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Impulse für Europa: Chancengerechte Strukturen und Vielfalt in der Forschung
Am 11. und 12. November 2020 fand in Hamburg eine digitale BMBF-Tagung zum Thema „Impulse für Europa: Chancengerechte Strukturen und Vielfalt in der Forschung“ statt. Diese Tagung wurde im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft ausgerichtet.
Ziel ist es, zukunftsfähige Ansätze für mehr Chancengerechtigkeit im Wissenschaftssystem mit den Anwesenden zu diskutieren und für den europäischen Forschungsraum weiterzuentwickeln. Es geht darum, zukunftsweisende Impulse für strukturelle Gleichstellungsziele sowie Gender- und Vielfaltsaspekte in der Forschung für den Europäischen Forschungsraum zu setzen. In Keynotes, Podiumsdiskussionen und Foren werden Strategien und Visionen besprochen, die geeignet sind, Chancengerechtigkeit strukturell zu verankern sowie die Integration von Genderaspekten in der Forschung zu stärken.
Die Tagung fand aufgrund der gegenwärtigen Kontaktbeschränkungen als digitale Veranstaltung statt.
Ab Anfang Dezember 2020 werden alle Programmpunkte als einzelne Videos zur Verfügung stehen. Details zu den Programmpunkten und erste Videos finden Sie im Folgenden:
Eröffnung
Dr. Michael Meister
Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung
Maria-Luisa Cabral
Kabinettsmitglied (Skills and Social Adviser) von Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen
Katharina Fegebank
Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg und Senatorin
Eröffnungsrede von Dr. Michael Meister
Dr. Michael Meister, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, eröffnet die Tagung "Impulse für Europa: Chancengerechte Strukturen und Vielfalt in der Forschung"
Copyright: BMBF
Eröffnungsrede von Maria-Luisa Cabral
Maria-Luisa Cabral, Kabinettsmitglied (Skills and Social Adviser) von Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen, eröffnet die Tagung "Impulse für Europa: Chancengerechte Strukturen und Vielfalt in der Forschung"
Copyright: BMBF
Eröffnungsrede von Katharina Fegebank
Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg und Senatorin, eröffnet die Tagung "Impulse für Europa: Chancengerechte Strukturen und Vielfalt in der Forschung"
Copyright: BMBF
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Laudatio
20 Jahre Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) – ein Kompetenzzentrum von GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner
Präsident der Leibniz-Gemeinschaft
Laudatio zu 20 Jahre Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS)
Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, hält eine Laudatio zum 20jährigen bestehen des Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) – ein Kompetenzzentrum von GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften
Copyright: BMBF
CEWS – 20 Jahre Forschung, Beratung, Vernetzung und wissenschaftlicher Service
Das CEWS hat sich in den 20 Jahren seines Bestehens zum Kompetenzzentrum Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft entwickelt und unterstützt eine evidenzbasierte Wissenschafts- und Gleichstellungspolitik, um Wissenschaft und Forschung insbesondere für Frauen geschlechtersensibel, diskriminierungsfrei und respektvoll zu gestalten. Hierbei steht der Abbau von Hierarchien und Privilegien, die durch strukturelle, soziale, sexistische und rassistische Diskriminierungen entstanden sind, im Fokus der Arbeit des CEWS. Das Alleinstellungsmerkmal von CEWS ist die kohärente Verschränkung von Forschung, Beratung, Vernetzung und wissenschaftlichem Service. Dabei stellt das CEWS für seine Zielgruppen – wie zum Beispiel Gleichstellungsakteur*innen, Leitungspersonen der Wissenschaftseinrichtungen, Politikgestaltende und Forschende – die Brücke zwischen Forschung und Praxis dar, sein Wirkungsfeld ist international.
CEWS trägt zur Verbesserung von Qualität, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit von Gleichstellungspolitiken und ‑maßnahmen in Wissenschaft und Forschung auf politischer und organisationaler Ebene ebenso wie auf der Wissensebene bei. Die Forschung und die nutzendenfreundlichen wissenschaftlichen Services des CEWS basieren auf der Berücksichtigung der geschlechtlichen Vielfalt sowie verschiedener Lebensrealitäten. Dies bezieht mit dem Ausgangspunkt der Geschlechterverhältnisse andere Ungleichheitsdimensionen im Sinne von interkategorialen Perspektiven ein.
