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Karliczek: Wir brauchen mehr Innovation in der beruflichen Bildung : Datum: Pressemitteilung: 093/2020

InnoVET-Jury schlägt 17 Projekte zur Förderung exzellenter Berufsbildung vor

Diese Projekte hat die InnoVET-Jury zur Förderung vorgeschlagen.
Diese Projekte hat die InnoVET-Jury zur Förderung vorgeschlagen. © BMBF

Die Jury des Innovationswettbewerbs „InnoVET“ hat 17 Projekte für eine Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vorgeschlagen. Diese haben damit die letzte Stufe des Bundeswettbewerbs „Zukunft gestalten – Innovationen für eine exzellente berufliche Bildung (InnoVET)“ erreicht. Dazu erklärt die Bundesbildungsministerin Anja Karliczek:

„Die Berufliche Bildung ist das Fundament unserer Wirtschaft, unseres Arbeitsmarktes und Startpunkt zahlreicher erfolgreicher Karrieren. Damit das so bleibt, brauchen wir mehr Innovation in der beruflichen Bildung. Beim Innovationswettbewerb ‚InnoVET‘ gehen die besten Ideen für die berufliche Bildung daher genau zum richtigen Zeitpunkt an den Start. Ziel des Wettbewerbs ist es, die berufliche Bildung attraktiver, leistungsfähiger und innovativer zu machen. Damit wollen wir sicherstellen, dass wir auch nach der Pandemie für den internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe gut aufgestellt sind. Denn als Innovationsland Deutschland wollen wir weiterhin an der Spitze stehen. Unser Land braucht in Zukunft, vielleicht noch mehr als heute, gut ausgebildete Fachkräfte.

In dem Innovationswettbewerb hat die Experten-Jury jetzt in der letzten Stufe des Auswahlverfahrens 17 Projekte für eine Förderung durch das Bundesbildungsministerium vorgeschlagen. Für vier Jahre wollen wir 80 Millionen Euro in gute Ideen investieren. In den Projekten entwickeln regionale und branchenspezifische Akteure in sogenannten Innovations-Clustern gemeinsam hochwertige und attraktive Qualifizierungsangebote für die berufliche Aus- und Weiterbildung. Der Ideenvielfalt sind dabei keine Grenzen gesetzt. Von Künstlicher Intelligenz, über Systemvernetzung und Mikro- und Nanotechnologie – die Berufsbildungskonzepte treffen den Puls der Zeit.“

Hintergrund:

Der Innovationswettbewerb „InnoVET“ ist Teil der Nationalen Weiterbildungsstrategie der Bundesregierung. Das BMBF hatte Anfang 2019 Akteure der beruflichen Bildung aufgerufen, Ideen zu einer innovativen beruflichen Aus- und Weiterbildung zu entwickeln und sich beim Innovationswettbewerb „InnoVET“ für eine Förderung zu bewerben.

Für die Konzeptphase gingen 176 Projektideen ein, aus denen die Jury – bestehend aus zehn Expertinnen und Experten der beruflichen Bildung -  die zunächst 30 vielversprechendsten Ideen auswählte. Die ausgewählten Projekte hatten ab August 2019 ein halbes Jahr Zeit, ihre Ideen zu einem umfassenden Förderantrag für die Erprobungs- und Umsetzungsphase auszuarbeiten.

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), das vom BMBF mit der Durchführung von InnoVET beauftragt ist, geht nun in die weitere Abstimmung mit den Projekten und lädt diese zu Antragsgesprächen ein.

Weitere Informationen:

Die wichtigsten Informationen finden Sie unter: www.bmbf.de/innovet

Diese Projekte hat die Jury dem BMBF zur Förderung in der Erprobungs- und Umsetzungsphase vorgeschlagen

ABBO – Allianz für berufliche Bildung in Ostbayern

Die Anpassungsgeschwindigkeit an die Veränderungen im Kontext der digitalen Transformation ist die große Herausforderung und umfasst das System der Berufsbildung als Ganzes. Eine gelungene Transformation ist das Ziel und ist aber oft eine der zentralen Hürden der wirtschaftlichen Entwicklung von Unternehmen – hier beispielhaft in der Metall- und Elektrobranche und insbesondere in ländlichen Regionen. Mit innovativen Maßnahmen wie einer Frühausbildung, der Anreicherung der Ausbildung durch High-Tech-Module sowie durch Förderung der Lernortkooperation unter Beteiligung neuer Akteure in der Modellregion Ostbayern sollen Jugendliche für eine Berufsausbildung gewonnen werden. Der Transfer wird in diesem Projekt einen starken Schwerpunkt bilden.

