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Wissenschaftler der Hochschule Zittau/Görlitz entwickeln im BMBF-geförderten Projekt VATI ein interaktives Onlineportal, um ältere Menschen neutral und bedürfnisbezogenen über technische Hilfsmittel im häuslichen Umfeld zu informieren.
Viele ältere Menschen haben den Wunsch, möglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben zu können. Gleichzeitig können auf diese Weise öffentliche und private Haushalte von den Kosten für die stationäre Pflege entlastet werden. Doch wie kann die Versorgung älterer, hilfsbedürftiger Menschen zu Hause gewährleistet werden? Voraussetzung dafür ist eine altersgerechte Anpassung des Wohnraums durch technische Alltagshilfen. Geräte wie Notrufsysteme, Sturzdetektoren oder Herdüberwachung ermöglichen bis ins hohe Alter ein unabhängiges Leben zu Hause. Allerdings ist sich weniger als ein Viertel der älteren Menschen über die Möglichkeiten einer Wohnraumanpassung und deren Finanzierung bewusst.
Eine Forschergruppe um den Sozialgerontologen Andreas Hoff arbeitet mit einem interdisziplinären Ansatz, um älteren Menschen einen Zugang zu neutralen Informationen zur technischen Wohnraumanpassung zu ermöglichen. Die Grundidee besteht in der Entwicklung eines interaktiven Onlineportals, das ältere Menschen und ihre Angehörigen gezielt zu technischen Hilfsmitteln informiert, ihre Bedürfnisse erfasst und maßgeschneiderte Lösungen vorschlägt. Zudem werden Interessenten die Möglichkeit haben, sich telefonisch beraten zu lassen und Pilotanlagen vor Ort zu besuchen. Parallel dazu werden ältere Menschen nach ihrer Meinung über und ihren bisherigen Erfahrungen mit technischen Alltagshilfen in Wohnungen befragt. So können auch Informationen zu Schwachstellen bzw. Verbesserungsmöglichkeiten der vorhandenen Technologien erhoben werden.
Die Kombination aus neutraler Beratung und individuell zugeschnittenen technischen Lösungen trägt dazu bei, die Akzeptanz technischer Hilfsmittel zu erhöhen und Barrieren im Umgang mit diesen abzubauen. Das Projekt wird zunächst im Landkreis Görlitz in Ostsachsen umgesetzt, unter Einbeziehung regional ansässiger Anbieter technischer Alltagshilfen mit Kenntnis der spezifischen Problemlagen vor Ort. Mittelfristig ist eine Ausweitung auf andere Regionen in Deutschland angedacht.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt das Forschungsprojekt im Rahmen der Förderlinie „SILQUA-FH" des Programms „Forschung an Fachhochschulen" mit rund 267.000 Euro.