Das Portfolio des CEWS umfasst eine Vielfalt an forschungsbasierten Angeboten. Insgesamt hat das CEWS im Verlauf von 20 Jahren 42 Drittmittelprojekte eingeworben und abgeschlossen, an fünf weiteren Projekten wird aktuell gearbeitet, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene. Ausführliche Projektbeschreibungen und Dokumentationen finden Sie in unserem Projektarchiv.
Einen Schwerpunkt stellen Evaluationen von Gleichstellungspolitiken, ‑maßnahmen und ‑programmen dar. Darüber hinaus berät das CEWS wissenschaftliche Einrichtungen, Organisationen und Gleichstellungs-akteur*innen, pflegt (inter-)nationale Kooperationen und Netzwerke und fördert den Wissenschafts- und Praxisdialog unter der Nutzung interaktiver Formate, mit Vortragsreihen und wissenschaftlichen Fachvorträgen. Mit dem Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten und den retrospektiven Verlaufsanalysen entwickelte das CEWS eigenständige Monitoring-Instrumente.
Mit der wissenschaftlichen Begleitung von Gleichstellungspolitik auf nationaler und europäischer Ebene untersucht das CEWS, in welcher Weise gleichstellungspolitische Initiativen und Programme zu mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft beitragen. National wie international festigte das CEWS seine nationale und europäische Vernetzung sowohl mit Wissenschaftsorganisationen und Institutionen der Bundes-, Landes- und Europapolitik als auch mit anderen Forschungsinstitutionen sowie Fachgesellschaften und Infrastrukturen der Gender-, Hochschul- und Evaluationsforschung, um zum konstruktiven Austausch zwischen Forschenden, Praktiker*innen und Politiker*innen beizutragen.
Über die Mitarbeit in der europäischen Statistik-Fachgruppe „Statistical Correspondents“ zum Thema Geschlechterverhältnisse in der Wissenschaft wird die internationale Ausrichtung des Wirkungsfeldes von CEWS verdeutlicht, genauso wie durch die Beteiligung an einem europaweiten Netzwerk nationaler „Gender & Science“-Zentren sowie der Mitgliedschaft in der internationalen Forschungsgemeinschaft von Institutionen für fortgeschrittene Geschlechterstudien RINGS.
Das breitgefächerte webbasierte Serviceangebot reicht vom elektronischen CEWSjournal mit fast 4.500 Abonnierenden, Themenseiten mit strukturierten Informationen wie etwa zu „Gender Bias in der Wissenschaft“ oder „Geschlechtsbezogene und sexualisierte Gewalt in der Wissenschaft“ über die spezialisierten Datenbanken (z. B. Literatur, Statistiken und Gleichstellungsrecht) bis hin zum CEWS-Portal.
Alle Aktivitäten rund um das 20-jährige Jubiläum des CEWS wie etwa Publikationen, ein Interview sowie die geplante Jubiläumsveranstaltung für 2021 finden sich auf der Webseite zum Jubiläum im CEWS-Portal.
Keynotes und Impulsvorträge
Chancenreich und chancengerecht? Verfassungsauftrag Gleichberechtigung von Frauen und Männern Prof. Dr. Maria Wersig
Präsidentin des Deutschen Juristinnenbundes
Frauen in Führungspositionen der Forschung: Empirische Einsichten und praktische Empfehlungen Prof. Dr. Claudia Peus
Technische Universität München
The impact of sex and gender on research excellence Prof. Dr. Sabine Oertelt-Prigione
Radboud University Nijmegen
One Voice Does Not Fit All: On the diversity of evidence-based science communication in the corona pandemic. Prof. Dr. med. Marylyn M. Addo
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Frauen in Führungspositionen der Forschung: Empirische Einsichten und praktische Empfehlungen
Prof. Dr. Claudia Peus, Geschäftsführende Vizepräsidentin für Talentmangement und Diversity Technische Universität München, hält eine Keynote zu Frauen in Führungspositionen der Forschung und gibt empirische Einsichten sowie praktische Empfehlungen.