Verbundpartner: LUCE-Stiftung, TH Amberg Weiden, BHS GmbH, Hochschule der Agentur für Arbeit

Region: Ostbayern

BBChemie – Bedarfsorientierte Bildungswege in der Chemie

Neue innovative Wege in die berufliche Bildung eröffnet das Projekt „Bedarfsorientierte Bildungswege in der Chemie (BBChemie)“ für drei Zielgruppen: leistungsschwächere Jugendliche, die Schwierigkeiten bei der Einmündung in die Berufswelt haben, noch nicht in ihrer Berufswahlentscheidung gefestigte Studienberechtigte sowie die für den Ausbildungserfolg immens wichtige Gruppe der ausbildenden Fachkräfte. Für die drei Zielgruppen wird je ein Modell innerhalb der beruflichen Bildung unter der Doppelperspektive von Beschäftigten und Arbeitgebern umgesetzt. Dabei werden auch für die Chemiebranche wichtige Berufe in den Bereichen Metall und Informatik in den Blick genommen.

Verbundpartner: Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH, Provadis School of International Management and Technology AG, Technische Universität Dortmund

Region: Hessen

BexElektro – Berufsbildungsexzellenz Elektromobilität

Das Innovationsfeld Elektromobilität gewinnt immer mehr an Bedeutung und unterliegt einem stetig wachsenden technologischen Wandel. Der Bedarf an Fachkräften, die auf dem neusten Stand der Technik ausgebildet sind, wächst entsprechend stark. Das Projekt „BexElektro" plant deshalb die Entwicklung und Umsetzung eines modularen Berufsbildungskonzepts für die Elektromobilität durch ein Innovationscluster aus Forschungseinrichtungen, Bildungsanbietern, Handwerk, Industrie, Herstellerfirmen und Sozialpartnern aus drei Bundesländern. Durch neue Aus- und Fortbildungsangebote auf den DQR-Stufen 3 bis 7 sollen aufeinander aufbauende Bildungswege ermöglicht werden, die die Durchlässigkeit und Attraktivität der beruflichen Bildung für Nachwuchskräfte und Beschäftigte benachbarter Branchen erhöhen. Eine flexible Qualifizierungsbedarfsermittlung in neuen Kooperationsformaten zwischen Herstellern und Bildungsanbietern soll eine schnellere Anpassung von Aus- und Fortbildungsinhalten an die technologische Entwicklungsdynamik der Elektromobilität ermöglichen. Über das Kompetenznetzwerk für Elektro- und Informationstechnik ist ein bundesweiter Transfer der Projektergebnisse vorgesehen.

Verbundpartner: Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), Institut für Arbeitswissenschaften und Technologiemanagement der Universität Stuttgart (IAT), Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e.V. (BFE), Elektro-Technologiezentrum (etz) der Innung für Elektro- und Informationstechnik Stuttgart, Elektrobildungs- und Technologiezentrum e.V., Dresden (EBZ), Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG, Meyer Technik Unternehmensgruppe, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Elektro Dresden West GmbH, Heldele GmbH

Region: Baden-Württemberg, Niedersachsen, Sachsen

Bildungsbrücken OWL

Das Projekt „Bildungsbrücken OWL“ der TH OWL zielt darauf ab, in Ostwestfalen-Lippe ein berufliches Bildungsökosystem durch den Zusammenschluss der wichtigsten Bildungsakteure aus dem schulischen, betrieblichen und akademischen Bildungsbereich zu etablieren.

