschen einen besseren Zugang zu aktuellen Erkenntnissen aus der Krebsforschung und neuen Therapie- und Diagnosemöglichkeiten bekommen. Damit werden wir insgesamt die patientenorientierte Krebsforschung, die Versorgung vieler Krebspatientinnen und -patienten und die Ausbildung des wissenschaftlich-klinischen Nachwuchses in Deutschland noch einmal verbessern. Das ist ein weiterer Baustein in unseren Bemühungen, die Krankheit Krebs immer besser zu beherrschen.“  

Hintergrund:

Entscheidend für die Standortauswahl auf Grundlage der Auswahlempfehlung eines internationalen Gutachtergremiums unter dem Vorsitz des englischen Molekularbiologie-Pioniers Sir Alex Markham war neben der wissenschaftlichen Exzellenz auch die bereits vorhandene Expertise, Versorgung und Forschung zusammenzudenken. Darüber hinaus musste ein klar erkennbarer Mehrwert für Patientinnen und Patienten und der Beitrag zu einer innovativen personalisierten Onkologie in den Anträgen herausgestellt werden. Die vier nun ausgewählten potenziellen NCT-Standorte haben das international besetzte Gutachtergremium am meisten überzeugt. Die letztendlich im Konsens gefällte Empfehlung berücksichtigt all diese Auswahlkriterien. Das BMBF ist der Empfehlung der Gutachter uneingeschränkt gefolgt.

Das internationale Gutachtergremium hat sich im vergangenen halben Jahr intensiv mit den Anträgen beschäftigt und Mitte September dem BMBF seine Auswahlempfehlung bekannt gegeben. Insgesamt waren 13 Gutachter aus acht Nationen in dem Gremium vertreten. Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern haben auch zwei Patientenvertreterinnen und -vertreter die Anträge begutachtet und so dafür gesorgt, dass auch die Sichtweise der von Krebs unmittelbar betroffenen Menschen in die Auswahl einfließt.

Die gute Zusammenarbeit aller Standorte des NCT ist der Schlüssel zum Gelingen: die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen und Daten, der Austausch in standortübergreifenden Tumorboards, was die beste Behandlung wäre – all dies muss vorab geklärt werden, damit es reibungslos funktionieren kann. Um diese Einigkeit zu erlangen, wird zunächst eine einjährige Strategiephase finanziert. In dieser klären die neuen Standorte gemeinsam mit den bereits bestehenden alle relevanten Fragen der Governance und Zusammenarbeit. Das erstellte Strategiekonzept wird in einem Jahr dem internationalen Gutachtergremium erneut vorgelegt. Ein positives Votum ist Voraussetzung für die anschließende institutionelle Förderung.