Copyright: BMBF
The impact of sex and gender on research excellence
Prof. Dr. Sabine Oertelt-Prigione, Strategic Chair Gender in Primary and Transmural Care, Radboud University, Nijmegen, hält einen Impulsvortrag über den Einfluss von Geschlecht und Gender auf die Forschungsspitzenleistung.
Copyright: BMBF
One Voice Does Not Fit All: On the diversity of evidence-based science communication in the corona pandemic.
Prof. Dr. med. Marylyn M. Addo, Head of Infectious Disease, University Medical Center Hamburg-Eppendorf (UKE), hält einen Impulsvortrag über die Diversität der evidenzbasierten Wissenschaftskommunikation während der Coronapandemie.
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Internationale Podiumsdiskussionen
Chancengerechte Strukturen im Wissenschaftssystem Prof. Dr. Tanja Paulitz
Direktorin, Institut für Soziologie, TU Darmstadt Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl
Präsidentin Uni Osnabrück Prof. Dr. Roland Fischer
Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG Evelyn Regner
FEMM Committee on Women’s Rights and Gender Equality Dr. Fredrik Bondestam
Universität Göteburg, Swedish Secretariat forGender Research
Europäische/Internationale Perspektiven und Herausforderungen der strukturellen Verankerung von Gender und Vielfalt in der Forschung Prof. Dr. Carmen Leicht-Scholten
Leitung Gender und Diversity in den Ingenieurwissenschaften (GDI), RWTH Aachen University Vertret. Prof. Dr. Sabine Ludwig
Hochschule für Gesundheit Bochum und Leitung Women in Global Health Germany, Charité Universitätsmedizin Berlin Mina Stareva
Head of Sector Gender, DG Research and Innovation, Europäische Kommission Barbara Limanowska
Koordinatorin Gender Mainstreaming Programm, European Institute for Gender Equality (EIGE) Karine Morin
Director Policy and Interagency Affairs, Natural Sciences and Engineering Research Council (NSERC), Canada
Chancengerechte Strukturen im Wissenschaftssystem
Es diskutieren Prof. Dr. Tanja Paulitz (Direktorin des Instituts für Soziologie, TU Darmstadt), Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl (Präsidentin der Universität Osnabrück), Prof. Dr. Roland Fischer (Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG), Evelyn Regner (FEMM Committee on Women’s Rights and Gender Equality), Dr. Fredrik Bondestam (Universität Göteburg, Swedish Secretariat for Gender Research) über chancengerechte Strukturen im Wissenschaftssystem. Moderation: Herr&Speer
Copyright: BMBF
Europäische/Internationale Perspektiven und Herausforderungen der strukturellen Verankerung von Gender und Vielfalt in der Forschung
Es diskutieren Prof. Dr. Carmen Leicht-Scholten (RWTH Aachen University), Vertret. Prof. Dr. Sabine Ludwig (Hochschule für Gesundheit Bochum) Mina Stareva (DG Research and Innovation, Europäische Kommission), Barbara Limanowska (European Institute for Gender Equality (EIGE)), Karine Morin (Natural Sciences and Engineering Research Council (NSERC), Canada). Moderation: Herr&Speer
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Roundtable
Auf dem Weg an die Spitze: Frauenkarrieren an Hochschulen und Forschungsinstitutionen.
Moderation: Vincent-Immanuel Herr und Martin Speer Prof. Dr. Julia Arlinghaus
Direktorin Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF), Magdeburg Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund
Research Professor of Space Policy and International Affairs, Space Policy Institute, George Washington University, Washington DC Prof. Dr. Claudia Vorst
Präsidentin der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd Dr. Agnese Loda
European Molecular and Biology Laboratory, Heidelberg; Preisträgerin des L’Oreal-UNESCO Award “For Women in Science” 2019 Dr. Cristina Palencia Ramírez
Institut für Physikalische Chemie, Universität Hamburg; Preisträgerin des L’Oreal-UNESCO Award “For Women in Science” 2019
Auf dem Weg an die Spitze: Frauenkarrieren an Hochschulen und Forschungsinstitutionen.