Wie in anderen ländlich geprägten Regionen gefährdet ein Fach- und Führungskräftemangel aufgrund des demografischen Wandels die Innovationskraft der KMUs in Ostwestfalen-Lippe. Das neue Innovationscluster soll die Exzellenz und Attraktivität der Berufsbildung in der Region fördern, um den benötigten Fachkräftenachwuchs zu sichern. Dazu sollen neue beruflich-akademische Lernformate, flexible Bildungskarrieren und Internationalisierungskonzepte für Aus- und Weiterbildungsangebote in den Branchen Kunststoff, Metall, Elektro sowie Bau- und Ausbau erprobt und umgesetzt werden. Der Transfer des Bildungsökosystems als Modell für andere ländliche Regionen bundesweit soll anhand von Prignitz-Altmark und des Landkreis Kronach erprobt werden.

Verbundpartner: Technische Hochschule OWL, Eigenbetrieb Schulen Kreis Lippe, Kreishandwerkerschaft, Lippe Bildung eG

Region: Ostwestfalen (Nordrhein-Westfalen)

BIRD – Bereichsübergreifende Bildungsangebote für Industrie 4.0 auf der Plattform der DQR-Stufe 5 als Katalysator der Durchlässigkeit

Die Stufe des/der „Berufsspezialisten/-in“ steht im Fokus des Vorhabens mit dem Ziel, eine Stärkung dieser ersten Fortbildungsstufe zu erreichen. Sie soll als Plattform für durchlässige Strukturen zwischen den Bildungsbereichen genutzt werden, so wie dies im internationalen Bereich üblich ist. Die neu zu entwickelnden Bildungsangebote auf der DQR-Stufe 5 verknüpfen dabei die Berufsausbildung und die berufliche Weiterbildung aus verschiedenen Bildungsbereichen, nämlich schulische Fortbildung (Fach-/Technikerschule), IHK-Fortbildung (z. B. Fachwirt/in, Fachmeister/in) und der akademischen Bildung (Bachelorstudium). Die zu entwickelnden Bildungsangebote adressieren das Zukunftsfeld Industrie 4.0 und werden als gemeinsame Bildungsangebote für kaufmännische und technische Fachrichtungen in der Industrie entwickelt.

Verbundpartner: FAU Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Erlangen, IHK Nürnberg für Mittelfranken, IHK für Oberfranken Bayreuth, Qualitus GmbH

Region: Bayern (Metropolregion Nürnberg, Landkreis Bayern)

BM=x³ (Bildung in Mikro- und Nanotechnologie durch exzellente Berufe, exzellente Lernorte und exzellente Kooperation)

Für den Hochtechnologiebereich mit den Berufen der Mikro- und Nanotechnologie (MNT) plant das Projektvorhaben BM=x³ die Entwicklung und Erprobung einer dezentralen überregionalen Berufsbildungsakademie. Ziel ist die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung, die sich flexibel an den spezifischen Bedarf der Unternehmen und des Arbeitsmarktes anpasst. MNT umfasst Schlüssel- und Querschnittstechnologien, die z.B. in den Bereichen Fahrzeugtechnik, E-Mobilität, Künstliche Intelligenz oder auch Biotechnologie, Prozessautomatisierung, Industrie 4.0, oder Medizintechnik zum Einsatz kommen. Das Projektkonsortium wird in diesem Kontext ein interdisziplinäres Berufecluster aufbauen. Damit werden vorhandene Kompetenzen, Inhalte und Infrastrukturen gebündelt sowie neue Lerninhalte, Lernorte und Kooperationen erschlossen und zugänglich gemacht. Im Rahmen der Berufsbildungsakademie wird zudem eine multifunktionale digitale Lernplattform konzipiert und umgesetzt.