Es erzählen Prof. Dr. Julia Arlinghaus (Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung, Magdeburg), Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund (Space Policy Institute, George Washington University, Washington DC), Prof. Dr. Claudia Vorst (Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd), Dr. Agnese Loda (EMBL, Heidelberg), Dr. Cristina Palencia Ramírez (Institut für Physikalische Chemie, Universität Hamburg) über ihre Karrierewege in Wissenschaft und Forschung. Moderation: Herr&Speer
Copyright: BMBF
Digitale Präsentation der Praxisbeispiele
Deutschland präsentiert sich mit Beispielen guter Praxis zur Chancengerechtigkeit im Wissenschaftssystem
Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof)
Die Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof) ist die geschlechterpolitische Stimme im wissenschafts- und hochschulpolitischen Diskurs. In der bukof sind alle verbunden, die Struktur und Kultur von Hochschulen in Deutschland geschlechtergerecht gestalten. In diesem Jahr setzt sich die bukof mit ihrer Kampagne #FairnetztEuch für faire Arbeitsbedingungen in Hochschulsekretariaten ein. Neben einer großen Social-Media-Aktion haben wir unsere Anforderungen an Entgeltgerechtigkeit und guten Arbeitsbedingungen formuliert. 18 Organisationen aus der Geschlechter- und Wissenschaftspolitik haben das Positionspapier gezeichnet. Anfang 2021 legen wir mit Handlungsempfehlungen für Hochschulleitungen nach.
Gleiche Teilhabe von Frauen in Forschung und Wissenschaft und geschlechtersensible Forschung in allen Wissenschaftsbereichen sicherstellen
Der Deutsche Frauenrat (DF) ist die politische Interessenvertretung von rund 60 bundesweit aktiven Frauenorganisationen und damit die größte Frauenlobby Deutschlands. Der DF setzt sich u.a. für den uneingeschränkten Zugang von Frauen zu allen Bereichen der Wissenschaft ein: durch eine Geschlechterquote von min. 30 Prozent für alle Führungspositionen, eine paritätische Besetzung der Gremien, die über Fördermittel entscheiden, sowie die Vergabe öffentlicher Aufträge und Fördermittel an min. 40 Prozent Frauen. Innerhalb der Forschung muss die Kategorie Geschlecht systematisch berücksichtigt werden.
Exzellente Wissenschaft braucht Diversität und Originalität. Zur Förderung chancengleicher und vielfältiger Forschung bietet die DFG daher zahlreiche Maßnahmen in all ihren Förderverfahren an. Darüber hinaus definieren die „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ personelle und strukturelle Standards für eine nachhaltige Gleichstellung der Geschlechter in der Wissenschafts- und Hochschullandschaft. Zudem fördert die DFG die Reflexion über Geschlecht und Vielfältigkeit in der Vorbereitung eines Forschungsprojektes im Sinne guter wissenschaftlicher Praxis.
Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) bündelt das Wissen der deutschsprachigen Frauenbewegung. Es zeigt Materialien von 33 feministischen Erinnerungseinrichtungen aus 5 EU-Staaten, die sich im i.d.a.-Dachverband organisieren. Innovativ ist der gemeinsame META-Katalog: Fachliteratur, zeitgeschichtliche Dokumente und Bestandsdaten sind digital für Bildung und Wissenschaft zugänglich. Mit diesem einzigartigen Informationsangebot stärkt i.d.a. Gender- und Chancengerechtigkeit in der Forschung und europäische Vielfalt. Schon heute bilden DDF/META den Auftakt zu einem gesamteuropäischen Netzwerk.
Die EAF Berlin berät Organisationen in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu Chancengleichheit und Vielfalt. Sie hat diverse Programme zur Exzellenzförderung konzipiert und führt seit zehn Jahren das Programm Sign Up Careerbuilding für Postdoktorandinnen in der Max-Planck-Gesellschaft sowie seit zwei Jahren das Mentoring-Programm Helmholtz Advance durch. Für das europäische Human-Brain-Project erstellte die EAF Berlin eine umfangreiche Gender-Analyse. Gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin unterhält die EAF Berlin die Femtec, ein Netzwerk von Unternehmen und Hochschulen zur Förderung von Frauen in MINT.
Die European Platform of Women Scientists EPWS ist ein internationaler Dachverband von Vereinigungen von Wissenschaftlerinnen und Organisationen, die sich für Chancengerechtigkeit und die Integration der Geschlechterdimension in Forschung und Innovation einsetzen. Der Sitz ist in Brüssel. Als strategisches Instrument der EU‐Forschungspolitik gibt die Plattform Wissenschaftlerinnen aller Disziplinen und in allen Phasen ihrer Laufbahn eine Stimme in der europäischen Forschungspolitik. Sie fungiert als strukturelles Bindeglied zwischen Wissenschaftlerinnen und EU‐Forschungspolitiker*innen.
Die fundierte Auseinandersetzung mit Geschlechterfragen und ‑verhältnissen ist eine Grundvoraussetzung, um Wege zu chancengerechten Strukturen in allen gesellschaftlichen Feldern und so auch in der Forschung aufzeigen und beschreiten zu können. Mit ihren zentralen Anliegen, Gender Studies als Perspektive in allen Disziplinen sowie als eigenständiges Forschungsfeld weiterzuentwickeln, die Ergebnisse sichtbarer zu machen und zur Geschlechtergerechtigkeit in Wissenschaft und Gesellschaft beizutragen, befördert die Fachgesellschaft Geschlechterstudien interdisziplinären Austausch und Vernetzung.
FiF steht für "Frauen in die EU-Forschung". Die Kontaktstelle FiF ist Teil des deutschen Beratungsnetzwerks zum jeweiligen Forschungsrahmenprogramm der EU (aktuell Horizont 2020, künftig Horizont Europa). Sie bietet Beratung zu Gender und Chancengleichheit in der europäischen Forschungsförderung. Mit Vorträgen, Workshops und anderen Angeboten trägt FiF dazu bei, den Anteil der Wissenschaftlerinnen in Forschung und Entwicklung zu erhöhen. Die Kontaktstelle besteht seit 20 Jahren: Sie wurde 2001 vom zuständigen Referat im Bundesministerium für Bildung und Forschung eingerichtet.
BMBF-Projekt „FührMINT: Führend Wissen Schaffen – Erfolgsfaktoren für Gewinnung und Aufstieg von Frauen in MINT-Führungspositionen in der Wissenschaft“ (FKZ 01FP1602)
FührMINT Gender Decoder: So können Sie ihre Stellenausschreibungen auf geschlechtergerechte Sprache überprüfen.
Stellenanzeigen für männlich dominierte Arbeitskontexte enthalten meist sehr viele agentische (stereotyp männliche) und wenige kommunale (stereotyp weibliche) Wörter. Diese stark männlich konnotierte Formulierung kann für Frauen die wahrgenommene Attraktivität der Stelle mindern und deren Bewerbungsintention reduzieren. Der FührMINT Gender Decoder überprüft, ob Stellenanzeigen geschlechtergerecht formuliert sind, also ein ausgewogenes Verhältnis an agentischen und kommunalen Wörtern enthalten, sodass sich Männer und Frauen durch die Wortwahl gleichermaßen angesprochen fühlen.
Referenzen:
Gaucher, D., Friesen, J., & Kay, A. C. (2011). Evidence that gendered wording in job advertisements exists and sustains gender inequality. Journal of Personality and Social Psychology, 101, 109-128. doi:10.1037/a0022530.
Hentschel, T., Braun, S., Peus, C., & Frey, D. (in press). Sounds Like a Fit! Wording in Recruitment Advertisements and Recruiter Gender Affect Women’s Pursuit of Career Development Programs via Anticipated Belongingness. Human Resource Management.