Verbundpartner: Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik im Forschungsverbund Berlin e.V., Lise-Meitner-Schule Berlin Oberstufenzentrum Chemie, Physik und Biologie, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin – DE:HIVE, Regionales Berufsbildungszentrum des Kreises Steinburg, Fachbereich Mikro- und Nanotechnologien, Itzehoe, Technische Universität Braunschweig – Institut für Mikrotechnik, Hochschule Kaiserslautern, Aus- und Weiterbildungsnetzwerk pro-mst, microTEC Südwest e.V., Freiburg, Universität Rostock – Institut für Berufspädagogik

Region: Bundesweite Zielregion und Ausrichtung

Bottom up statt Top-down – Fachkarrieren neu gedacht

Berufliche Aus- und Weiterbildung in einer strukturschwächeren Region neu aufzustellen und attraktiv auf die Generation Y zuzuschneiden, ist Ziel des Projektes“ „Bottom up statt Top down - Fachkarrieren neu gedacht“. Angesiedelt in Ostbrandenburg sollen die landeseigenen Strukturen und Ressourcen genutzt werden, um so die Berufsbildung zukunftsfest und regionalspezifisch zu gestalten. Der Transfer ist dabei integraler Bestandteil des Projektes.

Verbundpartner: QualifizierungsCentrum der Wirtschaft GmbH Eisenhüttenstadt, IHK Projektgesellschaft mbH

Region: Brandenburg

ExzellenzHandwerk – Innovative Exzellenzqualifikation Handwerk DQR 4-7

Das „Exzellenzhandwerk“ verfolgt das Ziel eines neuen flexiblen und hybriden Bildungsmodells zur Verzahnung von beruflicher und akademischer Bildung mit den Themen Energie, Elektronik, IT sowie den aktuellen Entwicklungen um Smart Living und Smart Home. Hierzu ist die Entwicklung und Erprobung von drei neuen Fortbildungslehrgängen auf den DQR-Stufen 5-7 „Intelligente Gebäudetechnik und Systemvernetzung“ vorgesehen: Geprüfte/r Berufsspezialist, Bachelor Professional, Master Professional. Damit greift das Vorhaben die neuen Optionen der BBiG-Novelle von 2019 auf. Der Wissenstransfer zwischen Handwerk und Wissenschaft ermöglicht eine flexible Gestaltung der Qualifizierungen. Exzellente akademische Forschung und Lehre werden mit exzellenter Berufsausbildung verknüpft, um hochqualifizierte und leistungsstarke Bildungsteilnehmende auf die zukünftigen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt vorzubereiten. Eine zielgruppenadaptiere Online-Lernumgebung mit einem Lernmanagementsystem und eLearning-Angeboten, die nach den neusten Standards aufgebaut werden, sollen in der Projektlaufzeit entwickelt werden. Der Transfer ist auf anderen Branchen, Gewerke oder Berufe wie etwa dem Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker oder das Sanitär-Heizung-Klima-Gewerke vorgesehen.

Verbundpartner: Handwerkskammer Ulm, School of Advanced Professional Studies – Zentrum für berufsbegleitende wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Ulm und der Technischen Hochschule Ulm, Technische Hochschule Ulm, Hochschule Biberach, Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik an der Leibniz Universität Hannover,

Region: Bezirk der Handwerkskammer Ulm: Ulm und Alb-Donau-Kreis, Ostalbkreis, Landkreis Heidenheim, Landkreis Biberach, Landkreis Ravensburg, Bodenseekreis. Langfristig überregionale Ausrichtung (landes- und bundesweit) vorgesehen.

KI B³ – Künstliche Intelligenz in die Berufliche Bildung bringen

Als technologische Innovation verändert Künstliche Intelligenz (KI) die ökonomische Wertschöpfungskette nachhaltig in allen Branchen sowie in großen wie auch kleineren Unternehmen gleichermaßen. Datenmanagementkompetenz und die Fähigkeit, Daten zu analysieren, sind für Fach- und Führungskräfte zentrale Voraussetzungen für die Planung, Projektierung und Umsetzung von KI-Bezogenen Prozessen in Unternehmen. Das Projekt KI B³ verfolgt das Ziel, solche Kompetenzen im Umgang mit KI in die berufliche Ausbildung und in die Weiterbildung zu integrieren. Hierzu konzipiert und erprobt das Projekt eine breit angelegte ausbildungsbegleitende Zusatzqualifikation für gewerblich-technische sowie kaufmännische Ausbildungsberufe, eine Rechtsvorschrift für einen Abschluss als Berufsspezialist/-spezialistin auf DQR-Stufe 5 sowie einen Bachelor-Professional-Abschluss auf DQR-Stufe 6. Die entwickelten Lerneinheiten werden digital über eine Plattform zur Verfügung gestellt und im Blended-Learning-Format angeboten. Zur Unterstützung der Lernenden wird eine KI-gestützte adaptive Lernsoftware entwickelt und eingerichtet.