Forschungsgruppe Gender Economics am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
Die Forschungsgruppe Gender Economics am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) untersucht Gender Gaps am Arbeitsmarkt sowie die gleichstellungspolitischen Auswirkungen von Steuer-, Sozial- und Familienpolitik. Zentrale Themen der empirischen Forschung sind die Unterschiede in den Verdiensten von Frauen und Männern sowie die geringe Repräsentation von Frauen in Führungspositionen. Zudem forscht die Gruppe zu den Auswirkungen familienpolitischer Maßnahmen wie z. B. Elterngeld, Kita-Ausbau und Ehegattensplitting auf die Erwerbsbeteiligung und Lohnentwicklung von Frauen.
BMBF-Verbundprojekt „Gendering MINT digital. Open-Science aktiv gestalten“ (FKZ 01FP1721, 01FP1722, 01FP1723)
Ziel des Projekts ist es, Erkenntnisse der Genderforschung in MINT anwendungsorientiert zur Darstellung zu bringen und diese mit didaktischen Konzepten sowie partizipativen und kollaborativen elektronischen Werkzeugen für Open-Science-Module aufzubereiten. Über ein Repositorium werden die Module open access öffentlich zugänglich gemacht, um eine innovative Grundlage für Diskussions- und Reflexionsimpulse in Forschung, Lehre und Gleichstellungsarbeit im MINT-Bereich sowie an ihren interdisziplinären Schnittstellen zu bieten.
Die Datenbank GenderMedDB stellt Publikationen, die sich mit biologischen oder soziokulturell bedingten Geschlechterunterschieden in der Medizin befassen, gesammelt Interessierten für ihre individuellen Abfragen zur Verfügung. Eine automatisierte Suche in PubMed aktualisiert die GenderMedDB wöchentlich.
GenderMedDB wurde am Berliner Institut für Geschlechterforschung in der Medizin (GiM) (Prof. Dr. Regitz-Zagrosek) sowie in der Structural Bioinformatics Group (SBG) (Prof. Dr. Preissner) an der Charité - Universitätsmedizin Berlin entwickelt. Das Projekt wurde durch das BMBF gefördert und wird unterstützt durch das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e. V. (DZHK).
DFG-Projekt “GenderOpen – Ein Repositorium für die Geschlechterforschung”
Mit GenderOpen förderte die DFG 2016-2019 den Aufbau des weltweit ersten Repositoriums der Geschlechterforschung. Aktuelle sowie ältere Publikationen werden gesammelt und im Open Access dauerhaft und frei zugänglich gemacht. GenderOpen unterstützt die Modernisierung des Publizierens mit Informationen zum Zweitveröffentlichungsrecht und nutzt die neuesten rechtlichen und technischen Standards. Die Geschlechterforschung erlebt derzeit einen starken gesellschaftlichen Validierungsprozess. GenderOpen stärkt die Geschlechterforschung durch eine Öffnung nach außen und macht ihre Ergebnisse sichtbarer.
Das Netzwerk der EU-Genderprojekte in Deutschland versteht sich als offenes Diskussionsforum für das Themenfeld der europäischen Gleichstellungspolitik und seiner praktischen Umsetzung in der Wissenschaft. In diesem Sinne stellt es eine Community of Practice dar. Geleitet von der Wertschätzung für internationale und transdisziplinäre Arbeit rückt das Netzwerk kollaborative Aspekte in wettbewerblichen Kontexten, wie dem der europäischen Forschungsförderung, in den Vordergrund.