Verbundpartner: IHK Reutlingen, IHK Karlsruhe, IHK Region Stuttgart, Universität Stuttgart – Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung, Universität Stuttgart – Institut für Softwaretechnologie, Ludwig-Maximilians-Universität München

Region: Erprobung im IHK Bezirk Reutlingen, Karlsruhe, Stuttgart; Übertragung in neun IHK Bezirke in Baden-Württemberg; perspektivisch bundesweit

LBT Forward

Die Land- und Baumaschinentechnik ist eine der am weitesten digitalisierten Wirtschaftsbranchen und die Anforderungen an die Beschäftigten steigen immer schneller. Auch der Bedarf an Nachwuchskräften in der Branche ist groß. Das Projekt „LBT-Forward" des Landbautechnik Bundesverband soll deshalb ein neues Berufslaufbahnsystem mit neuen Fortbildungsangeboten im Land- und Baumaschinenhandwerk etablieren, um die Attraktivität des Berufs zu steigern und den dringend benötigten Fachkräftenachwuchs zu gewinnen. Durch ein Berufsmonitoring werden zusätzlich neue Qualifizierungsbedarfe für die Fach- und Führungskräfte im Zuge des technologischen Wandels schneller identifiziert und durch angepasste Aus- und Fortbildungsinhalte abgedeckt. Das Berufslaufbahnkonzept und das Berufsmonitoring sollen auch als Modelle auf weitere Handwerksbranchen transferiert werden können.

Verbundpartner: Landbautechnik Bundesverband, Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade (mit dem Kompetenzzentrum KOMZET Nutzfahrzeugtechnik Lüneburg), Handwerkskammer Freiburg (mit dem Kompetenzzentrum KOMZET Fahrzeugtechnik und dig. Zahntechnik Freiburg), Verband des Landtechnischen Handwerks BaWü (LTHW), Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik, Uni Hannover (HPI), Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk, Uni Köln (FBH)/Gesellschaft zur Förderung des FBH

Region: Niedersachsen und Baden-Württemberg, bundesweit

ProNet Handwerk – Professionalisierung und Vernetzung im Handwerk

Herausforderungen wie die Digitalisierung, der Klimawandel und der demographische Wandel verändern grundlegend die Arbeit im Handwerk, insbesondere im Bau- und Ausbaugewerbe. Die Tätigkeitsprofile des Handwerks verschieben sich kontinuierlich zu höhere Qualifikationsanforderungen bei Fach- und Führungskräften. Um zusätzliche Aufstiegsmöglichkeiten zu schaffen und die Attraktivität der handwerklichen Berufsbildung zu stärken, plant das „Projekt ProNet Handwerk“ neue modulare und gewerkeübergreifende Fortbildungen unter dem Titel „Smart- Living and Working“. Angestrebt werden die Abschlüsse Bachelor Professional (DQR-Stufe 6) und Master Professional (DQR-Stufe 7). Involviert sind das Bauhauptgewerbe, das Elektrohandwerk, das Sanitärhandwerk sowie das Rollladen- und Jalousiebauer-Handwerk. Geplant ist die Entwicklung eines E-Campus als Basis für kooperative und kollaborative Arbeits- und Lernprozesse unter Einbeziehung neuer digitaler Lern- und Arbeitstechnologien sowie Online-Prüfungstools.

Verbundpartner: Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk e.V., Handwerkskammer Dresden, Handwerkskammer Erfurt, Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, Handwerkskammer Südwestfalen, Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik (HPI), Hochschule Ruhr West, Institut für Kommunikations- und Prüfungsforschung gGmbH

Region: Bundesweit, in den Zielregionen der HWK Verbund- und Kooperationspartner

Qualitätssicherung hybrider Ausbildungsangebote (tQM)

Mit der Umsetzung einer studienintegrierenden Ausbildung befasst sich das Projekt „Qualitätssicherung hybrider Ausbildungsangebote (tQM)“. Dabei gilt es qualitätsgesicherte Strukturen in den drei Lernorten Betrieb, Berufsschule und Hochschule zu schaffen, um diese durchlässigkeitsfördernde neuartige Ausbildungsform langfristig am Markt zu etablieren. Die Schwerpunkte der Qualitätssicherung liegen auf Lernortkooperation, Beratung der Lernenden und Prüfungen. Dabei soll das in der neu gegründeten Beruflichen Hochschule Hamburg entwickelte Modell in andere Bundesländer und Hochschulen übertragen werden.

Verbundpartner: Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB), Berufliche Hochschule Hamburg

Region Hamburg

SPERLE – Strukturwandel durch Personalisiertes Lernen (mit digitalen Medien)

Anhand der Berufe in der Metallbranche in Hessen plant das Projekt „SPERLE“ der INBAS GmbH das Personalisierte Lernen mit digitalen Medien modellhaft zu erproben. Ziel des Personalisierten Lernens ist es, den Lernenden passgenaue Lernfortschritte zu ermöglichen und mit individuellen Lernstrategien zu unterstützen. Dazu wird mit dem Berufsbildungspersonal aus Aus- und Weiterbildung ein didaktisch-methodisches Konzept des Personalisierten Lernens erarbeitet. Zudem wird das Berufsbildungspersonal bei der Praxisumsetzung von personalisiertem Lernen unterstützt, sodass Auszubildende und Fachkräfte aus KMU gleichermaßen davon profitieren. Durch innovative Kooperationsmodelle bei der Erarbeitung von Lernangeboten mit digitalen Medien sollen Inhalte entwickelt werden, die auch auf spezifische betriebliche Bedarfslagen ausgerichtet sind. Das Projekt sieht vor, die Grundlage zum Transfer und zur nachhaltigen Umsetzung des Personalisierten Lernens mit digitalen Medien für die Aus- und Weiterbildung in weiteren Branchen und Bundesländern zu legen.

Verbundpartner: INBAS GmbH in Offenbach am Main, Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V., Weiterbildung Hessen e.V.

Region: Hessen

SiA-NRW – Studienintegrierende Ausbildung in NRW

Insbesondere vom Strukturwandel betroffene Regionen benötigen attraktive Bildungsangebote, um jungen leistungsstarken Menschen eine berufliche Zukunftsperspektive zu bieten. Das Projekt „Studienintegrierende Ausbildung“ der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH plant die Erprobung eines neuen Bildungsmodells in NRW, das die Verzahnung der beruflichen und akademischen Bildungslaufbahn sowie der Lernorte Betrieb, Berufskolleg und Hochschule zum Ziel hat. In der Grundstufe des neuen Bildungsmodells werden den Teilnehmenden die wesentlichen Inhalte einer dualen Ausbildung vermittelt, die um fachbezogene Studieninhalte ergänzt werden. Nach erfolgreicher Zwischenprüfung haben die Teilnehmenden anschließend drei Optionen:

a.            die Fortsetzung von Ausbildung und Studium mit Doppelabschluss,

b.            die Fortsetzung der Ausbildung mit einem Ausbildungsabschluss,

c.            die Fortsetzung des Studiums mit einem Studienabschluss.

Insbesondere Schulabsolventinnen und -absolventen mit Hochschulzugangsberechtigung sollen durch das neue Bildungsangebot die betriebliche Ausbildung als gleichwertigen Karriereweg verstehen lernen. Das neue Bildungsmodell soll auch als Muster für den Transfer in andere Flächenbundesländer erprobt werden.