Beteiligte Projekte:
ACTonGender - Promoting Communities of Practice to advance knowledge, collaborative learning and institutional change on gender equality in the European Research Area
Baltic Gender - Baltic Consortium on Promoting Gender Equality in Marine Research Organisations
CHANGE- CHAlleNging Gender (In)Equality in science and research
EFFORTI- Evaluation Framework for Promoting Gender Equality in R&I
EQUAL4EUROPE- Gender Equality Plans for Social Sciences, Business & Management schools
GEECCO- Gender Equality in Engineering through Communication and Commitment
GENDERACTION- GENDer equality in the ERA Community To Innovate policy implementatiON. Coordination and Support Action
GENERA Network - Gender Equality Network in Physics in the European Research Area
GRANteD- GRant AllocatioN Disparities from a gender perspective
LeTSGEPs- Leading Towards Sustainable Gender Equality Plans in research institutions
SPEAR - Supporting and Implementing Plans for Gender Equality in Academia and Research
BMBF-Verbundprojekt „Gender. Wissen. Informatik. Netzwerk zum Forschungstransfer des interdisziplinären Wissens zu Gender und Informatik (GEWINN)“ (FKZ 01FP1603, 01FP1604 und 01FP1605)
Ziel des Projekts GEWINN war, die Forschung zu Gender und Informatik in der Praxis nutzbar zu machen, um weibliche Young Professionals auf ihrem Weg in Spitzenpositionen zu unterstützen. Mit sechs Reallaboren wurde vor Ort in IT-Unternehmen zu Genderfragen geforscht. Fünf Fachtage ermöglichten Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, eine internationale Konferenz wissenschaftlichen Austausch. Die GEWINN-Online-Plattform begleitete die Maßnahmen. Es entstanden zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen sowie Best Practices und Handlungsempfehlungen für die tägliche IT-Praxis.
"Komm, mach MINT." – der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen
"Komm, mach MINT." – der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen – führt die Kompetenz von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sozialpartnern und Medien zusammen, um das Bild der MINT-Berufe in der Gesellschaft zu verändern. „Komm, mach MINT." wurde 2008 auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit dem Ziel gestartet, junge Frauen für naturwissenschaftliche und technische Studiengänge zu begeistern sowie Hochschulabsolventinnen für Berufskarrieren in Wirtschaft und Wissenschaft zu gewinnen. Auf unserem Informationsportal finden Sie umfangreiche Angebote.
MUGI „Musikvermittlung und Genderforschung im Internet“ an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Das Internetportal, online seit 2004 (open access), stellt Forschungsergebnisse über das Handeln von Musikerinnen und Musikern unter geschlechtertheoretischen Prämissen bereit. Die Biographien von Musikerinnen, überwiegend originäre ErstErforschung, werden sichtbar in der Musikgeschichtsschreibung ebenso wie in der breiten Öffentlichkeit. MUGI gilt mittlerweile als unverzichtbar für die Erstellung von Konzertprogrammen, für Archive und Bibliotheken, Wissenschaftler*innen, Studierende oder Journalist*innen. Das Portal wird seit 2003 an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg unter Leitung von Beatrix Borchard aufgebaut, seit 2015 ist Nina Noeske Mitherausgeberin.
Pro Exzellenzia 4.0 - Hamburgs Karriere-Kompetenzzentrum für Frauen
Pro Exzellenzia 4.0 ist deutschlandweit ein einmaliges Leuchtturmprojekt für mehr Frauen in Führung. Für den innovativen Konzeptansatz wurde das Projektteam mit dem Chefsache-Award 2016 (Schirmherrin Angela Merkel) ausgezeichnet. Mit einem besonderen Mix aus Maßnahmen, der Stipendien, Workshop- und Webinar-Programm, Qualifizierung für Migrantinnen, Vortrags- und Kooperationsveranstaltungen sowie Bewerbungsberatung beinhaltet, richtet sich das hochschulübergreifende Programm spezifisch nach den Bedarfen von Hochschulabsolventinnen.
BMBF-Projekt „Standards, Richtlinien und Qualitätssicherung für Maßnahmen zur Verwirklichung der Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft“ (StaRQ) (FKZ 01FP1901)
Das Projekt StaRQ verfolgt zwei Ziele. Die Entwicklung allgemeiner und spezifischer Qualitätsstandards und Richtlinien für Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit in der Wissenschaft sowie die Schaffung unterschiedlicher (virtueller) Plattformen für den nachhaltigen Austausch von Expert*innen zur Qualitätssicherung von Gleichstellungsmaßnahmen. Ein Onlineportal soll den Austausch und die Vernetzung ermöglichen sowie das gegenseitige Lernen und den Wissenstransfer zur Qualitätssicherung von Gleichstellungsmaßnahmen fördern. Zentraler Bestandteil ist der INKA, eine Datenbank für ausgewählte Modelbeispiele.
Informationsfilm
Das Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder „Eine Erfolgsgeschichte“