Verbundpartner: Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH (G.I.B. NRW), Bezirksregierung Düsseldorf, Kreis Düren

Region: Nordrhein-Westfalen

UpTrain: Triale Weiterbildung – durchlässig, digital

Der öffentliche Verkehr wird angesichts des Wandels der Mobilität zu einer immer wichtigeren Branche und ist zugleich stark von der Digitalisierung und Automatisierung beeinflusst. Damit die Beschäftigten in der Branche die steigenden Anforderungen erfüllen können, plant das Projekt „UpTrain" der VDV-Akademie, zwei neue Aufstiegsfortbildungen auf den DQR-Stufen 5 und 7 zu etablieren. Zusätzlich soll ein triales Kooperationsmodell entstehen, das Verkehrsunternehmen, Industrieunternehmen und Hochschulen bei der Umsetzung der Fortbildungen zusammenbringt. Durch die neue Lernortkooperation zwischen betrieblichen und akademischen Bildungsakteuren in zwei Regionen soll die Durchlässigkeit, die Gleichwertigkeit und die Attraktivität der Berufsbildung gesteigert werden. So soll der zukünftig noch stärker wachsende Bedarf an Nachwuchskräften gedeckt und die Beschäftigten zukunftsorientiert qualifiziert werden. Die regional erprobten Angebote und aufgebauten Strukturen sollen als transferfähige Modelle für den öffentlichen Verkehr bundesweit dienen.

Verbundpartner: VDV-Akademie, Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV), Hochschule Darmstadt, Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS), Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt GmbH, Rheinbahn Düsseldorf, KVB Köln, Hochschule Bochum, Uni Wuppertal

Region: Rhein-Ruhr (Nordrhein-Westfalen), Rhein-Main-Neckar (Hessen/Baden-Württemberg)

Zertifikatsergänzte Exzellenzabschlüsse (Zert-Ex-Abschlüsse)

Ziel des Projekts „Zert-Ex“ der IHK Nordwestfalen ist die Etablierung eines Modellansatzes zur schnelleren Anpassung der Höheren Berufsbildung. Damit die KMU die Herausforderungen der wachsenden Innovationsgeschwindigkeit durch die digitale Transformation erfolgreich meistern, muss die Höhere Berufsbildung immer stärker zu einem flexiblen und kreativen Mindset von leitenden Fachkräften beitragen. Dazu sollen zwei Fortbildungsabschlüsse der Höheren Berufsbildung modellhaft um neue digitalisierungsrelevante Kompetenzen ergänzt werden, die teilweise durch eine kurzfristige Bedarfserhebung ermittelt und bei den Teilnehmenden laufend gemessen werden. Das Projekt sieht vor, Impulse für Ordnungsverfahren sowie eine mögliche Einführung von Zusatzqualifikationen in der Höheren Berufsbildung zu geben. Gleichzeitig soll die Attraktivität der beruflichen Bildung durch einen innovativen Kompetenzmix gesteigert werden, der bislang überwiegend in akademischen Bildungsgängen vermittelt wird.

Verbundpartner: IHK Nordwestfalen, DIHK-Gesellschaft für berufliche Bildung (DIHK-Bildungs-GmbH), Westfälische Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen (WH), HHL Leipzig Graduate School of Management

Region: Westfalen (Nordrhein-Westfalen), Leipziger Raum (Sachsen), langfristig bundesweit

Zukunftscluster innovative berufliche Bildung (CLOU)

Im Fokus des Projekts „CLOU“ steht die Chemie- und Pharmaziebranche. Mit zentralen Partnern der Regionen Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin-Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern werden attraktive Karriereoptionen für die berufliche Bildung mit nachweislich hohem Bedarf in der Branche entwickelt. Insbesondere werden die Biologie- oder Physiklaboranten und -laborantinnen von den adaptiven Qualifizierungsstrukturen sowie von der Förderung der Zusammenarbeit aller Lernorte profitieren. Die Setzung von Standards für überbetriebliche Bildungseinrichtungen im Bereich Chemie sowie die strukturierte Qualifizierung des betrieblichen Aus- und Weiterbildungspersonals werden im Rahmen dieses umfangreichen Maßnahmensets die beteiligten Regionen und die Berufsbildung in diesem Feld entscheidend stärken.

Verbundpartner: Sächsische Bildungsgesellschaft für Umweltschutz und Chemieberufe mbH, Ausbildungsverbund Olefinpartner, Bildungswerk Nordostchemie, Fraunhofer Institut München, Helmholtz Institut Dresden, Hochschule Technik Wirtschaft in Dresden, TU Dresden, TU Darmstadt, Forschungsinstitut für Leder & Kunststoffbahnen

Region: Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin-Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern